Markus 14:60-64
''Und der Hohepriester stand auf, trat in die Mitte, fragte Jesus und sprach: Antwortest du nichts auf das, was diese gegen dich aussagen? Er aber schwieg und antwortete nichts. Wieder fragte ihn der Hohepriester und sagte zu ihm: Bist du der Christus, der Sohn des Hochgelobten? Jesus aber sprach: Ich bin's. Und ihr werdet den Sohn des Menschen sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen mit den Wolken des Himmels! Da zerriß der Hohepriester seine Kleider und sagte: Was brauchen wir weitere Zeugen? Ihr habt die Gotteslästerung gehört. Was meint ihr? Und sie fällten alle das Urteil, daß er des Todes schuldig sei.'' (Markus 14:60-64)
Wie die meisten Bibelunkundigen glauben, defininiert der Begriff ''Sohn des Menschen'' die Menschlichkeit Christi. Für Bibelkundige allerdings steckt weitmehr dahinter. Wie wir sehen brachte Jesus eine sehr bemerkenswerte Aussage vor dem Hohepriester über sich selbst. Er behauptete der ''Sohn des Menschen'' zu sein, zur Rechten der Macht (d.h Gottes) zu sitzen und mit den Wolken des Himmels zu kommen.
Was uns aber die ersten wirklichen Fragen aufwirft: Warum reagierte der Hohepriester mit so einer gewaltigen Aussage? Er beschuldigte Jesus der Gotteslästerung. Wie kam der Hohpriester zu so einer Schlussfolgerung? Nun, wenn wir uns mit dem Kontext der ganzen Heiligen Schrift befassen, dann bemerken wir, daß Jesus seine Aussage auf Gottheit in diesen Versen auf's Drei-fache betont. Zuallerst behauptet Jesus der ''Sohn des Menschen'' zu sein. Worauf nimmt Jesus hier bezug? Der Titel ''Sohn des Menschen'' oder ''Menschensohn'' wurde im Alten Testament für die Menschen oder für eine Messianische Göttliche Person gebraucht. Jesus nimmt hier offensichtlich bezug auf die eine Göttliche Person welche der Prophet Daniel in seiner Vision sah.
''Ich sah in den Nachtgesichten, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels, gleich einem Sohn des Menschen; und er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn gebracht. Und ihm wurde Herrschaft, Ehre und Königtum verliehen, und alle Völker, Stämme und Sprachen dienten ihm; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und sein Königtum wird nie zugrundegehen.'' (Daniel 7:13-14)
Wir können mit großer Sicherheit davon ausgehen, daß dieser Text messianischer Natur ist, undzwar aus mehreren Gründen. In Bezug auf exegetische Beweise,- die Beschreibung des Sohn des Menschen oder Menschensohn korreliert sich eng mit den anderen alttestamentlichen Beschreibungen über den erwarteten Messias. (Hesekiel 37:18-28; Jesaja 9:7; 42:1-8; Psalm 89 :19-37; Psalm 110,1).
''Wenn dann die Kinder deines Volkes zu dir sagen: »Willst du uns nicht erklären, was du damit meinst?«, so gib ihnen zur Antwort: So spricht Gott, der Herr: Siehe, ich will den Holzstab Josephs nehmen, der in der Hand Ephraims und der Stämme Israels, seiner Mitverbundenen, ist, und will ihn zu dem Holzstab Judas hinzufügen und sie zu einem einzigen Holzstab machen, und sie sollen eins werden in meiner Hand! Und die Holzstäbe, auf die du geschrieben hast, sollst du vor ihren Augen in deiner Hand halten.
Und sage zu ihnen: So spricht Gott,
der Herr: Siehe, ich werde die Kinder Israels aus den Heidenvölkern
zurückholen, unter die sie gekommen sind, und sie von ringsumher sammeln
und sie in ihr Land führen. Und ich
werde sie im Land, auf den Bergen Israels, zu einem einzigen Volk
machen; sie sollen alle nur einen einzigen König haben, sie sollen auch
künftig nicht mehr zwei Völker bilden, noch in zwei Reiche zerteilt
werden. Und sie sollen sich auch
künftig nicht mehr verunreinigen mit ihren Götzen und mit ihren
Scheusalen und durch allerlei Übertretungen. Und ich will ihnen aus
allen ihren Wohnorten, in denen sie gesündigt haben, heraushelfen und
will sie reinigen; und sie werden mein Volk sein, und ich werde ihr Gott
sein. Und mein Knecht David
soll ihr König sein, und sie sollen alle einen einzigen Hirten haben.
Und sie werden in meinen Rechtsbestimmungen wandeln und meine Satzungen
bewahren und sie tun. Sie werden wieder
in dem Land wohnen, das ich meinem Knecht Jakob gegeben habe, in dem
auch eure Väter gewohnt haben. Ja, darin sollen sie in Ewigkeit wohnen,
sie und ihre Kinder und Kindeskinder; und mein Knecht David soll ihr
Fürst sein auf ewig. Ich will auch
einen Bund des Friedens mit ihnen schließen; ein ewiger Bund soll mit
ihnen bestehen, und ich will sie seßhaft machen und mehren; ich will
mein Heiligtum auf ewig in ihre Mitte stellen. Meine Wohnung wird bei
ihnen sein, und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.
