Donnerstag, 22. Mai 2014

Kann ein Christ sein Heil verlieren?

 Kann ein Christ sein Heil verlieren?
von Reformiert1689

Ein Ausdruck, auf dem sich die Annahme der Verlierbarkeit des Heils gründet, ist das griechische Wort apostasia. Bei genauerer Betrachtung des Charakters des Wortes erkennen wir, dass die Schrift dieser Irrlehre (d.h. ein echter Christ könne vom Glauben abfallen und seine Errettung verlieren) an allen Stellen des Neuen Testamentes widerspricht. Wir werden nun zu den Schriftstellen gehen, in denen das kontroverse Thema aufgegriffen wird:

''Der Geist aber sagt ausdrücklich, dass in späteren Zeiten etliche vom Glauben abfallen.'' (1Timotheus 4:1)

''Es ist ihnen aber über dich berichtet worden, du würdest alle Juden, die unter den Heiden sind, den Abfall von Mose lehren.'' (Apostelgeschichte 21:21)

''Lasst euch von niemand in irgendeiner Weise verführen! Denn es muss unbedingt zuerst der Abfall kommen.'' (2Thessalonicher 2:3)

Paulus schreibt in 1Timotheus 4:1, dass „etliche vom Glauben abfallen“ und sich „Lehren der Dämonen“ zuwenden. Bedeutet dies, dass es echte Christen geben wird, die ihre Erlösung verlieren und vom Glauben abfallen und dementsprechend offen sind für Lehren der Dämonen? Es gibt zwei Vorgehensweisen eine Antwort auf diese Frage zu bekommen: Man beachtet das Gesamtzeugnis der Schrift über dieses Themas und beleuchtet besonders die griechischen Worte “etymologisch”. Es könnte ja ein falsches Verständnis bei der Übersetzung enstehen, weil Übersetzer den Charakter eines Begriffes unzureichend kennen und dadurch falsche Schlussfolgerungen das Ergebnis sind?

Nun haben wir eine unklare Aussage vor uns (1Timotheus 4:1). Sie scheint uns zu vermitteln, dass Paulus davon ausgeht, dass echte Christen ihre Erlösung verlieren können, da viele vom Glauben abfallen werden. Wie man jetzt vorgeht, wenn man wirklich herausfinden möchte, was Paulus genau meint, ist sehr umfangreich und setzt voraus, dass der Leser bereit ist, sich durch das ganze Neue Testament zu lesen, mit der ständigen Frage im Kopf: „Kann ein Christ seine Errettung verlieren und vom Glauben abfallen?“. Der Leser wird also dazu aufgefordert, von Matthäus bis Offenbarung selbständig das Neue Testament zu lesen und alle Stellen heranzuziehen, die sich mit nur dieser Frage beschäftigen. Das ist systematisches Bibelstudium.

Doch in dem heutigen Zeitalter möchten wir ungern solange warten, bis wir die wahrheitsgemäße Antwort auf diese Frage bekommen, und fangen deshalb an im Internet unter Google folgende Fragen einzugeben: „Kann ein echter Christ seine Errettung verlieren und vom Glauben abfallen?“. Das Ergebnis sind dann 84.900 verschiedene Internetseiten, in denen diese Frage behandelt oder angeschnitten wird. Jede dieser 84.900 Seiten umfasst mehrere Seiten Text, so dass wir sagen können, selbst wenn jede Internetseite nur 5 Seiten Text beinhaltet, müssten wir 424.500 Seiten Text durchlesen, damit wir uns umfassend informiert haben, was andere Leute denken. Dann wird dem Leser auffallen, dass selbst die Internetseiten in sich keine klärende Antwort vermitteln können, denn die eine Hälfte sagt „Das Heil ist unverlierbar!“ und zitiert dir 10 Stellen aus dem Neuen Testament, während die andere Hälfte sagt: „Ein Christ kann verlorengehen!“ und ebenfalls 10 Stellen aus dem Neuen Testament zitiert. Somit ist unsere Frage immer noch nicht beantwortet und ich denke, dass Gott dem eifrigen Studenten von Gottes Wort Gnade geben wird, wenn wir anstatt 424.500 Seiten im Internet die 331 Seiten (in meiner Schlachter 2000 Schreibrandausgabe zumindest) des Neuen Testamentes betrachten.

Der Student, der sich mühsam durch Gottes Wort liest, wird nun an bestimmten Stellen stehenbleiben und einzelne Stücke der Antwort hier und da finden. Nach seinem Studium des Neuen Testamentes wird er eine Liste von Bibelstellen vor sich haben, die sehr deutlich von der Unverlierbarkeit des Heils sprechen. Daneben wird er aber auch Verse gefunden haben, die scheinbar das Gegenteil sagen, nämlich, dass ein Geretteter verloren gehen kann. An dieser Stelle gebe ich immer folgenden Rat: „Die Heilige Schrift kann so verdreht werden, dass sie nur zum Zwecke eigener Interessen dient. Jeder Vers wird leicht in seiner Bedeutung verändert, wenn man ihn einzeln zitiert, ohne die Verse davor und danach. Dadurch scheint es, ein Vers kann nur eine Bedeutung haben. Wenn aber die Bedeutung verständlich wird, indem man die Verse davor und danach betrachtet, kann ein Vers in Wirklichkeit das direkte Gegenteil bedeuten von dem, was wir angenommen haben.“ Die allgemeine Regel für Interpretation ist diese: „Man nimmt die wörtliche Bedeutung eines Verses nur dann, wenn er anderen Versen nicht widerspricht. Wenn die wörtliche Bedeutung widersprüchlich ist zu anderen Versen, wird der unklare Vers durch den Vers interpretiert, der deutlicher und klarer spricht.“

Wenn der Herr Jesus Christus selber von der Unverlierbarkeit des Heils spricht, dann können die Apostel diese Tatsache nicht umkehren und dem Herrn widersprechen. Und interessanterweise sind die Verse über die Unverlierbarkeit des Heils von Jesus Christus so einfach formuliert, dass wir bei der Interpretation seiner Aussagen keinerlei Schwierigkeiten haben. Jesus meint was er sagt und auch der Kontext verändert die Bedeutung seiner Aussagen nicht. Schauen wir uns eine Passage an:

„Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Denn ich bin aus dem Himmel herabgekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. Und das ist der Wille des Vaters, der mich gesandt hat, dass ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern dass ich es auferwecke am letzten Tag.“ (Johannes 6:37-39).

Lesen wir diese Passage aufmerksam, dann sollte uns diese Aussage ins Auge fallen „und das ist der Wille des Vaters, der mich gesandt hat, dass ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat“. Man kann diese Aussage komplett aus seinem natürlichen Kontext reißen und dennoch wird ihr Sinn nicht verändert. An dieser Stelle meint Jesus was er sagt! Und wie viele Menschen, die ihm der Vater gegeben hat, kann er verlieren? Die Antwort ist: „nichts von allem“, das ihm vom Vater gegeben wurde kann verloren gehen. Alle, die der Vater dem Sohn geben wird, werden echte Christen sein und es auch bleiben. Sie können nicht abfallen und sie selbst werden auch nicht abfallen wollen. Alle diese ihm gegebenen wird Jesus auferwecken zum ewigen Leben am letzten Tage. Das ist der Wille des Vaters. Daraus können wir schlussfolgern, dass alle diejenigen, die am letzten Tage zur Verurteilung auferweckt werden, niemals Jesus gegeben worden waren und sie waren niemals seine Schafe und hörten niemals auf die Stimme des einen wahren Hirten. Diese Schlussfolgerung wird vollständig durch die Lehren von Jesus an anderen Stellen des Neuen Testamentes gestützt (vgl. Matthäus 7:21-23). Daher wäre es nicht zu erwarten, dass die Apostel unseres Herrn Jesus sich das Recht herausnehmen und im Bezug auf die Lehre des Heils Änderungen vornehmen, die so weit reichen, dass sie die Lehre des Herrn Jesus vollständig in Frage stellen und sogar umstürzen.

Die Bedeutung der unklaren Passagen im Neuen Testament, die scheinbar von der Verlierbarkeit des Heils reden, sind (im Vergleich zu Aussagen wie in Johannes 6:37-39) dagegen nicht so einfach zu verstehen. Daher sollten wir den unklaren Versen besondere Aufmerksamkeit bei der Interpretation (d.h. durch Beachtung des Kontextes und Definition griechischer Worte) widmen. Der Kontext allein hat schon oftmals die Bedeutung einiger unklarer Stellen klar gemacht. Deswegen sollte jeder, der Gottes Wort fürchtet, sich im Klaren sein, dass die Schrift sich selbst nicht widerspricht. An einer Stelle kann nicht gesagt werden: „Das Heil ist unverlierbar!“, während eine andere sagt: „Das Heil ist verlierbar!“. Nur eine der beiden Aussagen ist richtig und muss verkündet werden. Beide können gleichzeitig nicht wahr sein, denn dann würde die Schrift in sich selbst uneins sein und dadurch nicht mehr als von Gott inspiriert gelten. Daher werden Menschen, die der „Verlierbarkeit des Heils“ anhängen Gewissensbisse bekommen, wenn sie Stellen im Neuen Testament lesen, wo die „Unverlierbarkeit des Heils“ unwiderlegbar zum Vorschein kommt. Ich habe ebenfalls die Erfahrung gemacht, dass Menschen, die die „Verlierbarkeit des Heils“ vertreten, die Schrift weder im Kontext studieren noch die Bedeutung griechischer Worte umfassend kennen. Sie lesen nur (bestimmte, ausgewählte, isolierte, kontextlose) Verse, die sie glauben anstatt das zu glauben, was sie lesen.

