Sonntag, 25. Mai 2014

Widersprüche in der Bibel?

Die Heilige Schrift kann so verdreht werden, dass sie nur zum Zwecke eigener Interessen dient. Jeder Vers wird leicht in seiner Bedeutung und aus dem Kontext verändert & gerissen, wenn man ihn einzeln zitiert, ohne die Verse davor und danach zu berücksichtigen. Dadurch scheint es, daß sich angeblich zwei oder mehrere Bibelstellen widersprechen. Wenn aber die eigentliche Bedeutung verständlich wird, indem man die Verse davor und danach betrachtet, kann ein Vers in Wirklichkeit das direkte Gegenteil bedeuten von dem, was man angenommen hat.

Was sind Widersprüche und ist die Bibel Irrtumslos?

Die Lehre von der Irrtumslosigkeit der Bibel ist wichtig. Wer sie verwirft oder verwässtert, muß schwere theoretische und praktische Folgen in Kauf nehmen. Aber was ist ein Widerspruch?
Kontradiktorisch (widersprüchlich) wird eine Beziehung zweier Aussagen genannt, bei der sowohl von der Wahrheit der einen Aussage auf die Falschheit der anderen geschlossen werden kann als auch von der Falschheit der einen Aussage auf die Wahrheit der anderen.
Beispielsweise kann man
  • einerseits schließen, dass, wenn die Aussage „Die Welt ist nicht rund“ wahr ist, die Aussage „Die Welt ist rund“ falsch sein muss;
  • andererseits dass, wenn die Aussage „Die Welt ist nicht rund“ falsch ist, die Aussage „Die Welt ist rund“ wahr sein muss.
Während diese beiden Aussagen auf Grund ihrer Form kontradiktorisch sind (die eine ist die Verneinung der anderen), sind viele Paare von Aussagen aus inhaltlichen Gründen kontradiktorisch. Inhaltlich widersprüchlich sind zum Beispiel die Aussagen „Das Kind ist gesund“ und „Das Kind ist krank“, weil, wer nicht gesund, krank, und wer nicht krank, gesund ist. Ob zwei Aussagen zueinander kontradiktorisch sind, hängt hauptsächlich von der inhaltlichen Bedeutung (Intension) der beteiligten Prädikatoren ab, hier von den Prädikatoren „gesund“ und „krank“.
Eine Kontradiktion, auch Widerspruch oder Falsum (lat. falsum – das Falsche) genannt, ist eine Aussage, die behauptet, dass zwei kontradiktorische Aussagen zugleich zutreffen, ist also mit anderen Worten die Konjunktion zweier widersprüchlicher Aussagen, zum Beispiel die Aussage „Die Erde ist rund, und die Erde ist nicht rund“ oder der Ausdruck P \and \neg P. In der klassischen Logik ist ein Widerspruch immer falsch. Im weiteren Sinn werden daher oft alle Aussagen, die aus rein formallogischen Gründen immer falsch sind, Kontradiktion genannt, auch wenn sie nicht die Gestalt einer Konjunktion haben. Das gängige Symbol für eine Kontradiktion ist \bot.
Von der kontradiktorischen Beziehung zu unterscheiden ist die konträre Beziehung, die genau dann zwischen zwei Aussagen besteht, wenn beide zwar nicht zugleich wahr, aber zugleich falsch sein können.
Konträr sind beispielsweise die Aussagen „Hugo ist übergewichtig“ und „Hugo ist untergewichtig“: Es ist nicht möglich, dass beides zugleich zutrifft, sehr wohl aber können beide Aussagen falsch sein – im Beispiel etwa dann, wenn Hugo normalgewichtig ist. Die kontradiktorische Beziehung ist in dem Sinn stärker als die konträre Beziehung, als man bei letzterer zwar von der Wahrheit einer der beiden Aussagen auf die Falschheit der anderen Aussage schließen kann, der Schluss von der Falschheit einer der beiden Aussagen auf die Wahrheit der anderen aber nicht möglich ist: So darf man zwar von der Wahrheit der Aussage „Hugo ist übergewichtig“ auf die Falschheit der konträren Aussage „Hugo ist untergewichtig“ schließen, aber daraus, dass die Aussage „Hugo ist übergewichtig“ falsch ist, folgt nicht zwingend, dass die Aussage „Hugo ist untergewichtig“ wahr ist. Thematisch verwandt mit der Kontradiktion ist die Redefigur des Oxymoron. Einen konträren Gegensatz zur Kontradiktion bildet die Tautologie, einen zum Oxymoron konträren Gegensatz bildet die Redefigur desPleonasmus. Die vielen scheinbaren Widersprüchen in der Bibel sind ein Beweis für die Zuverlässigkeit der biblischen Zeugen. Zeugen, die vom gleichen Geschehen wörtlich dasselbe sagen, sind unglaubwürdig. Und wenn ein Betrüger die in der Bibel berichteten Dinge hätte niederschreiben wollen, dann hätte er sich gewiss vor jedem scheinbaren Widerspruch gehütet. Wenn man nun die Widersprüche sogar auflösen kann, steigert das die Glaubwürdigkeit der Zeugen noch mehr. Also schauen wir uns die scheinbaren Widersprüche an und überprüfen ihre Glaubwürdigkeit anhand der Faktenlage.