Und die Heidenvölker werden erkennen, daß ich der Herr bin, der Israel heiligt, wenn mein Heiligtum in Ewigkeit in ihrer Mitte sein wird.'' (Hesekiel 37:18-28)
Dr.
William MacDonald bemerkt hierzu, ''Ein König, der Messias, wird über
sie regieren, und sie werden gerettet, gereinigt und wiedergestellt
sein. David (hier der Herr Jesus) wird der König sein, und das Volk wird
ihm vorbehaltlos gehorchen. Gott wird einen ewigen Bund des Friedens
mit den Israeliten machen, und der Tempel wird in ihrer Mitte gestellt
werden. Das ist noch Zukunft.'' (Kommentar zum Alten Testament, S. 1054,
William MacDonald)
Darüber hinaus wird in dem umgebenen Kontext von Daniel, nämlich Daniel 9:24-26, eine zweite
unverwechselbare Tempel Figur mit dem Titel Messias im hebräischen (מָשִׁיחַ) beschrieben, welches impliziert, dass Daniel vom Messias spricht.
unverwechselbare Tempel Figur mit dem Titel Messias im hebräischen (מָשִׁיחַ) beschrieben, welches impliziert, dass Daniel vom Messias spricht.
''Über dein Volk und über deine heilige Stadt sind 70 Wochen bestimmt, um der Übertretung ein Ende zu machen und die Sünden abzutun, um die Missetat zu sühnen und eine ewige Gerechtigkeit herbeizuführen, um Gesicht und Weissagung zu versiegeln und ein Allerheiligstes zu salben. So wisse und verstehe: Vom Erlaß des Befehls zur Wiederherstellung und zum Aufbau Jerusalems bis zu dem Gesalbten, dem Fürsten, vergehen 7 Wochen und 62 Wochen; Straßen und Gräben werden wieder gebaut, und zwar in bedrängter Zeit. Und nach den 62 Wochen wird der Gesalbte [Messias] ausgerottet werden, und ihm wird nichts zuteil werden; die Stadt aber samt dem Heiligtum wird das Volk des zukünftigen Fürsten zerstören, und sie geht unter in der überströmenden Flut; und bis ans Ende wird es Krieg geben, fest beschlossene Verwüstungen.'' (Daniel 9:24-26)
Ebenso belegt ein außerbiblischer Apokryph 1. Enoch 48:10, daß Daniel 7:13-14 eindeutig über den Messias handelt. Er spricht über den ''Hochbetagten'' und dem ''Sohn des Menschen''. In 1. Enoch 48:10 wird der Sohn des Menschen als der Gesalbte beschrieben. Damit sollte als erwiesen gelten, daß Daniel 7:13-14 klar Messianischer Natur ist. Zudem schreibt Aland R. Millard in seinem Kommentar zu Daniel, daß die frühen Juden das Kommen des Messias auf den Wolken des Himmels so auch verstanden und erwartet haben (Alan R. Milard, Daniel, ed., F.F. Bruce, New International Bible Commentary,
[Zondervan, 1979], p. 861. Milard refers to the Babylonian Talmud which states: “R. Nahman
said to R. Isaac: 'Have you heard when Bar Nafle [Son of the Cloud] will come?' 'Who is Bar
Nafle [Son of the cloud]?' he asked. 'Messiah,' he answered…” (bSan 96B).
said to R. Isaac: 'Have you heard when Bar Nafle [Son of the Cloud] will come?' 'Who is Bar
Nafle [Son of the cloud]?' he asked. 'Messiah,' he answered…” (bSan 96B).
Im
Babylonischen Talmud lesen wir auch nochmal klar und deutlich, daß
dieser Sohn des Menschen als der Messias identifiziert wurde (Babylonian
Talmud, Tractate Sanhedrin Folio 98a). Nun kommen wir zum
eigentlichen Text in Daniel 7:13-14. Wenn wir uns Daniel
7:13-14 parallel zu Markus 14:60-64 ansehen, dann bekommen wir einen
sehr klaren Einblick und erkennen, daß Jesus sich hier als diese
Göttliche Figur identifiziert und somit äußert, dass der Prophet Daniel
ihn in seiner Vision sah. Warum dieser Sohn des Menschen eine Göttliche
Person ist werden wir jetzt unter gründlich und sorgfältiger Exegese
behandeln.