Nun müssen wir den griechischen Grundtext berücksichtigen. Jedes griechische Wort, das im Neuen Testament von den neutestamentlichen Schreibern verwendet wurde, hat ein deutsches Gegenüber. Wir finden diese Gegenüber in Griechisch-Deutschen Wörterbüchern. Die Bedeutung mancher griechischer Worte wird an einigen Stellen des Neuen Testamentes erst dann klar, wenn man das griechische Wort etymologisch[1] untersucht (wie wir das z.B. bei dem Wort suniēmi getan haben). Manche Worte besitzen eine wörtliche Bedeutung, die man aber nicht in die Wörterbücher übernommen hat. Überwiegend finden wir in unseren Griechisch-Deutschen Wörterbüchern nur die sinngemäße Bedeutung eines Wortes, das wir dann für eine Übersetzung wählen werden.

Einige griechische Worte sind Zusammensetzungen von z.B. zwei bis drei Substantiven. Solche Worte mit nur einem deutschen Wort wiederzugeben ist oft nicht möglich, da man mehrere Worte verwenden muss, damit die Aussagekraft der ursprünglichen Bedeutung des griechischen Wortes weder verändert noch abgeschwächt wird und somit verlorengeht. Ein Beispiel ist z.B. das griechische hupomone, das oft nur mit dem Wort „Geduld“ übersetzt wird. Doch eine etymologische Untersuchung zeigt, dass der Sinn des Wortes hupomone weitaus tiefer geht als das deutsche „Geduld“. Das gr. hupomone besteht aus zwei Worten, nämlich hupo = „darunter, unter“ und meno = „bleiben“. Wörtlich meint hupomone ein „Darunterbleiben“. In „Thayer’s Greek Definitions“ lesen wir zu hupomone: „Das Wort steht im Neuen Testament charakteristisch für einen Menschen, der von seinen vorsätzlichen Zielen nicht abweicht und sich nicht von der Loyalität seines Glaubens und seiner Gottesfurcht abbringen lässt, selbst in größter Versuchung und Leid!“. Daher übersetzt die Schlachter 2000 das gr. hupomone richtigerweise mit dem Ausdruck „standhaftes Ausharren“. Schließlich ist der Sinn hinter hupomone der, dass man unter dem Einfluss einer Sache bleibt, selbst in größter Not.

Der Begriff „Abfall“ (2Thessalonicher 2:3) ist nur eine sinngemäße Übersetzung des griechischen Wortes apostasia. Wenn wir in Wörterbüchern nachschauen finden wir unter apostasia folgende Einträge:

Thayer’s Greek Definition
(1) Ein Abfallen
(2) Abtrünnigkeit
(3) Ehebruch

Strong’s Dictionary
(1) Genaugenommen der Zustand des Abfalls von der Wahrheit
(2) Das Abfallen
(3) Ein Verlassen

Erwin Preuschen
(1) der Abfall im religiösen Sinn

Unter dem verwandten apostasion finden wir folgende Einträge:

Thayer’s Greek Definition
(1) Ehescheidung
(2) Zurückweisung
(3) Nichtanerkennung
(4) Verstoßung
(5) Ableugnung
(6) Ablehnung
(7) Scheidungsurkunde

Strong’s Dictionary
(1) Genaugenommen etwas, das getrennt ist
(2) Ehescheidung

Erwin Preuschen
(1) Abtretung
(2) Ehescheidung

Walter Bauer
(1) Ausdruck des Rechtswesens im Sinne von Übergabe beim Kauf, Auflassung[2], Abtretung. Der dabei vorliegende Verzicht auf den eigenen Anspruch erklärt die Bedeutung, dass das Wort bei den Juden gewinnt in Mat 19:7 „δοῦναι βιβλίον ἀποστασίου“ und Jer 3:8 „ἔδωκα αὐτῇ βιβλίον ἀποστασίου“ (LXX).

Das Wort apostasia besteht aus zwei einzelnen Worten, nämlich apo = „von etwas weg“ und stasis = „einen Stand haben o. das Stehen“ (abgeleitet von dem Verb stao = „stehen“). Wörtlich bedeutet apostasia: „von etwas weg stehen“ oder „von einer Sache getrennt sein“ oder „einen Abstand von etwas haben“. 

„In der außerbiblischen Literatur hat apostasia neben „Revolte, Rebellion“ auch die Bedeutung eines mathematischen Abstandes.“ Bei unserer Betrachtung, ob denn ein echter Christ sein Heil verlieren kann oder nicht, erhebt sich deshalb nun die alles entscheidende Frage: „Beschreibt apostasia einen Vorgang des Abfallens, bei dem nachweisbar ist, dass der „Abtrünnige“ ursprünglich wirklich errettet war und später seine Errettung verlor oder einen Zustand des Abgefallenseins, bei dem nachweisbar ist, dass der „Abtrünnige“ ursprünglich niemals errettet war?“. „Im attischen Griechisch drückte das Wort apostasia „Auflehnung“ oder „Lossagung“ aus und es wurde in den Papyri verwendet, um politische Aufständische zu kennzeichnen.“ In vielen annerkannten Wörterbüchern beschreibt das gr. apostasia einen Zustand und keinen Vorgang. Aber es gibt auch Menschen, die dem widersprechen. Sie verfolgen die Annahme, das gr. apostasia beschreibt den Vorgang, bei dem ein Gläubiger seine Errettung verliert. Interessant jedoch ist, dass diese Menschen sich nur auf einzelne und aus dem Kontext gerissene Passagen stützen und keinen einzigen biblischen Beleg für ihre Annahme vorweisen können. Denn es finden sich in der Schrift keine Aussagen darüber, ob ein Apostat wirklich wiedergeboren war. Solche Menschen schreiben dann: „Das mit apostasis verwandte aphistemi bezeichnet den schwerwiegenden Sachverhalt der Loslösung vom lebendigen Gott nach einer vorhergegangenen Zuwendung zu ihm“. Sie gehen alle nur von der Annahme aus, dass alle, die sich Gott und dem christlichen Glauben zugewandt haben, in der Tat wiedergeboren gewesen sein mussten. Für sie bedeutet jegliche Zuwendung zu Gott (auch wenn nur oberflächlich oder rein äußerlich), dass „der sich zu Gott wendende“ gerettet gewesen sein muss. Wie schon erwähnt, sie können nicht eine einzige Schriftstelle vorlegen, um ihre Annahme zu beweisen. Im Gegensatz dazu gibt es jedoch eine Fülle von biblischen Passagen (die diese Menschen weder zitieren noch erwähnen und somit ignorieren), die zeigen, dass ein Apostat niemals wiedergeboren sein konnte (z.B. 1Johannes 2:19). Gerade 2Petrus 2:22 zeigt, dass der Abtrünnige in seinem Wesen (auch wenn er sich dem christlichen Glauben zugewandt hatte) niemals eine Veränderung erfuhr, die er aber durch die Wiedergeburt hätte erfahren müssen (vgl. 2Korinther 5:21). Wenn die Schrift lehrt, dass echte Gläubige nicht abfallen und ihre Errettung nicht verlieren können, dann sind Apostaten nichts weiter als dem Anschein nach Christen, die „den äußeren Schein von Gottesfurcht [haben], deren Kraft aber verleugnen“ (2Timotheus 3:5). Wenn Apostaten nie wirklich wiedergeboren gewesen sind, während sie dennoch vorgeben, dass sie zu Jesus Christus gehören, müsste dann die Schrift nicht irgendwelche Aussagen darüber machen? Müssten wir dann logischerweise nicht Passagen in der Schrift finden, in denen deutlich wird, dass ein Apostat sein Leben lang denkt, er sei Christ, während er gar keiner ist? Müssten wir dann nicht in der Schrift Aussagen finden, in denen deutlich wird, dass ein Mensch denkt „Ich bin gerettet!“, während er verloren ist? Ja, es gibt solche Passagen, aus denen sehr deutlich wird, dass man solch einer Selbsttäuschung unterliegen kann. Diese Passagen sind der Schlüssel für das Verständnis über den Apostaten. Wir finden in der Schrift gleich mehrere Passagen, aus denen man direkt und indirekt schlussfolgern kann, dass nicht alle, die behaupten gerettet zu sein, auch wirklich gerettet sind.