Angebliche Widersprüche wiederlegt

Altes Testament

1. Buch Mose: 

Die Schriftstellen:

[1Mo 1,3.6] Da sprach Gott: "Es werde Licht!" Und das Licht entstand ... Dann sprach Gott: "Im Wasser soll eine Wölbung entstehen, eine Trennung zwischen den Wassermassen!"

[1Mo 2,7-8] Da formte Jahwe, Gott, den Menschen. Er nahm lose Erde vom Ackerboden und hauchte Lebensatem in sein Gesicht. So wurde der Mensch ein lebendes Wesen. Nun hatte Jahwe, Gott, im Osten, in Eden, einen Garten angelegt. Dorthin versetzte er den von ihm gebildeten Menschen.

Frage: Warum widerspricht der "zweite Schöpfungsbericht" (Gen 2) dem ersten (Gen 1) sowohl in dem, was geschaffen wird, als auch in der Reihenfolge des Erschaffenen?

Anwort:
Weil Genesis 2 kein zweiter Schöpfungsbericht ist, sondern eine Ergänzung und Weiterführung des ersten.
Genesis 2,4 wird oft missverständlich übersetzt: "Dies ist die Geschichte des Himmels und der Erde, als sie geschaffen wurden." Der hebräische Begriff "toledot", der hier mit "Geschichte" übersetzt wird, bedeutet aber Weiterentwicklung aus Vorhandenem, es zeigt, wie die Geschichte weitergeht (oder weitere Einzelheiten, siehe auch Genesis 5,1 (das müsste ja sonst die Einleitung zu einem dritten Schöpfungsbericht sein); 10,1; 11,10.27; 25,12.19; 36,1; 37,2.
Schon von daher ist es viel sinnvoller, Kapitel 2 als Ergänzung zu Kapitel 1 aufzufassen und gleichzeitig als Voraussetzung zu Kapitel 3. Widersprüche entstehen erst, wenn man behauptet, dass die Kapitel aus verschiedenen Quellen stammen würden. Es wird auch nicht zweimal berichtet, dass Gott die Tiere geschaffen habe (Gen 2,19). Das hängt mit der Bedeutung des hebräischen "Perfekt" zusammen, der hier als Plusquamperfekt übersetzt werden muss: "Jahwe, Gott, hatte nämlich alle Landtiere und Vögel aus dem Erdboden gebildet und zu dem Menschen gebracht, um zu sehen, wie er sie nennen würde. Genauso sollten all die Lebewesen dann heißen." Jesus Christus hatte keine Probleme mit Gen 1+2, denn er zitiert in einem Atmezug aus beiden Kapiteln (Mt 19,4-6; Mk 10,6-8). Folgende Tabelle macht die Zusammenhänge noch einmal deutlich:

Gen 1 Gen 2
Anfang der Natur Anfang der Geschichte
Der umfassende Bericht Fortsetzung und Darstellung im Detail
Erschaffung des Kosmos Einrichtung des Gartens
Panorama-Aufnahme Großaufnahme
Universum Mensch
Allmacht Gottes,
die im Gottesnamen Elohim zum Ausdruck kommt.
Nähe Gottes,
die im Gottesnamen Jahwe zum Ausdruck kommt.



Die Schriftstellen:

[1Mo 2,17] nur nicht von dem Baum, der dich Gut und Böse erkennen lässt. Sobald du davon isst, musst du sterben."