''Und ihm wurde Herrschaft, Ehre und Königtum verliehen, und alle Völker, Stämme und Sprachen dienten ihm; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und sein Königtum wird nie zugrundegehen.'' (Daniel 7:14)
Wenn
wir Aramäischen, Hebräischen oder Griechischen Sprachkenntnisse
besitzen, dann würden wir hier ein sehr klaren Beleg für die Gottheit
dieser Person bemerken. In der Deutschen Übersetzung finden wir die
Wörter ''dienten ihm''. Im Aramäischen wurde das
Wort פְּלַח(pel-akh) für dieses anhaltene Ereignis
niedergeschrieben [bemerke: Daniel 7:14 wurde ursprünglich von Daniel
auf aramäisch niedergeschrieben]. Das Wort pelakh welches Daniel
hier gebraucht bedeutet: höchst religiöses dienen bzw. anbetung. Es
wird konsequent nur für die Anbetung und höchsten religösem Dienst des
einen wahren Gottes (Esra 7:24; Daniel 3:17; 28; 6:16; 20; 7:27) oder
anderer falscher Götter gebraucht (Daniel 3:12; 18). Nach dem Gesenius’s
Hebräischen Lexikon bedeutet das Wort pelakh: ''..zu dienen oder Gott anzubeten ... Dan. 3, 12; 7:14;
27'' (Heinrich Friedrich Wilhelm Gesenius, A Hebrew and English lexicon
of the Old Testament: including the Biblical Chaldee. From the Latin of
William Gesenius, trans. Edward Robinson, [Houghton Mifflin and
company, 1888], S. 847). Bemerkt ihr wie das Wörterbuch die Verse 14 und
27 auf Anbetung bezieht?
Auch
das Brown-Driver-Briggs Hebrew and English Lexicon meint über pelakh:
''...Gott dienen'' und es zieht ebenso Verbindung zum Wort ''dienen'' in
Vers 14 auf den Messias bezogen (Francis Brown, S. R. Driver, Charles
A. Briggs, The Enhanced Brown-Driver-Briggs Hebrew and English Lexicon,
[Clarendon Press: Oxford, 1906], S. 2718) Ebenso ist Stephan R. Miller
in Überstimmung in seinem Kommentar zum Propheten Daniel, ''In jeder
Hinsicht wo das Verb פְּלַח(''Anbetung'';
''dienen'', NRSV), es kommt 9 mal im biblischen Aramäisch vor, und es bezieht sich jedes mal auf religiöser Anbetung bzw. Gottesdienst'' (Stephen
R. Miller, Daniel, New American Commentary, [B&H Publishing Group,
1994], S. 217)
Der Sohn des Menschen wird von jeder Nation angebetet werden. Die spätere LXX (Septuaginta) übersetzt das Wort Pelakh in Daniel 7:14 ins Griechische Wort λατρεύω (latreuo) - Wie es in Ralphs Edition und anderen griechischen Ausgaben gefunden wird. Das griechische Wort λατρεύω bedeutet Gottesdienst oder Anbetung, wie sie allein Gott zusteht. [Über die Verteidigung
dieser Tatsache und warum δουλευσουσιν (douleuō) nicht die
ursprüngliche Leseart ist, siehe Keith Thompson exellente Verteidigung
über dieses Thema ''Daniel 7:13-14 and Christ’s Deity: Answering Ibn Anwar’s Eisegesis'']
Griechisches Wörterbuch:
Bedeutung:
höchst religiösen Dienst und Huldigung, Anbetung [Mt. 4:10; Lk. 1:74;]καὶ αὐτῷ ἐδόθη ἡ ἀρχὴ καὶ ἡ τιμὴ καὶ ἡ βασιλεία, καὶ πάντες οἱ λαοί, φυλαί, γλῶσσαι αὐτῷ λατρεύω ἡ ἐξουσία αὐτοῦ ἐξουσία αἰώνιος, ἥτις οὐ παρελεύσεται, καὶ ἡ βασιλεία αὐτοῦ οὐ διαφθαρήσεται. (LXX, Daniel 7:14)
Im Hebräischen auch nochmal deutlich sichtbar:
ולה יהיב שׁלטן ויקר ומלכו וכל עממיא אמיא ולשׁניא לה יפלחון שׁלטנה שׁלטן עלם די־לא יעדה ומלכותה די־לא תתחבל׃
Strong Hebräisches und Griechisches Wörterbuch:
פּלח
pelach
pel-akh'
(Chaldee); übereinstimmend mit H6398; religiöser Dienst oder Anbetung;
In allen drei Sprachen wird die Tatsache belegt, daß in der nahen Zukunft diese Göttliche Person mit dem Titel ''Sohn des Menschen'' in höchster religiöser Ordnung gedient-angebetet wird. Wem das nicht reicht - Daniel 7:27 spricht über Gott in der gleichen Weise:
''Aber das Königreich, die Herrschaft und die Macht über die Königreiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volk der Heiligen des Allerhöchsten gegeben werden; sein Reich ist ein ewiges Reich, und alle Mächte werden ihm dienen und gehorchen!«''
καὶ ἡ βασιλεία καὶ ἡ ἐξουσία καὶ ἡ μεγαλωσύνη τῶν βασιλέων τῶν ὑποκάτω παντὸς τοῦ οὐρανοῦ ἐδόθη ἁγίοις ὑψίστου, καὶ ἡ βασιλεία αὐτοῦ βασιλεία αἰώνιος, καὶ πᾶσαι αἱ ἀρχαὶ αὐτῷ λατρεύω καὶ ὑπακούσονται. (LXX, Daniel 7:27)
Wie also festgestellt ist diese Person mit Namen Menschensohn Göttlich und das in genau dem gleichem Sinne wie die Person, die auf dem Thron sitzt. In Daniel 7:22 wird zudem die Göttliche Messias Gestalt die gleiche Eigenschaft wie der Person in Daniel 7:9 zugeschrieben.