Erstens: „Prüft euch selbst, ob ihr im Glauben seid; stellt euch selbst auf die Probe! Oder erkennt ihr euch selbst nicht, dass Jesus Christus in euch ist? Es sei denn, dass ihr unecht wärt!“ (2Kor 13:5). Das Wort „unecht“ kommt von dem griechischen Wort adokimos (a = „nicht“ + dokimos = „akzeptiert, anerkannt, angenommen, angenehm, akeptabel, bewährt, eine Probe bestehen“). In den Wörterbüchern finden wir folgende Definitionen für adokimos:

Thayer’s Greek Definitions
(1) den Test nicht bestehen, nichtangenommen
(2) Bezeichnung für falsche Metalle und falsche Münzen (d.h. Falschgeld)
(3) etwas, dass sich nicht als das erweist, was es eigentlich sein sollte
(4) unfähig sein für etwas, unerwiesen, unecht, unberechtigt, verworfen

Strong’s Dictionary
(1) abgelehnt
(2) wertlos
(3) nicht genehmigt
(4) ein Ausgestoßener

Erwin Preuschen
(1) unbewährt
(2) eigentlich von falscher Münze nur im übertragenen Sinne
(3) nicht probehaltig, verwerflich (von Personen: 1Kor 9:27; 2Kor 13:5-7)
(4) Menschen, die die Probe im Glauben nicht bestehen (2Tim 3:8)
(5) unbrauchbar, d.h. ein Land, das den Anbau nicht lohnt (Heb 6:8)

Zweitens: „Aber als Mitarbeiter ermahnen wir euch auch, die Gnade Gottes nicht vergeblich zu empfangen“ (2Korinther 6:1). Das Wort „vergeblich“ kommt von dem griechischen Wort kenos und bedeutet „leer, nichtig, umsonst, ohne Auswirkungen“. Gemäß „Thayer’s Greek Definitions“ kann sich kenos auf einen Menschen beziehen „dem das geistliche Vermögen fehlt, der auf seinen Glaubens stolz ist, als wäre es ein alles übersteigender Besitz, während er jedoch keine Früchte des Glaubens aufweisen kann“. Und über den Glauben, der keine Früchte bringt hat die Schrift doch einiges zu sagen (Mat 7:16-23; Joh 15:2; Jak 2:14-20). Auch hier wird deutlich, dass ein Apostat sich wohl zu Jesus Christus bekennen kann, aber er kann keinerlei Frucht aufweisen, die seinem Glaubensbekenntnis Gewicht verleihen würden. Wie man erkennen kann, ob man ein wahrer Christ ist oder nicht, darüber schreibt der Apostel Johannes: „Dies (d.h. der erste Johannesbrief) habe ich euch geschrieben, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes (d.h. die ihr euch zu dem Sohn Gottes bekennt), damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, und damit ihr auch weiterhin an den Namen des Sohnes Gottes glaubt.“ Ich fasse die Prüfungen, die sich jeder Bekennende unterziehen muss (vgl. 2Korinther 13:5) kurz zusammen:

1Johannes 1:5-7
Wandel im Licht: ein Lebensstil, der in Übereinstimmung ist mit dem, was Gott über sich selbst offenbart

1Johannes 1:8-10
Sündenbekenntnis: ein Lebensstil, der sensibel ist für das, was in Gottes Augen Sünde ist

1Johannes 2:3-5
Gehorsam: ein Lebensstil, der leidenschaftlichen Gehorsam zu Gottes Geboten widerspiegelt

1Johannes 2:6-11
Liebe zu den Brüdern: ein Lebensstil, der bedingungslose Liebe zu echten Gläubigen widerspiegelt

1Johannes 2:15-17
Hass zur Welt: ein Lebensstil, der Hass zu einer bösen Welt widerspiegelt

1Johannes 2:18-27
Verharren in der Lehre: ein Lebensstil, der Festhalten an wahrheitsgetreuer Lehre widerspiegelt

1Johannes 3:10
Gerechtigkeit: ein Lebensstil, der Ungerechtigkeit wie Licht in einem Spiegel zurückwirft

1Johannes 4:13
Zeugnis des Geistes: ein Lebensstil, der das Wirken des Heiligen Geistes widerspiegelt

Hebräer 12:5-8
Zucht: ein Lebensstil, der Gottes erziehende Hand widergespiegelt

Der Apostel Paulus selber sagt, dass er die Gnade Gottes[3] nicht vergeblich empfangen hat und das beweist er dadurch, in dem er auf die Auswirkungen dieser Gnade verweist: „Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin; und seine Gnade, die er an mir erwiesen hat, ist nicht vergeblich (gr. kenos) gewesen, sondern ich habe mehr gearbeitet als sie alle; jedoch nicht ich, sondern die Gnade Gottes, die mit mir ist.“ (1Korinther 15:10).

Drittens: Der Apostel Paulus musste zu seinen Lebzeiten katastrophale Missstände in der korinthischen Gemeinde wieder in Ordnung bringen. Auch wenn es einige in der Gemeinschaft der Korinther gab, die ihre Kleider nicht besudelt hatten, so gab es doch eine erstaunliche Anzahl von Gläubigen, denen Paulus folgendes an ihr Herz nahelegen wollte: „Ich erinnere euch aber, ihr Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch fest steht, durch das ihr auch gerettet werdet, wenn ihr an dem Wort festhaltet, das ich euch verkündigt habe — es sei denn, dass ihr vergeblich (gr. kenos) geglaubt hättet.“ (1Korinther 15:1-2). Der Ausdruck „ich erinnere euch“ kommt von dem griechischen Wort gnorizo und bedeutet „bekannt machen“. A.T. Robertson, ein Professor für griechische Sprache, sagt, dass die Verwendung hier an dieser Stelle eher so aussieht, als würde Paulus die Korinther damit tadeln. Auch M.R. Vincent, ebenfalls ein Professor für griechische Sprache, sagt, dass die Verwendung von gnorizo hier an dieser Stelle vorwurfsvoll gemeint ist, so als ob Paulus gezwungen war ihnen erneut das Evangelium verkünden zu müssen, denn es hatte sich gezeigt, dass etliche von ihnen nicht mehr an der Lehre der Auferstehung festhalten (vgl. 1Korinther 15:12), die aber fundamental für den christlichen Glauben ist. Letztendlich sagen auch die Gelehrten Robert Jamieson, A. R. Fausset und David Brown, dass die Verwendung von gnorizo an dieser Stelle mit Tadel verbunden war, denn etliche unter den Korinthern „haben keine Erkenntnis Gottes“ (1Korinther 15:34). So wird deutlich, dass sich unter den Bekennenden auch Apostaten befanden, die durch ihre Früchten bewiesen, dass sie keine Christen gewesen sein konnten. Daher forderte Apostel Paulus sie in seinem zweiten Brief auf, sich einer Prüfung zu unterziehen (vgl. 2Korinther 13:5).

Viertens: Das Gleichnis vom Sämann in Lukas 8 zeigt, dass die Schrift jemanden, der sich zu Gott wendet, einen „Gläubigen“ nennt. Doch das allein ist kein Beweis für die Errettung des „Gläubigen“. Vielmehr bezieht sich die Aussage „jemand glaubt“ auf den, der ein Glaubensbekenntnis abgibt und sich zu Jesus Christus bekennt. In Lukas 8:13 heißt es: „Die aber auf dem Felsen sind die, welche das Wort, wenn sie es hören, mit Freuden aufnehmen; aber sie haben keine Wurzel; sie glauben nur eine Zeit lang, und zur Zeit der Versuchung fallen sie ab.“ Man bemerke die Aussage „sie glauben“! Und nun gehen wir zu Apostelgeschichte 8:13, wo gesagt wird: „Simon aber glaubte auch und hielt sich, nachdem er getauft war, beständig zu Philippus; und als er sah, dass Zeichen und große Wunder geschahen, geriet er außer sich.“ Man bemerke die Aussage „Simon glaubte auch“! Wenn nun jemand fortfährt die Ereignisse in Samaria mit Simon (Apostelgeschichte 8:18-24) zu betrachten, dann wird er erkennen, dass Simon unmöglich gerettet sein konnte, auch wenn Lukas (der Schreiber der Apostelgeschichte) bestätigt, dass er der Verkündigung des Philippus glaubte und sich sogar taufen lies. Dennoch erfuhr sein Herz keine Veränderung (Phil 1:6; 2:13; 2Kor 5:17) und er blieb was er immer schon war – verloren und unaufrichtig, obwohl er sich zu Jesus bekannte!