[1Mo 5,4] Nach der Geburt Sets lebte Adam noch 800 Jahre und zeugte weitere Söhne und Töchter, bis er im Alter von 930 Jahren starb.

Frage: Starb Adam am selben Tag, als er vom Baum der Erkenntnis aß?

Antwort:
Sterben bedeutete für Adam den augenblicklichen Verlust des Gottesbezugs, der später durch seinen körperlichen Tod veranschaulicht wurde. Die Bibel kennt drei Definitionen für den Tod. 1. Den physischen Tod, der unser irdisches Leben beendet. 2. den geistlichen Tod und 3. den ewigen Tod in der Hölle. Adam erlitt also sofort den geistlichen Tod, und später auch den physischen Tod, denn auch diesen gab es vor seinem Sündenfall noch nicht.

Die Schriftstellen:

[1Mo 6,3] Da sagte Jahwe: "Mein Geist soll nicht ewig im Menschen bleiben, er ist ja sterblich. Ich gebe ihm (noch eine Frist von) 120 Jahren.

[1Mo 11,12-13] Arpachschad wurde mit 35 Jahren der Vater von Schelach und lebte noch 403 Jahre, in denen er ebenfalls weitere Söhne und Töchter zeugte

Frage: Wie lange sollen die Menschen gemäß 1. Mose leben, 120 Jahre oder länger?

Antwort: Die 120 Jahre beziehen sich nicht auf die Lebensspanne eines Menschen, sondern auf die Frist, die den Menschen damals noch bis zur Sintflut blieb.
  
Die Schriftstellen:

[1Sam 15,10-11] Da kam das Wort Jahwes zu Samuel: "Es ist mir leid, Saul zum König gemacht zu haben, denn er hat sich von mir abgewandt und meine Befehle nicht befolgt." Samuel war tief betroffen und schrie die ganze Nacht zu Jahwe.

[1Sam 15,29] Er, der Ruhm seines Volkes Israel, lügt nicht, und es tut ihm auch nicht leid. Er ist nicht wie ein Mensch, der seine Entscheidung bereut."

[1Sam 15,35] Samuel sah Saul bis zu seinem Tod nicht mehr. Er trauerte um ihn, weil es Jahwe leid tat, dass er Saul zum König über Israel gemacht hatte.

[1Mo 6,6-7] Da beklagte Jahwe es, den Menschen erschaffen zu haben, und es schmerzte ihn bis in sein Innerstes hinein. Er beschloss: "Ich werde den Menschen, den ich geschaffen habe, vom Erdboden wegwischen, samt dem Vieh, den Kriechtieren und Vögeln, denn ich bedaure, sie gemacht zu haben."

Frage: Muss Gott etwas bereuen, das er falsch gemacht hat?

Antwort:
Nein, Gott muss nichts bereuen.
Gott wusste, dass Saul als König Israels scheitern würde. Trotzdem erlaubte er ihm, König zu sein und gebrauchte ihn in dieser gefährlichen Situation für Israel dazu, seinen Willen zu tun. An dieser Stelle bewährte sich Saul auch. Aber Gott hatte schon lange vorher klar gemacht, dass sein König nicht aus dem Stamm Benjamin wie Saul, sondern aus dem Stamm Juda kommen würde (1. Mose 49,8-10).
Als es nun aber soweit war, tat es Gott leid um Saul. Das bedeutet das Wort bereuen. Es hat vor allem etwas mit dem Gefühl zu tun, wie es gerade auch 1. Mose 6,6 sehr schön ausdrückt. Gott freut sich nicht, sondern er ist bekümmert, wenn ein Mensch oder die ganze Menschheit versagt, und zwar obwohl er es vorher weiß.

Die Schriftstellen: 

1Mo 6,19-20: Und von allen Tieren sollst du je ein Männchen und ein Weibchen in die Arche bringen, damit sie zusammen mit dir am Leben bleiben. Von jeder Art der Vögel, der Land- und Kriechtiere soll je ein Pärchen in die Arche kommen, damit sie überleben können.

7,2.8-9: Nimm dir von allen reinen Tieren je sieben Männchen und Weibchen mit, von den unreinen aber nur je ein Pärchen.
Alle reinen und unreinen Tiere, die Vögel und die Kriechtiere kamen paarweise in die Arche, je ein Männchen und ein Weibchen, wie Gott es Noah befohlen hatte.

