Mittwoch, 1. Oktober 2014

Ist Jesus Gott? Die Serie - Hebräerbrief 1:4


Hebräerbrief 1:4

,,Und er ist um so viel erhabener geworden als die Engel, als der Name, den er geerbt hat, ihn auszeichnet vor ihnen.'' (Hebräerbrief 1:4)

Der Schreiber beginnt mit der Darstellung der Tatsache in Vers 4 - die Feststellung der Überlegenheit: ... und er ist um so viel erhabener geworden als die Engel. In der rabbinischen Theologie wurden Engel von den jüdischen Rabbinern hoch geachtet, aber der Sohn ist besser. Dies zu zeigen war notwendig, weil die Juden den Dienst der Engel sehr hoch schätzten. Schließlich war das Gesetz durch Engel gegeben worden (Apg. 7:53; Galater 3:19) und Engel waren in der Geschichte des Volkes Gottes häufig erschienen. In seiner Gottheit war er natürlich immer besser (überlegen). Aber wenn es heißt ist ... geworden, dann meint der Schreiber, dass er auf eine gewisse Art sogar in seiner menschlichen Natur besser ist als die Engel. Da die King-James-Bibel den Begriff mit ,,gemacht werden'' übersetzt, behaupten einige religiöse Gruppierungen, dass demnach der Sohn geschaffen wurde, denn dort steht ja, ,,wurde gemacht''. Der Hebräerbriefschreiber verwendet hier aber nicht das griechische Wort machen, sondern das Wort sein, welches bedeutet ist ... worden. Als Gott in der Person Jesus von Nazareth Mensch wurde, als er bei seiner Inkarnation Fleisch wurde, wurde er ein wenig unter die Engel erniedrigt (Hebr 2:9).  Dr. William MacDonald schreibt hierzu:

,,Christus ,,ist um so viel erhabener geworden als die Engel, wie er einen vorzüglicheren Namen vor ihnen ererbt hat''. Die kündet zunächst von einer erworbenen Überlegenheit und außerdem von einer ihm eigenen Überlegenheit. Die erworbene Überlegenheit resultiert aus seiner Auferstehung, Himmelfahrt und Erhöhung als Herr und Christus. In der Fleischwerdung ist er ein wenig niedriger geworden als die Engel (2:9), weil er den Tod erleiden musste. Doch Gott hat ihn erhöht und ihn in höchste Ehren eingesetzt.'' (Kommentar zum Neuen Testament, S. 1196, Dr. William MacDonald) 

Er empfing einen besonderen Namen, der dem Sohn von Gott, dem Vater, verliehen wurde, weil der Sohn vollkommen gehorsam war. Offenbarung 19:12 weist auf dasselbe hin. Ebenso steht in Philipper 2:9, dass ihm der Name verliehen wird, der über jeden Namen ist. Als er in den Himmel eintrat, gab ihm Gott, der Vater, einen vorzüglicheren Namen, einen Namen, den er alleine kennt. Dr. A.T. Robertson in seinem Text-Wort Kommentar zum NT bestätigt ebenfalls (:

,,Hat geerbt (keklēronomēken). Das Perfekt Aktiv Indikativ von klēronomeō (siehe klēronomeō, heir, Hebräer 1:2), er eerbt den Namen (onoma, welches im orientalischen Gebrauch für Rang bedeutet) des ''Sohnes'', welcher den Propheten höher gestellt ist, wie bereits in Hebräer 1:2 gezeigt wurde, und jetzt auch auf die Engel in 1:4-2:18 angewandt wurde, um zu belegen, dass Jesus den Engeln höher gestellt ist (1:4-2:4).'' (RWP, Ch. I, Book 5, S. 337, A.T. Robertson)


*Für eine akademische Exegese lassen sich die Bücher von Murray J. Harris und zahlreiche weitere Kommentare wie von A.T. Robertson, F.F. Bruce und weiteren großartigen Gelehrte empfehlen. Meine Artikel sind eher für Laien geschrieben, die ein wenig Grundwissen mitbringen. Ich versuche mich stets knapp und verständlich zu halten. Aufgrund mancher Zitate aus dem Englischen ist dies nicht so einfach, deshalb bitte ich um Nachsicht. Über all meiner Themen kann man ganze Bücher aufführen. Bei Interesse kann man mich Privat anschreiben und ich gebe eine Liste an gut fundierter Bücher, die die Gottheit Christi auf's beste Untersuchen und biblisch-kritisch fundiert belegen. Vieles aus diesem Artikel entstammt aus dem Hebräer-Kommentar von Fruchtenbaum