Durch das Studium des Neuen Testamentes müsste dem Leser auffallen, dass nicht jeder, der behauptet Christ zu sein auch wirklich ein Christ ist! Bis unser Glaube nicht weiter geht als nur bis zu der Zustimmung bestimmter Wahrheiten, unterscheidet sich unser Glaube nicht von dem Glauben der Dämonen. Nur sie zittern wenigstens bei dem Gedanken, dass sie bald vor Gott stehen werden und ihre gerechte und ewige Verdammung erhalten (Jakobus 2:19). Auch zu der Zeit der Apostel gab es „Gläubige“, die mit den Aposteln Gemeinschaft hatten und mit ihnen Abendmahl feierten, während sie niemals wiedergeboren gewesen sind und vom Geist des Antichristen getrieben wurden. Sie verließen später die Gemeinschaft der echten Christen und begannen ihre Sonderlehren überall zu verbreiten. Über sie fällt Johannes ein kurzes, aber prägnantes Urteil: „Sie sind von uns ausgegangen, aber sie waren nicht von uns; denn wenn sie von uns gewesen wären, so wären sie bei uns geblieben. Aber es sollte offenbar werden, dass sie alle nicht von uns sind.“ (1Johannes 2:19). Deswegen schrieb Paulus (diese Situation ebenfalls erfahrend): „Im Übrigen betet für uns, ihr Brüder, damit das Wort des Herrn ungehindert läuft und verherrlicht wird, so wie bei euch, und dass wir errettet werden von den verkehrten und bösen Menschen; denn nicht alle haben den Glauben. Aber der Herr ist treu; er wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen.“ (2Thessalonicher 3:1-3).

Seltsam muss schon sein, dass es in dem ganzen NT keine einzige Belegstelle findet, in der ein wiedergeborener Christ klar und deutlich seine Errettung verliert. Im Gegenteil lehrt die Schrift, dass jene, die man „Abtrünnige“ oder „Apostaten“ nennt, sich zwar zum christlichen Glauben bekannten, aber niemals von Gott als echte Kinder anerkannt wurden (vgl. Matthäus 7:21-23). Das Neue Testament versteht unter einem Apostaten nicht jemanden, der ursprünglich das neutestamentliche Heil besaß und dieses später durch Sünde oder einen willentlichen Akt wieder verlor, sondern ein Apostat ist ein Mensch, der sich zum christlichen Glauben und zu Jesus Christus bekennt, während er jedoch die Anforderungen nicht vorweisen kann, die den rettenden und rechtfertigenden Glauben ausmachen. Somit steht der Apostat vor Gott nicht da wo der „wahre Gläubige“ steht, sondern er steht abseits von ihm. Er steht nicht da, wo er stehen sollte. Er steht „neben“ seinem Glaubensbekenntnis und hat keine Gewissheit seines Heils und kann auch keine biblische Grundlage für eine vermeintliche Heilsgewissheit vorweisen. Er ist von Gott abgefallen in dem Sinn, dass er nicht ist, was er behauptet zu sein. Und wenn Paulus von dem großen Abfall in 2Thessalonicher 2:3 redet, meint er nicht ein gewaltiges Ereignis in der Geschichte der Menschheit, in der die meisten echten Christen ihre Errettung verlieren werden, sondern Paulus sah voraus, dass, bevor der Jesus Christus wiederkommt in seiner Herrlichkeit, eine gewaltig große Zahl an Menschen das gute Glaubenbekenntnis bezeugen, während sie jedoch weit von dem Herrn und weit von neutestamentlicher Errettung entfernt sind. Es sind Menschen, die vielleicht auch innig und energisch behaupten, sie würden Jesus über allem lieben. Es können auch Menschen sein, die in der Gemeinde am lautesten singen und während des Lobpreises weinen. Singen und weinen jedoch gehört nicht zu den Dingen, die mir helfen zu erkennen, ob ich ein Christ bin oder nicht. Kann den Gott noch deutlicher werden, dass selbst jene der gerechten Verdammung entgegeneilen, die Gott mit Lobpreis dienen wollten? In Jesaja 29:13-14 lesen wir „Weil sich dieses Volk mit seinem Mund mir naht und mich mit seinen Lippen ehrt, während es doch sein Herz fern von mir hält und ihre Furcht vor mir nur angelerntes Menschengebot ist, siehe, so will auch ich künftig mit diesem Volk wundersam, ja überaus wundersam und verwunderlich umgehen; und die Weisheit seiner Weisen soll zunichtewerden und der Verstand seiner Verständigen unauffindbar sein.“

[1] Etymologie (von altgr. étymos = „wahrhaftig, wirklich‚ echt“ und logos = „Wort, Lehre“) ist ein Wissenschaftszweig der historischen Linguistik. Hier werden Herkunft und Geschichte von Wörtern ergründet und wie sich ihre Bedeutung und Form entwickelt oder verändert haben.
[2] ist ein Bestandteil der Übereignung von Grundstücken.
[3] Tit 2:11-14 sagt: „Denn die Gnade Gottes ist erschienen, die heilbringend ist für alle Menschen; sie nimmt uns in Zucht, damit wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnen und besonnen und gerecht und gottesfürchtig leben in der jetzigen Weltzeit, indem wir die glückselige Hoffnung erwarten und die Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Retters Jesus Christus, der sich selbst für uns hingegeben hat, um uns von aller Gesetzlosigkeit zu erlösen und für sich selbst ein Volk zum besonderen Eigentum zu reinigen, das eifrig ist, gute Werke zu tun.“

Galater 5:4

Ihr seid losgetrennt von Christus,
die ihr durchs Gesetz gerecht werden wollt;
ihr seid aus der Gnade gefallen! (Galater 5:4)


Wie schnell lesen doch Gläubige heute “ihr seid aus der Gnade gefallen” und schließen daraus: “Aha, Christen können also ihre Erlösung verlieren, wenn sie aus der Gnade fallen können!”.

Doch was bedeutet eigentlich der Begriff “Gnade” in Gal 5:4 und vor allem, auf was bezieht sich der Begriff “Gnade”? Menschen, denen der Begriff “Kontext” bekannt ist und die diesen Begriff schätzen, werden nun beginnen den Galaterbrief von vorne zu lesen. Sie lesen sorgfältig den ganzen Brief bis sie an jene Stelle gelangen, die ich oben zitiert habe. Dann sollte jenem Leser auffallen, dass die Gemeinde in Galatien von Judaisten beeinflusst wird und viele “Gläubige” damit angefangen haben das Gesetz des Mose aufzurichten und sich wieder beschneiden zu lassen, um den vollen Segen der Erlösung zu erhalten. Paulus jedoch legte in seinem Brief unmissverständlich dar, dass man nur durch Glauben gerechtfertigt wird vor Gott (Gal 3). Jene, die das Evangelium von Christus “mischten” mit dem Gesetz des Mose (d.h. Werksgerechtigkeit) haben dadurch das Evangelium von Christus herabgesetzt und entkräftet. Sie haben die Lehren des Evangeliums verlassen und verlassen damit die “Lehren der Gnade”. Matthew Poole findet treffende Worte:

Wenn Paulus schreibt: “”Ihr seid aus der Gnade gefallen!”, dann heißt das, dass sie auf die Gnade Gottes, die im Evangelium dargelegt wird, verzichteten, und aus dessen Gnade fielen. Mit “Gnade” darf hier nicht der “Zustand der Gnade” verwechselt werden (aus welchem niemand vollständig und endgültig abfallen kann), sondern “Gnade” in Gal 5:4 muss als “Gnade des Evangeliums” verstanden werden, die besagt, dass Gottes freie Liebe sich dadurch zeigt, dass Christus geopfert wurde für die Gerechtigkeit der Sünder.”

Paulus meint mit “Gnade” also nicht den Zustand der Errettung, sondern vielmehr die Lehren der Gnade (die fundamentalen Wahrheiten hinsichtlich der Art und Weise wie der Sünder durch Christus gerettet wird – nämlich durch Glauben und nicht durch Gesetzeswerke). Jeder, der sich zu den Gesetzeswerken hält (…zuerst musst du das tun und und das vollbringen…), verlässt automatisch den Bereich des Evangeliums. Er verlässt die Gnade, er fällt aus der Gnade! Das ist der Gedanke, den Paulus verfolgt in Gal 5:4. Deswegen sagt er ja auch im selben Brief: “Ich verwerfe die Gnade Gottes nicht; denn wenn durch das Gesetz Gerechtigkeit kommt , so ist Christus vergeblich gestorben.” (Gal 2:21 Sch2000).

Fragen und Einwendungen

Frage: Was ist dann mit 1.Joh. 3, 15: Wer seinen Bruder hasst, hat kein ewiges Leben bleibend in sich?