''Ich schaute, wie dieses Horn Krieg führte mit den Heiligen und sie überwand, bis der Hochbetagte kam und den Heiligen des Allerhöchsten das Gericht übergab und die Zeit eintrat, daß die Heiligen das Reich in Besitz nahmen.'' (Daniel 7:21-22)
Was in diesen Versen deutlich wird; der Sohn des Menschen ist der Hochbetagte, aber nicht der Hochbetagte aus Vers 9 (Vers 22; den Heiligen des Allerhöchsten)
Setzen wir mal Verse in ihrer Ordnung:
Ich sah in den Nachtgesichten, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels, gleich einem Sohn des Menschen; und er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn gebracht. Und ihm wurde Herrschaft, Ehre und Königtum verliehen, und alle Völker, Stämme und Sprachen beteten ihn an; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und sein Königtum wird nie zugrundegehen.. Ich schaute, wie dieses Horn Krieg führte mit den Heiligen und sie überwand, bis der Hochbetagte kam und den Heiligen des Allerhöchsten das Gericht übergab und die Zeit eintrat, daß die Heiligen das Reich in Besitz nahmen.. Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, welche ihn durchstochen haben; und es werden sich seinetwegen an die Brust schlagen alle Geschlechter der Erde! Ja, Amen. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende, spricht der Herr, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige.. Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, heißt »Der Treue und der Wahrhaftige«; und in Gerechtigkeit richtet und kämpft er. Seine Augen aber sind wie eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt sind viele Kronen, und er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur er selbst. Und er ist bekleidet mit einem Gewand, das in Blut getaucht ist, und sein Name heißt: »Das Wort Gottes«. Und die Heere im Himmel folgten ihm nach auf weißen Pferden, und sie waren bekleidet mit weißer und reiner Leinwand. Und aus seinem Mund geht ein scharfes Schwert hervor, damit er die Heidenvölker mit ihm schlage, und er wird sie mit eisernem Stab weiden; und er tritt die Weinkelter des Grimmes und des Zornes Gottes, des Allmächtigen. Und er trägt an seinem Gewand und an seiner Hüfte den Namen geschrieben: »König der Könige und Herr der Herren«.. Da werdet ihr in das Tal meiner Berge fliehen; denn das Tal zwischen den Bergen wird bis nach Azel reichen; und ihr werdet fliehen, wie ihr geflohen seid vor dem Erdbeben in den Tagen Ussijas, des Königs von Juda. Dann wird der Herr, mein Gott, kommen, und alle Heiligen mit dir!'' (Daniel 7:13-14; 21-22; Offenbarung 1:7-8; 19:11-16; Sacharja 14:5)
Es behaupten einige Kritiker wie Ibn Anwar, daß Jesus im Neuen Testament nie λατρεύω erfährt. Das ist nachweislich falsch:
''Und er zeigte mir einen reinen Strom vom Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall, der ausging vom Thron Gottes und des Lammes. In der Mitte zwischen ihrer Straße und dem Strom, von dieser und von jener Seite aus, [war] der Baum des Lebens, der zwölfmal Früchte trägt und jeden Monat seine Frucht gibt, jeweils eine; und die Blätter des Baumes dienen zur Heilung der Völker. Und es wird keinen Fluch mehr geben; und der Thron Gottes und des Lammes wird in ihr sein, und seine Knechte werden ihn anbeten (latreusousin); und sie werden sein Angesicht sehen, und sein Name wird auf ihren Stirnen sein. Und es wird dort keine Nacht mehr geben, und sie bedürfen nicht eines Leuchters, noch des Lichtes der Sonne, denn Gott, der Herr, erleuchtet sie; und sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit..Und die Stadt bedarf nicht der Sonne noch des Mondes, daß sie in ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm.'' (Offenbarung 22:1-5; 21:23)
A.T. Robertson, ''werden ihn anbeten (latreusousin atuoi). Die Zukunfts Form von λατρεύω, linearisch betrachtet,''sie beten ihn an''. Siehe 7:15 für das Indikativ Präsens Aktiv des selben Verbs mit dem Dativ autoi, welches die Anbetung auf Gott beschreibt. Siehe 27:1 ''der Thron Gottes und des Lammes'' (Word Pictures in the New Testament, Offenbarung XXII, S. 480, A.T. Robertson)
Sam Shamoung hat zudem eine ausführliche Exegese zu diesem Vers herrausgebracht, indem Er zeigt, daß beide, Gott und das Lamm diese Anbetung erfahren. Es gibt allerdings noch eine sehr interesannte Sache. Sie findet sich ebenso in Daniel 7:27 und wird erst nach sehr intensiver Untersuchung dieses Verses deutlich sichtbar.