 Frage: Sollte Noah auch von den reinen Tieren nur ein Pärchen mit in die Arche nehmen, wie es Kapitel 6 auszusagen scheint, oder je sieben Pärchen wie Kapitel 7 es sagt.

Antwort: Einige haben nahe gelegt, dass diese beiden Zahlen, zwei und sieben, eine Art Widerspruch darstellen und widersprüchliche Überlieferungen andeuten, die später von einem Redakteur, dem die beiden unterschiedlichen Zahlen nicht auffielen, zusammengefügt wurden. Es erscheint sondernbar, dass dieses Argument überhaupt jemals aufgekommen ist, da der Grund für die sieben Tiere der reinen Art völlig klar ist: Sie sollten als Opfertiere nach der Flut dienen (so wie es in 1.Mose 8:20 auch geschah). Wären nicht mehr als zwei Tiere von jeder reinen Art vorhanden gewesen, wären sie durch die Opferung auf dem Altar ausgestorben. Doch bei den unreinen Tieren und Vögeln reichte ein einziges Paar aus, da sie zum Blutopfer nicht benötigt wurden.


Die Schriftstellen:

Von diesen haben sie sich auf die Gebiete der Heiden verteilt, in ihre Länder, jeder nach seiner Sprache; in ihre Völkerschaften, jeder nach seiner Sippe.. Das sind die Söhne Hams nach ihren Sippen und Sprachen, in ihren Ländern und Völkerschaften.. Das sind die Söhne Sems nach ihren Sippen und Sprachen, in ihren Ländern und Völkerschaften. (1.Mose 10:5; 20; 31)

Und die ganze Erde hatte eine einzige Sprache und dieselben Worte. (1.Mose 11:1)

Frage: 1.Mose 10:5. 20. 31 scheinen anzudeuten, dass es unter den Menschen viele Sprachen gab. Doch 1. Mose 11:1 erklärt, dass ''die ganze Erde ein und dieselbe Sprache und ein und dieselben Wörter hatte''. Wie sind diese beiden Aussagen miteinander vereinbar?

Antwort: 1.Mose 10 beschreibt, wie sich Rassendifferenzierung und -Verbreitung nach der Flut entwickelten und wie Noahs Nachkommen anfingen, die Erde neu zu besiedeln. Das schließt den ganzen Prozess bis einschließlich des dritten Jahrtausends v.Chr. ein, bis unmittelbar vor der Zeit Abrahams. Nach diesem allgemeinen Überblick kommt der Verfasser von 1.Mose auf eine zentrale Begebenheit zurück, die sich zu einem frühen Zeitpunkt in der nachsintflutlichen Ära ereigneten: die Sprachverwirrung, die sich an den vergeblichen Versuch des Turmbaus von Babel anschloss (1.Mose 11:1-9). Das muss innerhalb der ersten Jarhhunderte nach der Flut gesehen sein. Die verschiedenen Stämme, die auf Ham, Sem und Jafet zurückgehen, besaßen zwar alle dieselbe Sprache (vermutlich die von Noah), bewahrten ihre Stammesunterschiede jedoch recht sorgfältig. Als Gott ihrem überheblichen Humanismus und ihrem ''Eine Welt'' Prinzip (umgesetzt in dem rebellischen Versuch, ganz ohne Gott auszukommen) ein Ende bereitet, verwirrte er ihre Sprache, so dass der eine Stamm den anderen nicht mehr verstehen konnte. Nun war es ihnen unmöglich, ihr gemeinsames Projekt fortzusetzen. Es entzieht sich unserer Kenntnis, ob die weltweite Einheitsprache vor Babel in irgendeiner Sprache erhalten blieb, die es nach diesem Debakel gab. (Einige haben vorgebracht, dass Hebräisch diese ursprüngliche Sprache gewesen sein könnte und uns die Worte von Adam, Eva, Kain und den anderen in 1. Mose 3-4 bewahrt geblieben sind. Da Hebräisch jedoch nachweisbar ein späterer Dialekt der nordwest-semitischen Sprachfamilie ist, ist es unwahrscheinlich, dass das biblische Hebräisch die primitivste oder ursprünglichste aller menschlichen Sprachen gewesen sein könnte.) Wir können nur mutmaßen, dass die Verbreitung und Differenzierung der neuen Sprachen innerhalb der verschiedenen Unterstämme und Sippen nicht so ausgeprägt war, dass sich selbst Blutsverwandte nicht mehr verständigen konnten. Die Tatsache, dass sie entsprechend ihrer Abstammung nach wie vor ihre Einheit bewahrten, deutet stark darauf hin, dass jede dieser kleineren Unterteilungen eine Sprache hatte, die selbst nach der Verwirrung von Babel innerhalb der Sippe verstanden wurde.