Antwort: Der erste Brief des Johannes handelt davon, wie man erkennen kann, ob man gerettet ist oder nicht. Dieser Brief spricht an keiner Stelle von dem Verlust der Erlösung. Du musst immer berücksichtigen, dass in die Gemeinde “Gnostiker” eingedrungen sind, die sich selbst “Christen” nannten. Sie hatten einen überaus unmoralischen Lebensstil. Sie hatten auch recht wenig für Nächstenliebe und Bruderliebe übrig. Ein Kennzeichen (von vielen) eines echten Christen ist die BEDINGUNGSLOSE UND SICH SELBST AUFOPFERNDE Bruderliebe. Dieses Kennzeichen fehlte den unmoralischen Gnostikern und jedem Gläubigen, dessen Christsein nur reines Lippenbekenntnis war. Sollte sich also herausstellen, dass jemand nicht diese spezielle Form der christlichen Bruderliebe vorweisen konnte (sondern nur eine “ich bin lieb zu dem, der lieb zu mir ist” Liebe), wurde dadurch deutlich, dass dieser “Bekennende” kein ewiges Leben in sich haben kann. Ewiges Leben ist von solcher Natur, dass es nicht verloren werden kann. Deswegen kann man daraus schließen, dass jener “Bekenner” oder “Gnostiker” dieses bleibende ewige Leben nicht in sich haben kann. Nirgends in der Schrift wird uns bestätigt, dass ewiges Leben, das von bleibender Natur ist, wieder verloren werden kann. Vielmehr sind jene Apostaten (die sich zu Christus bekennen) von Anfang an verloren gewesen und besaßen niemals das bleibende ewige Leben. Es gibt kein temporäres ewiges Leben. Es gibt nur bleibendes ewiges Leben. Entweder hat man es oder nicht. Wenn es also in 1Joh 3:15 heißt “Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Mörder; und ihr wisst, dass kein Mörder ewiges Leben bleibend in sich hat.” Wer “kontinuierlich hasst” (so der Grundtext) kann kein “kontinuierliches ewiges Leben haben”. Ich könnte genauso sagen, wer ständig (nachdem er das Glaubensbekenntnis abgelegt hat) lügt, kann kein ewiges Leben bleibend in sich haben. Diejenigen, die es bleibend in sich haben, werden aufhören mit lügen. Wer tatsächlich zum rechtfertigenden Glauben durchgedrungen ist, in dessen Leben zieht Christus, die Wahrheit (Joh 14:6), ein und diese Wahrheit bleibt kontinuierlich in uns und wird auch in Ewigkeit kontinuierlich mit uns sein (vgl. 2Joh 1:2). Letztendlich spricht der Vers in 1Joh gar nicht über einen Verlust des ewigen Lebens, wenn man vor allem darauf achtet, dass hier über “Mörder” und jene, die echte Christen (d.h. ihre vermeintlichen Brüder im Glauben) hassen die Rede ist. 

Frage:  ''Denn es ist unmöglich, die, welche einmal erleuchtet worden sind und die himmlische Gabe geschmeckt haben und Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind und das gute Wort Gottes geschmeckt haben, dazu die Kräfte der zukünftigen Weltzeit, und die dann abgefallen sind, wieder zur Buße zu erneuern, da sie für sich selbst den Sohn Gottes wiederum kreuzigen und zum Gespött machen! ''(Hebräer 6:4)
Das ist Klar dein Kommentar ist unverständlich.

Antwort: 
Die Passage aus Hebr 6,4-6 scheint nur auf den ersten Blick von der Verlierbarkeit des Heils zu sprechen. Auch wenn es für uns heute nicht einfach ist nachzuvollziehen, über welche Gruppe der Autor hier in Verse 4-6 schreibt, so zeigt uns der Autor des Hebräerbriefes drei Verse weiter unten, welche Menschen er in Vers 4-6 meint. Lesen wir gemeinsam:

Hebr 6,9 (Schl 2000)
Wir sind aber überzeugt, ihr Geliebten, dass euer Zustand besser ist und mit der Errettung verbunden ist, obgleich wir so reden.

1. Deutet der Autor spätestens an dieser Stelle an, dass es zwei Zustände gibt. Nachdem er in Verse 4-6 eine Gruppe (o. einen Zustand) von Menschen beschrieben hat – nämlich den Zustand derer, die sich zwar zu Christus bekennen, aber keine Frucht bringen (vgl. Hebr 6,7-8) – drückt er in Vers 9 aus, dass er jene, denen er schreibt, nicht zu diesen rechnet. Er sagt, ihr Zustand sei “besser” (gr. κρείττων – kreittōn). Dieses griechische Adjektiv drückt eine Andersartigkeit aus und bezieht sich auf einen Unterschied im qualitativen Sinne. Dieses Wort wird verwendet um zwischen dem Alten und den Neuen Bund zu unterscheiden, wobei der Neue “besser” ist (Hebr 7,22; 8,6), und zwischen dem qualitativen Unterschied zwischen Engel und dem Sohn Gottes – der erhabener ist als die Engel (Hebr 1,4). Es ist wichtig zu erkennen, dass der Autor zwei Zustände beschreibt. Einmal den Zustand der Abtrünnigen und einmal den Zustand der wahren Gläubigen.

2. Der Ausdruck “und mit der Errettung verbunden” lautet im Grundtext “και εχομενα σωτηριας” (= und Errettung habend). Streng wörtlich sagt der Autor hier, dass sie sich in einem Zustand befinden, in dem sie “Errettung haben”. Leider sind hier sämtliche Bibelübersetzungen nicht wörtlich. Die Schlachter 2000 gibt, obwohl nicht ganz perfekt, am besten den Grundtext hier wieder (die sprichwörtliche Worttreue der Elberfelder findet man hier auch nicht).

3. Folglich ist die Darstellung in Verse 4-6 nicht die Darstellung jener, die Errettung haben, sondern derer, die sich, obwohl sie sich zu Christus bekannten und gewisse Privilegien (Zeugen von Wundern; Hörer der gepredigten Wahrheit usw.) hatten, keine Errettung haben. Ihr Zustand ist ein anderer und nicht mit der Errettung verbunden.

4. Wie man sieht, überlässt der Autor des Hebräerbriefes seine eigenen Worte nicht der individuellen Auslegung unterschiedlicher Lehrmeinungen, sondern macht von selbst deutlich, was er meint und was er nicht meint. Meine Frage nun ist, ob du die Informationen aus Hebr 6,4-6 in seinem natürlichen Kontext (der mit Vers 6 nicht aufhört) verstehen möchtest, oder getrennt davon, so dass du in die Passage 6,4-6 genötigt wirst, etwas hineinzulesen, anstatt herauszulesen.

Frage: Über die betreffenden Leute in Heb 6,4 steht dass sie “Heiligen Geistes teilhaftig geworden” sind und folglich sind sie wiedergeboren, sind Gottes Kinder, stehen in der Gnade und sind errettet. Oder?

Antwort: Unser Text aus dem Hebräerbrief sagt, sie sind »Heiligen Geistes teilhaftig geworden«. Bitte bemerke, dass vor dem Wort „Heiliger Geist“ in Vers 4 der Artikel fehlt, so wie die Schlachter 2000 das korrekt wiedergibt. Der Autor des Hebräerbriefes macht damit deutlich, dass diejenigen, die „Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind“ nicht „dem Heiligen Geist“ selbst teilhaftig geworden sind, sondern seinem Wirkungsbereich ausgesetzt waren oder ihn „bezeugen“ konnten – d.h. sie haben z.B. in der Gemeinde seine Wunderwerke und Heilungen und Sprachengaben bezeugen können; sie haben die Prophezeiungen und übernatürliche Erkenntnisse derer gehört, die den Heiligen Geist besaßen; sie haben die verändernde, überführende, erziehende Kraft des Heiligen Geistes im Leben derer gesehen, die errettet wurden. Darauf bezieht sich der Autor des Hebräerbriefes. Jene, in Hebr 6,4-6 sind keineswegs Menschen, die »den Heiligen Geist« besaßen, sondern nur jene, die als Nebenstehende sein Wirken erfahren haben und bezeugen konnten. In Joh 20,22 heißt es: »Und nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt Heiligen Geist!« Bitte beachte, dass auch an dieser Stelle der Artikel vor „Heiliger Geist“ fehlt. In dem Moment, als die Jünger den Hauch des Herrn auf ihrer Haut spürten, empfingen sie »nicht« den Heiligen Geist als Person (denn den empfingen sie in Apg 2!). Ich kann vielleicht nicht erklären, was genau die Jünger in Joh 20,22 erfahren hatten, aber ich kann genau erklären, was sie nicht erfahren hatten – sie empfingen nicht den Heiligen Geist. Daher können wir aus Hebr 6,4 nicht herauslesen, dass jene gerettet waren! Vielmehr zeigt sich durch Hebr 6,9, dass jene aus Hebr 6,4-6 keine Errettung hatten.

Frage: Ja, einverstanden. Das betrachte ich jetzt auch so.
Die Betreffenden konnten trotz Erlebnis all dieser göttlichen Dinge nicht zu einer wahren Umkehr bewegt werden und somit haben sich die Möglichkeiten für sie erschöpft zur echten Buße zu kommen.
Aber wenn sie das Opfer Christi nie wirklich für sich in Anspruch nahmen, wieso würden sie dann den Sohn Gottes nochmal kreuzigen? Sie haben zwar eine Buße getan, aber keine Vergebung ihrer Schuld, da sie nicht angenommen sind bei Gott. Es muß ja erst zu einer echten Buße kommen.
Oder wird es so formuliert weil Gott ihnen die Möglichkeit des Heils gab bereits in der ersten Buße und sie haben es nicht genutzt. Ist schwierig, finde ich. Eine andere Stelle:

2. Petrus 2,20 ''Denn wenn sie durch die Erkenntnis des Herrn und Retters Jesus Christus den Befleckungen der Welt entflohen sind, aber wieder darin verstrickt und überwunden werden, so ist der letzte Zustand für sie schlimmer als der erste.''