''Doch empfangen werden das Reich die Heiligen der Allerhöchsten(Elyonin), und sie werden es für immer und in alle Ewigkeit besitzen. Das Reich und die Herrschaft und die Macht und Größe aller anderen Reiche zusammen wurde nun dem Volk der Heiligen der Allerhöchsten(Elyonin) gegeben. Sein Reich ist ein ewiges Reich und alle Mächte werden ihn anbeten und gehorchen.'' (Daniel 7:18;26-27)
Das Wort Elyonin ("Allerhöchsten") ist der Plural von Elyon ("Allerhöchster").
In einigen Übersetzungen werden die singulären Pronomen "sein" und "ihm" in Vers 27, im Plural übersetzt:
''Das Reich und die Herrschaft und die Macht und Größe aller anderen Reiche zusammen wurde nun dem Volk der Heiligen der Allerhöchsten(Elyonin) gegeben. Ihr Reich ist ein ewiges Reich und alle Mächte werden ihnen dienen und gehorchen.'' (Daniel 7:27)
Die Pluralpronomen verweisen definitiv nicht auf die Heiligen, sondern auf den Allerhöchsten, da Dienen oder Anbetung zu empfangen keinem Geschöpf zusteht. Wie wir also sehen liegt hier kein Fehler vor, sondern belegt die Tatsache, dass zwei Personen in Gott sind, die gemeinsam als der eine Gott herrschen. Eine sorgfältige Analyse des unmittelbaren Kontext wird erklären, warum Daniel Gott als die Allerhöchsten, und nicht in der Einzahl Allerhöchster bezeichnete:
Ich schaute, bis Throne aufgestellt wurden und ein Alter an Tagen sich setzte: sein Gewand war weiß wie Schnee, und das Haar seines Hauptes wie reine Wolle; sein Thron Feuerflammen, dessen Räder ein loderndes Feuer. Ein Strom von Feuer floß und ging von ihm aus; tausend mal Tausende dienten ihm, und zehntausend mal Zehntausende standen vor ihm. Das Gericht setzte sich, und Bücher wurden aufgetan... Ich schaute in Gesichten der Nacht: und siehe, mit den Wolken des Himmels kam einer wie eines Menschen Sohn; und er kam zu dem Alten an Tagen und wurde vor denselben gebracht. Und ihm wurde Herrschaft und Herrlichkeit und Königtum gegeben, und alle Völker, Völkerschaften und Sprachen beteten ihn an; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergehen, und sein Königtum ein solches, das nie zerstört werden wird. (Daniel 7:13-14)
Daniel sieht Throne und zwei unterschiedliche Personen, Gott als den Alten an Tagen, der Platz nimmt (offensichtlich auf einen der Throne), und einen Sohn des Menschen, der auf den Wolken des Himmels kommt und ewig Herrschen wird, was darauf hinweist, dass er auch auf einen der Throne Platz nimmt.
''Das Reich und die Herrschaft und die Macht und Größe aller anderen Reiche zusammen wurde nun dem Volk der Heiligen des Höchsten gegeben. Sein Reich ist ein ewiges Reich und alle Mächte werden ihm dienen und gehorchen.'' (Daniel 7:27)
Das bedeutet, daß der Sohn des Menschen der Allerhöchste ist, aber zur selben Zeit, von der Person zum ''Alten an Tagen/Hochbetagter'' unterschieden wird. Dies erklärt im Grunde warum Daniel über die Allerhöchsten sprach, da im Kontext gesagt ist, dass die Mehrzahl sich auf beide, also den Alten an Tagen und den Sohn des Menschen bezieht, und sie gemeinsam als einer über ein ewiges Königreich Herrschen werden, wobei jedoch der Sohn sich dem Vater unterordnet innerhalb der Gottheit (1.Kor 15). Darüber hinaus lehrt das Alte Testament sehr nachdrücklich, daß der HERR allein der Höchste ist:
Und erkennen, daß du allein, dessen Name Jahwe ist, der Höchste bist über die ganze Erde! (Psalm 83:18)
Denn du, Jahwe, bist der Höchste über die ganze Erde; du bist sehr erhaben über alle Götter.
(Psalm 97:9)
In der Offenbarung finden wir einen weiteren ausschlagebenen Punkt, die der Tatsache, daß es zwei Personen in Gott gibt und beide Gemeinsam angebetet und herrschen werden, zusätzlich untermauern:
''Und ich sah inmitten des Thrones und der vier lebendigen Wesen und inmitten der Ältesten ein Lamm stehen wie geschlachtet, das sieben Hörner hatte und sieben Augen, welche die sieben Geister Gottes sind, die gesandt sind über die ganze Erde. Und es kam und nahm das Buch aus der Rechten dessen, der auf dem Throne saß. (vgl. Daniel 7:13) Und als es das Buch nahm, fielen die vier lebendigen Wesen und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamme, und sie hatten ein jeder eine Harfe und goldene Schalen voll Räucherwerk, welches die Gebete der Heiligen sind.