Was bedeutet hier “den Befleckungen der Welt entflohen”?
Wurden diese nicht durch Wiedergeburt aus der Knechtschaft der Sünde befreit, so dass sie nicht mehr im Fleisch, sondern im Geist sind? Danach sind sie durch ein fleischliches Leben wieder im Fleisch und überwunden?

Antwort: 2.Petr 2,20 ist ja nur ein Vers aus dem genommen. Im gesamten zweiten Kapitel im 2.Petrusbrief geht es explizit um eine besondere Gruppe von Menschen – Irrlehrer und falsche Propheten:

2.Petr 2:1-22 (Schl 2000)
1 Es gab aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, die heimlich verderbliche Sekten einführen, indem sie sogar den Herrn, der sie erkauft hat, verleugnen; und sie werden ein schnelles Verderben über sich selbst bringen.
2 Und viele werden ihren verderblichen Wegen nachfolgen, und um ihretwillen wird der Weg der Wahrheit verlästert werden.
3 Und aus Habsucht werden sie euch mit betrügerischen Worten ausbeuten; aber das Gericht über sie ist längst vorbereitet, und ihr Verderben schlummert nicht.
4 Denn wenn Gott die Engel nicht verschonte, die gesündigt hatten, sondern sie in Fesseln der Finsternis in den Abgrund warf, um sie zum Gericht aufzubewahren,
5 und wenn er die alte Welt nicht verschonte, sondern nur Noah, den Verkündiger der Gerechtigkeit, als Achten bewahrte, als er die Sintflut über die Welt der Gottlosen brachte,
6 und auch die Städte Sodom und Gomorra einäscherte und so zum Untergang verurteilte, womit er sie künftigen Gottlosen zum warnenden Beispiel setzte,
7 während er den gerechten Lot herausrettete, der durch den zügellosen Lebenswandel der Frevler geplagt worden war
8 (denn dadurch, dass er es mit ansehen und mit anhören musste, quälte der Gerechte, der unter ihnen wohnte, Tag für Tag seine gerechte Seele mit ihren gesetzlosen Werken),
9 so weiß der Herr die Gottesfürchtigen aus der Versuchung zu erretten, die Ungerechten aber zur Bestrafung aufzubewahren für den Tag des Gerichts.
10 Das gilt besonders für die, welche in unreiner Lust dem Fleisch nachlaufen und die Herrschergewalt verachten. Verwegen und frech, wie sie sind, fürchten sie sich nicht, Majestäten zu lästern,
11 wo doch Engel, die an Stärke und Macht größer sind, kein lästerndes Urteil gegen sie bei dem Herrn vorbringen.
12 Diese aber, wie unvernünftige Tiere von Natur zum Fang und Verderben geboren, lästern über das, was sie nicht verstehen, und werden in ihrer Verdorbenheit völlig zugrunde gerichtet werden,
13 indem sie so den Lohn der Ungerechtigkeit empfangen. Sie halten die Schwelgerei bei Tage für ihr Vergnügen; als Schmutz- und Schandflecken tun sie groß mit ihren Betrügereien, wenn sie mit euch zusammen schmausen.
14 Dabei haben sie Augen voller Ehebruch; sie hören nie auf zu sündigen und locken die unbefestigten Seelen an sich; sie haben ein Herz, das geübt ist in Habsucht, und sind Kinder des Fluchs.
15 Weil sie den richtigen Weg verlassen haben, sind sie in die Irre gegangen und sind dem Weg Bileams, des Sohnes Beors, gefolgt, der den Lohn der Ungerechtigkeit liebte;
16 aber er bekam eine Zurechtweisung für seinen Frevel: Das stumme Lasttier redete mit Menschenstimme und wehrte der Torheit des Propheten.
17 Diese Leute sind Brunnen ohne Wasser, Wolken, vom Sturmwind getrieben, und ihnen ist das Dunkel der Finsternis aufbehalten in Ewigkeit.
18 Denn mit hochfahrenden, leeren Reden locken sie durch ausschweifende fleischliche Lüste diejenigen an, die doch in Wirklichkeit hinweggeflohen waren von denen, die in die Irre gehen.
19 Dabei verheißen sie ihnen Freiheit, obgleich sie doch selbst Sklaven des Verderbens sind; denn wovon jemand überwunden ist, dessen Sklave ist er auch geworden.
20 Denn wenn sie durch die Erkenntnis des Herrn und Retters Jesus Christus den Befleckungen der Welt entflohen sind, aber wieder darin verstrickt und überwunden werden, so ist der letzte Zustand für sie schlimmer als der erste.
21 Denn es wäre für sie besser, dass sie den Weg der Gerechtigkeit nie erkannt hätten, als dass sie, nachdem sie ihn erkannt haben, wieder umkehren, hinweg von dem ihnen überlieferten heiligen Gebot.
22 Doch es ist ihnen ergangen nach dem wahren Sprichwort: »Der Hund kehrt wieder um zu dem, was er erbrochen hat, und die gewaschene Sau zum Wälzen im Schlamm.«

Schau dir einmal an mit wie viel unterschiedlichen Eigenarten oder Kennzeichen Petrus hier die falschen Propheten (die sich mitten unter den Gläubigen befanden und demnach auch für wahre Gläubige “gehalten” wurden) und Irrlehrer beschreibt. Alle 22 Verse beziehen sich auf die dieselbe Gruppe. Absolut klären sind dabei die direkten Verse davor und danach.

> Vers 19: sie verheißen o. versprechen Freiheit, obgleich sie selbst was sind: Sklaven des Verderbens
> Vers 21: sie haben den Weg der Gerechtigkeit erkannt und haben sich davon wieder abgekehrt; für Paulus waren nur jene gerettet, die darin bleiben, was ihnen als Evangelium verkündigt wurde (1.Kor 15,2; Kol 1,23 – achte mal in beiden Stellen auf das »wenn«)
> Vers 22: hier offenbart Petrus, dass jene Irrlehrer und falsche Propheten in ihrem Wesen keine Veränderung erfuhren, während Paulus betont, dass »jeder«, der wirklich in Christus ist, eine neue Kreatur o. eine neue Schöpfung ist, bei dem das Alte vergangen und Neues geworden ist. Petrus macht deutlich in seinem abschließenden Urteil, dass die Irrlehrer und falschen Propheten, obwohl sie nur rein äußerlich von den Befleckungen der Welt entflohen sind, sich, nachdem sie biblische Wahrheiten erkannt haben, wieder zu dem gewendet haben, was sie vorher waren.

Allein dieser Kontext macht deutlich, wie der Vers 20 zu verstehen ist. Man kann demnach nur in 2.Petr 2,20 hineinlesen, was viele gerne glauben möchten. Und nun schau dir einmal die Verse 1-18 an, hier wirst du einen Vers nach dem anderen lesen, der dir dieselbe Wahrheit betont: die Abtrünnigen, die sich einst zu Christus bekannten, waren in niemals gerettet! Daher spricht auch Jesus zu ihnen “Ich habe euch [die ihr euch zu mir bekannt habt; m. A.] NIE gekannt; weicht von mir, ihr Gesetzlosen!” (Mat 7,23). Er kannte sie nicht einmal und dann später nicht mehr, sondern nie. Der gr. Ausdruck meint wörtlich “zu keinem Zeitpunkt”.

Zuletzt mach dir die Mühe und lies dir den Judasbrief einmal durch. Du wirst bemerken, dass der Abschnitt Jud 1,4-19 sich ebenso auf jene Irrlehrer und falschen Propheten bezieht. Dort ist Judas sogar noch deutlicher und sagt, dass sie nicht einmal den Geist haben und demnach keine Christen sein können (vgl. Jud 1,19 mit Röm 8,9). Außerdem bezeichnet Judas sie als “Gottlose” (Jud 1,4.15). Wenn du also 2.Petr 2,1-22 und Jud 1,4-19 miteinander verglichen hast, wirst du ALLEIN durch die Heilige Schrift erkennen, dass es sich hier um Ungläubige handelt, die niemals gerettet gewesen sind.

Frage: Zu Heb 6,4-6 nochmal: Denn es ist unmöglich, die, welche einmal erleuchtet worden sind und die himmlische Gabe geschmeckt haben und Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind und das gute Wort Gottes geschmeckt haben, dazu die Kräfte der zukünftigen Weltzeit, und die dann abgefallen sind, wieder zur Buße zu erneuern, da sie für sich selbst den Sohn Gottes wiederum kreuzigen und zum Gespött machen!
 Sie (Ungläubige) haben das alles erfahren und haben sich dann abgewandt, stehen dennoch weiter neben Christus. Man kann diese nicht nochmal an den Anfang zurückbringen, weil sie für sich persöhnlich (im Inneren) den Sohn Gottes abgelehnt haben.Wenn Gläubige gemeint wären, würde man sie anders zur Buße bringen (Ermahnung, Überführung, Züchtigung, Zurechtweisung, Betrübnis zB.)
In der Elberfelder oder der Fassung des NT von Herbert Jantzen steht “des Heiligen Geistes”, also mit Artikel.