Und sie singen ein neues Lied: Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast für Gott erkauft, durch dein Blut, aus jedem Stamm und Sprache und Volk und Nation, und hast sie unserem Gott zu Königen und Priestern gemacht, und sie werden über die Erde herrschen! (vgl. Daniel 7:18) Und ich sah: und ich hörte eine Stimme vieler Engel um den Thron her und um die lebendigen Wesen und die Ältesten; und ihre Zahl war Zehntausende mal Zehntausende und Tausende mal Tausende (vgl. Daniel 7:10), die mit lauter Stimme sprachen: Würdig ist das Lamm, das geschlachtet worden ist, zu empfangen die Macht und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Herrlichkeit und Segnung (vgl. Daniel 7:14). Und jedes Geschöpf, das in dem Himmel und auf der Erde und unter der Erde und auf dem Meere ist, und alles, was in ihnen ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Throne sitzt und dem Lamm die Segnung und die Ehre und die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und die vier lebendigen Wesen sprachen: Amen! Und die Ältesten fielen nieder und beteten an (vgl. Daniel 7:14; 27). (Offenbarung 5:6-14)
Wer also genau hinsschaut, der erkennt, daß Offenbarung 5 und Daniel 7 in den meisten Aspekten nahezu Identisch sind, nur Johannes in seiner Offenbarung noch weiter ins Detail über die Personen in Gott und weitere Handlungen eingeht. Wenn wir all diese Teile zusammenfügen kommen wir zur der einzig logischen Schlussfolgerung, daß der einzig wahre Höchste ein Multi-persönliches Wesen ist, bestehend aus dem Alten an Tagen und dem göttlichen Sohn des Menschen! Wie wir also festgestellt haben ist diese Person mit Namen Menschensohn Göttlich und neben der Person, die auf dem Thron sitzt (Daniel 7:9) auch Göttlich. Da wir aus der gleichen Heiligen Schrift wissen, daß Anbetung allein Gott zusteht, lässt sich implizieren, daß diese Person ''Menschensohn'' auch Gott ist. Ebenso haben wir eben dargelegt, daß dieser Text über den Messias Christus Jesus handelt. Nun haben wir den ersten Anspruch Christi auf Gottheit in Markus 14:60-64 gesehen und belegt. Den zweiten finden wir gleich im Anschluss:
''Und ihr werdet den Sohn des Menschen sitzen sehen zur Rechten der Macht''
Jesus sagt hier, daß er zur Rechten der Macht sitzt. Die meisten schlussfolgern daraus, daß der Herr Jesus hier seine Gottheit verleugnet, weil er schließlich zur Rechten Gottes sitzt und somit verschieden sein muss. Jedoch ist dies nicht der Fall. Als er sagte, daß er zur Rechten der Macht sitzt, bezog Jesus Psalm 110:1 auf sich selbst, im Sinne des eschatologischen Gerichts:
''Der Herr sprach zu meinem Herrn: ''Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße machen.'' (Psalm 110:1)
Dieses "rechte Hand" von Gott Konzept wurde im alten Judentum als Metapher für JHWHs Macht und Majestät verstanden. Wenn man also sagt, daß der Messias zur Rechten Gottes sitzt, sagt man im Grunde nichts anderes als; Wenn Gott seine Macht zeigt, es tatsächlich der Messias ist, welcher das Ausgießen oder der Ausdruck Gottes Majestät und Herrlichkeit ist (Hebr 1:1-3). Ebenso finden wir im Neuen Testament auch eine Bestätigung darauf. Im Hebräerbrief von einem Judenchristen, welcher das AT in einer perfektion gut beherrscht und kannte schrieb:
''Nachdem Gott in vergangenen Zeiten vielfältig und auf vielerlei Weise zu den Vätern geredet hat durch die Propheten, hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn. Ihn hat er eingesetzt zum Erben von allem, durch ihn hat er auch die Welten geschaffen; dieser ist die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und der Ausdruck seines Wesens und trägt alle Dinge durch das Wort seiner Kraft; er hat sich, nachdem er die Reinigung von unseren Sünden durch sich selbst vollbracht hat, zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt.'' (Hebräer 1:1-3)