Antwort: Bibelstellen, in denen der Artikel steht:

»-des- Heiligen Geistes« (Mat 28,19; Schl 2000)
»-του- αγιου πνευματος« (Mat 28,19; GNT)
»-tou- hagiou pneumatos« (Mat 28,19; transliteriert)
»-der- Heilige Geist« (Mk 13,11; GNT)
»-το- πνευμα το αγιον« (Mk 13,11; GNT)
»-to- pneuma to hagion« (Mk 13,11; transliteriert)

Bibelstellen, in denen der Artikel nicht steht:

»Empfangt Heiligen Geist!« (Joh 20,22; Schl 2000)
»λαβετε πνευμα αγιον« (Joh 20,22; GNT)
»labete pneuma hagion« (Joh 20,22; transliteriert)
»und Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind« (Hebr 6,4; Schl 2000)
»και μετοχους γενηθεντας πνευματος αγιου« (Hebr 6,4; GNT)
»kai metochous genethentas pneumatos hagiou (Hebr 6,4; transliteriert)

Eine Übersetzung ist nicht maßgebend, sondern der Grundtext. Selbst wenn du 20 Bibelübersetzungen anführen würdest, die in Hebr 6,4 einen Artikel einfügen, so sind all jene Übersetzungen wie 20 Federn auf der einen Seite der Waage, aber der Grundtext ist wie ein Amboss, der auf die andere Seite gelegt wird. Das Herbert Jantzen NT, die Elberfelder oder selbst meine geliebte Schlachter 2000 sind nur solange von “Gewicht”, wie sie den Sinn des Grundtextes genau wiedergeben.

Frage:
18 Denn mit hochfahrenden, leeren Reden locken sie durch ausschweifende fleischliche Lüste DIEJENIGEN an, die doch in Wirklichkeit HINWEGGEFLOHEN WAREN von denen, die in die Irre gehen.
20 Denn wenn SIE durch die Erkenntnis des Herrn und Retters Jesus Christus den Befleckungen der Welt ENTFLOHEN SIND, aber wieder darin verstrickt und überwunden werden, so ist der letzte Zustand für sie schlimmer als der erste. Aus Vers 18 ergibt sich, dass in Vers 20 auch die Verführten der Irrlehrer gemeint sein können, also Gläubige, die bereits entflohen, nun aber wieder überwunden wurden oder zumindest solche die einen Anfang mit Christus gemacht haben. Zu den Übersetzungen: natürlich ist der griechische Grundtext allein bestimmend.

Antwort:  2.Petr 2,18-20
18 Denn mit hochfahrenden, leeren Reden locken [die Irrlehrer] durch ausschweifende fleischliche Lüste [Neulinge in der Gemeinde] an, die doch in Wirklichkeit hinweggeflohen waren von [den Gottlosen], die in die Irre gehen.
19 Dabei verheißen [die Irrlehrer] [den Neulingen in der Gemeinde] Freiheit, obgleich [die Irrlehrer o. die Neulinge] doch selbst Sklaven des Verderbens sind; denn wovon jemand überwunden ist, dessen Sklave ist er auch geworden.
20 Denn wenn [die Irrlehrer o. die Neulinge] durch die Erkenntnis des Herrn und Retters Jesus Christus den Befleckungen der Welt entflohen sind, aber wieder darin verstrickt und überwunden werden, so ist der letzte Zustand für [die Irrlehrer o. die Neulinge] schlimmer als der erste.

Die Irrlehrer waren Gottlose, die den Geist nicht haben (vgl. Jud 1,4-19). Im gesamten zweiten Kapitel liegt der Fokus auf die Beschreibung der Irrlehrer. Die Aussage, in dem Nebensatz von Vers 18 spricht jedoch nicht explizit von Wiedergeborenen, die den Verlust ihres Heils den Irrlehrern zu verdanken haben, da wirklich wiedergeborene die Sünde, die jene Gottlosen in die Verdammnis bringt, überwinden werden. Allein durch den Kontext des NT ist es unmöglich, dass an einer Stelle DEUTLICH und EXPLIZIT von der Unverlierbarkeit des Heils gesprochen wird (Röm 8,27; Phil 1,6; Phil 2,13; Joh 10,27-29 usw.) und an anderer Stelle UNDEUTLICH und NICHT EXPLIZIT von der Verlierbarkeit des Heils (z.B. Hebr 6,4-6; 2.Petr 2,18.20 usw.).

Bevor wir uns 2.Petrus genauer anschauen, und vor allem darauf achten, was Petrus explizit sagt und was nicht, sollten wir uns diese wichtige Wahrheit in Erinnerung rufen: die Heilige Schrift widerspricht sich nicht, Jesus widerspricht nicht seinen Aposteln, die Apostel widersprechen nicht Jesus Christus usw. Alle meinen dasselbe und verkündigen nur eine Wahrheit. Wenn Petrus uns in seinem zweiten Brief tatsächlich mit unklaren, finsteren missverständlichen Aussagen beibringen möchte, dass Wiedergeborene ihr Heil verlieren können, weshalb erläutert er in seinem ersten Brief ausdrücklich, klar, deutlich und unmissverständlich den Zustand der Wiedergeborenen auf folgende Weise?

1.Petr 1:3-5 (Schl 2000)
3 Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns aufgrund seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten, 4 zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das im Himmel aufbewahrt wird für uns, 5 die wir in der Kraft Gottes bewahrt werden durch den Glauben zu dem Heil, das bereit ist, geoffenbart zu werden in der letzten Zeit.

Dieser Text ist alles andere als finster, unmissverständlich und unklar. Es wird direkt Bezug auf „Wiedergeburt“ genommen und dass jene, die wiedergeboren sind, durch Gottes Kraft bewahrt werden durch den Glauben zum Heil. Das ist eine klare Ansage! Glaubst du sie? Ich glaube sie. Nun wenden wir uns zu 2.Petr 2,18.20. Findest du dort direkten Bezug auf „Errettung“ oder „Wiedergeburt“, die rückgängig gemacht wird oder verloren geht? Nein! Alles, was wir dort haben, bezieht sich nicht im Geringsten auf Wiedergeborene. Menschen, die für kurze Zeit von jenen hinweggeflohen waren, die in die Irre gehen, sind doch nicht automatisch Gerettete oder Wiedergeborene, oder?

Alle Stellen im NT, die scheinbar von einer Verlierbarkeit des Heils sprechen, können eines nicht tun: keine dieser Stellen formuliert eine unmissverständliche Aussage wie: „Wer gerechtfertigt oder wer wiedergeboren wurde, kann seine Rechtfertigung und seine Wiedergeburt wieder rückgängig machen!“.

Ein anderes Problem, dass jene lösen müssen, die an der Verlierbarkeit des Heils festhalten, ist, dass sie Jesus, seinen Vater und den Heiligen Geist zu Lügnern machen. Christus wird Gerettete nicht hinausstoßen, Er wird sie am letzten Tag auferwecken, Er wird nichts verlieren von allem, was Ihm der Vater gegeben hat.

 Joh 6:37-44
37 Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.
38 Denn ich bin aus dem Himmel herabgekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.
39 Und das ist der Wille des Vaters, der mich gesandt hat, dass ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern dass ich es auferwecke am letzten Tag.
40 Das ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben hat; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.
44 Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, dass ihn der Vater zieht, der mich gesandt hat; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.

Wer also von der Verlierbarkeit des Heils überzeugt ist, muss erklären, weshalb diese autoritativen Worte das Gegenteil von dem sagen, was die Apostel von Jesus schreiben!

Fazit: Belege mir mit Parallelstellen aus dem NT, woran ich durch die Aussagen der Schrift erkennen kann, dass jene, „die doch in Wirklichkeit hinweggeflohen waren von denen, die in die Irre gehen“ explizit von ihren Sünden gerechtfertigt waren und die Wiedergeburt erlangt haben und woran ich in diesem Text von Petrus erkennen soll, dass Petrus explizit den Verlust des Heils betont! Außerdem muss geklärt werden, dass Jesus nicht die Wahrheit gesagt hat, wenn Er sagt, dass Er nichts verliert von allem, was Ihm der Vater gegeben hat.

Frage: Aus 2.Petr 2,18-22 geht nicht eindeutig hervor, dass die Angesprochenen Wiedergeboren waren.
Vielleicht lässt sich aus Vers 21 erkennen, dass sie der Lehre überliefert waren und somit eine Stellung wie die Geschwister in Rom hatten:

21 Denn es wäre für sie besser, daß sie den Weg der Gerechtigkeit nie erkannt hätten, als daß sie, nachdem sie ihn erkannt haben, wieder umkehren, hinweg von dem ihnen überlieferten heiligen Gebot.

Römer 6,17 Gott aber sei Dank, daß ihr Sklaven der Sünde gewesen, nun aber von Herzen gehorsam geworden seid dem Vorbild der Lehre, das euch überliefert worden ist.

Zum Überwinden und von Irrlehrern steht geschrieben:
1. Johannes 5,4 Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.

Johannes 10,28 und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden in Ewigkeit nicht verlorengehen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.