Und mit den Worten: Er war der Messias, der Sohn des Höchsten, der auf den Wolken des Himmels kommt, sagte er aus, daß er der ist, welcher Daniel 7:13-14 beschreibt. Diese Behauptung die Jesus vor dem Jüdischen Konzil aufstellt, indem er sich als der Richter, welcher kommen wird und als Herr richtet (Psalm 110:1) und als der Göttliche Sohn des Menschen in Daniel 7:13-14, welcher in der Gegenwart Gottes, der sich den Thron Gottes, Autorität und Majestät teilt, welcher Angebetet wird von der Schöpfung Gottes und der Gott gleich ist, kommt - genau deswegen verurteilten sie ihn der Gotteslästerung. Dr.Walter E.Wessel, "Jesus 'Bestätigung der Messias zu sein, wird von seinem Sohn des Menschen Sprichwort, gefolgt, das er zusammen mit Daniel 7:13 und Psalm 110:1 bringt. Die beiden wichtigsten Ideen sind die Inthronisierung des Sohnes des Menschen und seines eschatologischen kommen. Jesus schaut in die Zukunft, über die Kreuzigung und Auferstehung bis zur Himmelfahrt, wenn er seinen Platz zur rechten Hand Gottes einnimmt - der Ort der Autorität - und seine Parusie, wenn er im Gericht kommen wird. Jetzt ist da Kaiphas und der Sanhedrin welche im Urteil vor ihm saßen. An jenem Tag wird Jesus endgültiges und unwiderrufliches Urteil über sie sprechen ... Das Zerreißen der Kleidung war ursprünglich ein Zeichen großer Trauer ... Im Falle des Hohenpriesters (v. 63), wurde "eine formelle gerichtliche Handlung minutiös vom Talmud geregelt" (Taylor, p. 569). Die Aktion des Hohenpriesters zeigte, dass er eine Gotterlästerliche Aussage hörte (v. 64.; Vgl. M. Sanhedrin 7.5). Während dieser Zeit definierten die Juden Gotteslästerung ziemlich locker. Sie identifizierten nicht nur mit offenen und bestimmten Schmähung des Namens Gottes (vgl. Lev 24:10-23), sondern auch mit jeder Beleidigung der Majestät und Autorität Gottes (vgl. Mk 2:7; 3:28-29 , John 5:18; 10:33, siehe auch SBK 1:10007 ff).. Jesu Anspruch, der Messias zu sein, wurde von Kaiphas in diesem Sinne verstanden und daher als Gotteslästerung verurteilt.'' (Walter W. Wessel, Mark, ed., Frank E. Gaebelein, The Expositors Bible Commentary with the New International Version, Volume 8, [Zondervan, 1984], pp. 769-770) Die Aufregung des Hohepriester Kaiaphas war deshalb keineswegs unberechtigt, Dr. Robert J. Bowman stellt fest, ''Eine gründliche Auslegung des 110. Psalms, und Jesu seine Anwendung (im Bezug auf Daniel 7:13-14) auf sich selbst, offenbart wie beachtlich seine Behauptung war und weswegen die Hohepriester ihn der Gotteslästerung aufgrund des Sahnedrin beschuldigten. Es war eine Sache in Gottes Gegenwart zu sein, aber eine noch viel Größere, neben ihn Platz zu nehmen. Neben Gott Platz zu nehmen ist eine große Behauptung. Im Religiösen Umfeld indem Jesus lebte, bedeutete neben Gott Platz zu nehmen, eine Gleichstellung mit dem Schöpfer selbst'' (Putting Jesus in his Place - The Case for the Deity of Christ, S. 244, Robert M. Bowman Jr. und J. Ed Komoszewski). Der letzte Abschnitt seiner Behauptung ließt folgendermaßen:
''Und ihr werdet den Sohn des Menschen sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen mit den Wolken des Himmels!'' (Markus 14:62)
Er behauptet mit den Wolken des Himmels zu kommen. Wie wir aber aus dem Alten Testament wissen, ist es JHWH, der Schöpfer, der zum Endgericht und der allein
''Siehe, der Herr fährt auf einer schnellen Wolke einher und kommt nach Ägypten! Da werden die Götzen Ägyptens vor ihm beben, und das Herz wird den Ägyptern im Leibe vergehen.'' (Jesaja 19:1)
''Da kam der Herr in einer Wolke herab und trat dort zu ihm und rief den Namen des Herrn aus.'' (2.Mose 34:5)
''Und dann wird man den Sohn des Menschen in den Wolken kommen sehen mit großer Kraft und Herrlichkeit.'' (Markus 13:26)
Das Kommen auf den Wolken des Himmels ist ein Akt, den alleine Gott tun wird und immer getan hat. Wir haben also gesehen: Er war der Sohn des Hochgelobten; er war der, welcher zur Rechten der Kraft sitzen würde und er war der Menschensohn, der mit den Wolken des Himmels kommen würde, ''Jesus stellt sich der Herausforderung und erhebt einen dreifachen Anspruch: der, Messias, der Menschensohn und der Sohn Gottes zu sein'' (The Lord from Heaven, S. 277, A.T. Robertson). Ferner schreibt H.B. Swete, ''Das Gesetz verbot es dem Hohepriester, sein Gewand in privaten Nöten zu zerreißen (3.Mose 10:6; 21:10); fungierte er aber als Richter, so schrieb die Sitte vor, daß er auf diese Weise sein Entsetzen über eine in seiner Gegenwart ausgesprochende Gotteslästerung bekunden sollte. Die Erleichterung des verlegenen Richters wird deutlich. Wenn man schon keine glaubwürdigen Beweise erbringen konnte, war die Notwendigkeit dafür nun überholt: der Gefangene hatte sich selbst belastet'' (H.B Swete). Wir können nun mit Sicherheit sagen, weswegen der Hohepriester so reagiert hatte und so bekennt einer der führenden NT'ler, Thomas R. Schreiner schließlich, ''Außerdem wird die Beschuldigung der Gotteslästerung in Markus 2:7, ebenso auch in Markus 14:60-64 begangen, da Jesus sich selbst Göttliche Eigenschaften zuschrieb'' (New Testament Theology - Magnifying God in Christ, S. 189, Thomas R. Schreiner).