Antwort: Leider ist auch Vers 21 kein Beleg dafür, dass jene gerechtfertigt und wiedergeboren waren. Es heißt doch nur, dass sie den Weg der Gerechtigkeit erkannt hatten. Was meint Petrus mit dem “Weg der Gerechtigkeit”? Meint er damit nicht einfach ein rein äußerliches, objektives Wissen über die Lehren des christlichen Glaubens? Wie viele Ungläubige und Gottlose wissen heutzutage, dass der christliche Glaube lehrt, dass Jesus Gott ist und man nur durch Glauben gerechtfertigt werden kann? Unglaublich viele wissen dies dank der Reformation. Dann gibt es Menschen, die beschäftigen sich eingehender mit den christlichen Lehren und versuchen sogar sich wie Christen zu benehmen und zu leben – aber im Herzen finden wir keinen Glauben, der sich durch die von Gott gewirkten Früchte als rettender Glaube erweist. Es gibt ein gutes Buch zu dem Thema: A.W. Pink, Was ist rettender Glaube? Denke einfach mal an Simon aus Apg 8,13 – über ihn sagt Lukas, er glaubte und ließ sich taufen, und dennoch fuhr er ins Verderben, weil er weder Anteil noch Erbe an dem rettenden Wort hatte, denn sein Herz war nicht aufrichtig vor Gott und er war verstrickt in Fesseln der Ungerechtigkeit (Apg 8,20-24). So beschreibt man keinen Wiedergeborenen. Simon “glaubte”, ja, aber welche Art von Glauben er hatte, dass offenbarte erst seine Frucht (in diesem Fall dauerte das nicht lang, denn Petrus erkannte allein an seinen Worten, dass dieser kein Christ sein kann).

Und so können wir auch das Gleichnis des Sämanns besser verstehen. Wenn Jesus sagt: “sie glauben nur eine Zeit lang, und zur Zeit der Anfechtung fallen sie ab” (Luk 8,13), dann meint er damit nicht, dass diese Art des Glaubens gleichzusetzen ist mit dem rechtfertigenden und rettenden Glauben, sondern zu glauben bedeutet hier einfach sich auf eine äußerliche Art auf das Evangelium einlassen – wer möchte denn nicht gesegnet werden und gerettet werden – während man fundamentale Aspekte des rettenden Glaubens nicht beherzigt. Im Falle von Simon wird deutlich, dass jener sich nur “bekehrte”, weil er im christlichen Glauben die Möglichkeit sag “gewaltige Dinge” zu tun. Diese falsche Haltung stand rettendem Glauben diametral entgegen.

Nun bekehrten sich unzählige Menschen im 1. Jhd. und viele darunter ebenso mit ihren eigenen Geschichten, weshalb sie sich bekehrten – doch anzunehmen, dass jeder, der sich zum christlichen Glauben bekannte, automatisch wiedergeboren und gerechtfertigt war, ist völlig falsch. Selbst ich kenne einen Menschen, der sich, genauso wie ich zum reformierten Glauben und zu den Gnadenlehren bekannte, und dennoch sagte er sich vor kurzem völlig von diesem Glauben an Christus los und entschloss sich genau das Leben fortzuführen, das er einst “vor” seiner Bekehrung hatte. Wer behauptet, dass ausnahmslos jeder, der zu Jesus “Herr, Herr” sagt, gerettet ist, der hat die Worte des Herrn noch nicht verstanden, denn er sagt: “Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut. Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt und in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Wundertaten vollbracht? Und dann werde ich ihnen bezeugen: Ich habe euch nie gekannt; weicht von mir, ihr Gesetzlosen!” Durch diese Worte erkennen wir also, dass es möglich ist, dass sich Menschen zu Jesus wenden und dennoch (für uns nicht sofort sichtbar) nicht gerettet sind, weil sie eben nicht glauben, wie die Schrift sagt, sondern sie glauben so, wie es ihnen für richtig erscheint.

Den Weg der Gerechtigkeit zu erkennen bedeutet nicht automatisch, dass dich diese Erkenntnis rettet. Wissen über den christlichen Glauben und dessen Lehren zu haben rettet niemanden. Denk bloß mal an das, was Paulus schrieb: “Denn obgleich sie Gott erkannten, haben sie ihn doch nicht als Gott geehrt und ihm nicht gedankt, sondern sind in ihren Gedanken in nichtigen Wahn verfallen, und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert.” (Röm 1,21). Die Dämonen kennen biblische Lehre weitaus besser wie alle Theologen der Welt zusammen – daher ist es ihnen auch so einfach die Schrift in ihrer Bedeutung für die Menschen zu verdrehen.

Fazit: Wissen rettet niemanden. Den Weg der Gerechtigkeit zu kennen, bedeutet nicht, dass jene gerettet waren. Somit fällt auch 2.Petr 2,21 weg als Argument für eine scheinbare Verlierbarkeit des Heils. Weil sie den Weg der Gerechtigkeit erkannt hatten, vergrößert und verschlimmert sich dadurch ihre Schuld “nachdem” sie sich vom christlichen Glauben wieder abgewendet haben (dies kann auch unsichtbar für uns geschehen, während jene noch in eine Gemeinde gehen, da manchen viel daran liegt den Schein zu wahren).

Luk 12,48
Denn wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen;
und wem viel anvertraut ist, von dem wird man desto mehr fordern.

Unter allen, die sich zu Christus bekennen, gibt es jene, dessen Glaubensbekenntnis echt ist (was sich durch die Prüfungen zeigen wird), und jene, dessen Glaubensbekenntnis nur eine Fassade ist ohne die Realität dessen darunter. Der Autor des Hebräerbriefes veranschaulicht diese Wahrheit wunderbar, dass es welche gibt, die an ihrem Glaubensbekenntnis festhalten, und welche, die von ihrem Glaubensbekenntnis zurückweichen:

Hebr 10,39
Wir aber gehören nicht zu denen, die feige zurückweichen zum Verderben,
sondern zu denen, die glauben zur Errettung der Seele.


Quelle und Danke an: http://reformiert1689.wordpress.com/

Den Inhalt findet ihr auch auf seiner Seite. Ich habe ihn ein wenig übersichtlicher gemacht und ein paar Rechtschreibfehler korrigiert. Besonderen Dank möchte ich an Refomiert1689 senden, denn er hat eine Kraftvolle Verteidigung zu Ehren unseres Gottes und Retters Jesus Christus erstellt.






2 Kommentare:

  1. Hi, ich hab die Elberfelder Bibel mit Erklärungen. Da wird der Hebräer 6, 4-6 so erklärt.

    .....Der Verfasser warnt: Rückkehr zur vermeintlichen Gerechtigkeit aus dem >>Gesetz kann dazu führen, dass ein Christ alles wieder verliert, was ihm durch Christus geschenkt wurde. Mit dem Abfall vom Glauben (3,12; vgl. Mk 4, 16-19) ist nicht irgendeine Sünde gemeint, sondern der völlige Bruch mit der Nachfolge Jesu, bei dem ein Mensch die erfahrene göttliche Wahrheit preisgibt.

    lg benni

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  2. Hierzu gibt es natürlich immer unterschiedliche Lehrmeinungen. Wie bereits erklärt fehlt hier der Artikel vor Heiligen Geist, genauso wie in Johannes 20:22. Es wird nie irgendwo eindeutig gesagt, daß diese Menschen wiedergeboren waren. Auch wird nirgendwo solche Grundlage wie ein rettender Glaube, die Erlösung durch Christi Blut oder das ewige Leben erwähnt.

    '' die himmlische Gabe geschmeckt haben und Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind'' (Hebäer 6:4)

    Beachte die Worte ''sie haben die himmlische Gabe geschmeckt''. Der Herr Jesus ist die himmlische Gabe. Sie haben ihn geschmeckt, doch ihn nie durch einen definitiven Glaubensakt angenommen. Es ist möglich, etwas zu schmecken, ohne das Betreffende zu essen oder zu trinken (Matthäus 27:34). Wir lesen, daß Sie ''des Heiligen Geistes teilhaftig geworden'' sind. Bevor man zu einem Schluss gelangt, daß dies notwendigerweise eine Bekehrung einschließt, sollten wir uns daran erinnern, daß der Heilige Geist auch schon vor der Bekehrung an Menschen wirkt. Er heiligt Ungläubige (1.Kor7:14) und versetzt sie in eine äußerliche bevorrechtige Stellung. Er überführt auch Ungläubige der Sünde (John 16:8). Hebräer 6:5 zeigt zwar, daß sie ''daß gute Wort Gottes geschmeckt haben, aber nicht an Jesus selbst glaubten (John 6:26). Hebräer 6:9 scheint's zu bestätigen und zieht eine Grenzlinie zwischen den beiden Parteien, womit sich mit großer Sicherheit sagen lässt, daß die Gruppe in den vorherigen Versen ungläubige sind und waren. Auch ist hier der Kontext wieder maßgebend.

    ''Wir sind aber überzeugt, ihr Geliebten, daß euer Zustand besser ist und mit der Errettung verbunden ist, obgleich wir so reden. ''

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