Einwendung: Ibn Anwar zitiert den liberalen Gelehrten E.P. Sanders, welcher Argumentiert, daß Jesus beim Verhör auf jemanden anderen Verweist. Der Kommende Sohn des Menschen ist laut deren Meinug nicht Jesus. E.P. Sanders schreibt darüber, ''Matthäus 26:63, die eine Parallele von Markus 14:62 ist: Das Wort 'aber' (gr. Plen) ist adversativ: 'Aber auf anderer Seite', laut Matthäus, erwartet Jesus eine andere himmlische Person und nicht seine Wiederkunft''.
Antwort: Wie auch immer; Gelehrte wie D.A. Carson haben massig an Material herausgegeben, die E.P. Sanders Zentrale Theologie wiederlegen, auch die Neuen Perspektiven des Paulus [siehe Carson, Justification and Variegated Nomism, Vol. 1, 2]. In seinem Kommentar zu Matthäus wiederlegt D.A. Carson den liberalen Gelehrten E.P. Sanders indirekt in Bezug auf Christi Antwort dem Hohepriester, ''Der nächste Satzteil beginnt mit, plēn legō hymin (Überdies aber sage ich euch), dieser Satz wird ebenso in 11:22, 24, gefunden und bedeutet: ''So ist es und deswegen sage ich euch'', es gibt hier keine adversative Form (Thrall, S. 72-78). Stattdessen drückt es 'eine Erweiterung oder eine Qualifikation (Catchpole, Answer of Jesus,· p. 223) über die vorhergehende Aussage aus. Jesus spricht auf diese Weise, nicht weil Kaiphas die Wahrheit über ihn selbst ohne Offenbarung gesprochen hat (Kingsbury, Matthew, p. 64), sondern weil Kaiphas Verständnis vom "Messias" und "Sohn Gottes" grundsätzlich nicht ausreichend war. Jesus war der Messias und musste dementsprechend auch so antworten. Jedoch war er nicht die Art von Messias, welche Kaiphas in Gedanken hatte: so musste er schließlich vorsichtig die Erklärung über sich selbst geben'' (D. A. Carson, Matthew, ed., Frank E. Gaebelein, The Expositors Bible Commentary with the New International Version, Volume 8, [Zondervan, 1984], S. 555)
Einwendung: Der Muslimische Apologet Shabir Ally behauptet, ''Das Ereignis wird in Matthäus, Markus und Lukas unterschiedlich berichtet. In Matthäus und Lukas-Versionen wird dieser Titel nicht bestätigt, sondern Jesus sagt hier: ''Du hast es gesagt oder Ihr sagt, daß ich es bin.'' (Shabir Ally, Faith Under Fire, Who Was Jesus)
Antwort: Diese Kritiken von Shabir Ally sind hier ungültig und halten einer näheren Analyse nicht stand. Historiker und Gelehrte haben Verstanden, das Jesu Aussage ''Ihr sagt, daß Ich es bin'' nicht einfach bedeutet, das Jesus den Juden damit sagt, daß nur sie es glauben und ihn dazu bezichtigen, daß er es ist. In der Tat belegen alle drei synoptiker, das Jesus bestätigt der Sohn zu sein. Matthäus und Lukas benutzen lediglich jüdische Idiome. Idiome ist die eigentümliche Sprache oder Sprechweise einer regional oder sozial abgegrenzten Gruppe oder die Spracheigentümlichkeit eines einzelnen Sprechers. Nach Eberharts (1910) bezeichnet Idiom „überhaupt jede Spracheigenheit und Spracheigentümlichkeit, dann die Summe dieser Spracheigentümlichkeiten innerhalb einer Sprache, daher dann auch die Volkssprache, die Mundart in ihrer Eigenheit“. Es ist „[...] lediglich ein technischer Ausdruck der Sprachwissenschaft und legt den Nachdruck auf die besonderen Spracheigenheiten der Volkssprache, sowie im allgemeineren Sinne jede eigentümliche selbständige Sprache“. Dr. Darrell. L. Bock erklärt, ''Obwohl eine Variation und Differenz im Detail vorhanden ist, ist der Kern der Antworten der gleiche; Ob Jesus nun sagt: ''Ich bin es'' oder das Idiom ''Ihr sagt es, daß ich es bin'' benutzt - ein alter Ausdruck, der bedeutet: "Es ist so, wie Sie sagen, aber nicht mit dem Gefühl, wie du es meinst." - er seine Identifikation als Messias, dem Sohn Gottes bestätigt " (Michael J. Wilkins & J.P. Moreland, Jesus Under Fire, [Zondervan, 1996], p. 88). F. Morison schreibt dazu, ''Die Formel 'Du sagst es' oder 'Ihr sagt es, denn ich bin es', die für unsere Ohren wie ausweichende Antworten klingen, hatten für das damalige jüdische Empfinden keine solche Bedeutung. 'Du sagst es' war die überlieferte Form, in welcher der wohlerzogene Jude auf eine ernste oder betrübliche Frage antwortete. Die Höflichkeit verbot ein direktes 'Ja' oder 'Nein'.'' (Die Bibel im Test - Tatsachen und Argumente für die Wahrheit der Bibel, S. 143, Josh McDowell)
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