Die Schriftstellen:

[Lk 3,35-36] Serug, Regu, Peleg, Eber, Schelach, Kenan, Arpachschad, Sem, Noach, Lamech,

[1Mo 11,12] Arpachschad wurde mit 35 Jahren der Vater von Schelach
 


Frage: Wer war der Vater von Schelach? Kenan oder Arpachschad (1Mo 11,12)?

Antwort: Der Vater von Schelach hieß Arpachschad.
Das wird auch von 1Mo 10,24 und 1Chr 1,24 bestätigt. Es gibt gewichtige Handschriften des Lukas-Evangeliums, bei denen Arpachschad als Vater Schelachs genannt wird, ohne als Zwischenglied Kainan zu nennen. Von daher ist der Name vielleicht durch den Harmonisierungsversuch eines Abschreibers mit der damals gebräuchlichen griechischen Übersetzung des Alten Testaments (LXX) in eine der alten Kopien eingedrungen, denn die LXX hat in 1Mo 10,24 und 11,12 zusätzlich Kainan.

Die Schriftstellen:

sondern daß du in mein Vaterland und zu meiner Verwandtschaft ziehst und meinem Sohn Isaak dort eine Frau nimmst!  (1.Mose 24:4)

Und Haran starb vor seinem Vater Terach im Land seiner Geburt, in Ur in Chaldäa. (1.Mose 11:28)

Frage: Warum bezeichnet Abraham in 1. Mose 24:4 Haran als sein Land, in dem seine Verwandtschaft lebt, während in 1. Mose 11:28 Ur in Chaldäa als Herkunftsort von Abrahams Familie angegeben wird?

Antwort: Abrahams Familie stammte ursprünglich aus Ur und zog später nach Haran, was am Fluss Balich lag, etwa 95  Kilometer vom Euphrat entfernt im äußersten Norden des ''Fruchtbaren Halbmonds''. Der ganze Familienclan zog weg, einschließlich Abram, Nahor und Lot (der Sohn des verstorbenen Haran). So ließen sie sich gemeinsam in Haran nieder. Mehrere Jahrzehnte lebten sie dort zusammen, zeugten Kinder und zogen diese in der syrischen Umgebung auf. Es ist durchaus anzunehmen, dass Abraham Haran nach seinem langen Aufenthalt dort als zweite Heimbat betrachtete, die er im Alter von 75 Jahren verließ (1. Mose 12:4). Für ihn war es nur natürlich, von den Kindern seiner beiden älteren Brüder als von seiner ''Familie'' (moledet) zu sprechen - auch wenn sie vielleicht entferntere Verwandte waren, die zum Teil noch in Ur lebten (s. 1.Mose 12:1). Einige meinen, Ur, der Stammsitz von Abrahams Familie, hätte eigentlich viel näher bei Haran gelegen, ebenfalls im Gebiet von Paddan-Aram. Laut G. Pettinato (''Bar Interviews Giovanni Pettinato'', Biblical Archaeology Review 6, Nr. 5, September-Oktober 1980,: S. 51) finden sich auf den eblaitischen Tafeln mehrere Erwähnungen von ''Uru'', das im nödlichen Mesopotamiens auftauchte. Aus 1. Mose 11:28 geht allerdings sehr deutlich hervor, dass das Ur, aus dem Abrahams stammte, das ''Ur der Chaldäer'' war. Dieses Ur lag im Altertum sehr nahe an der Küstenlinie des Persischen Golfs, fast 160 Kilometer Nordwestlich von der heutigen Küste entfernt. Daher war es stark den Überfällen chaldäischer Piraten aus dem nahe gelegenen Gebiet, dem heutigen Kuwait, ausgesetzt.
So wie die Ostküste Englands aufgrund vermehrten Eindringens dänischer Wikinger als Danelaw bekannt wurde, kannte man Ur als Ur Kasdim (zumindest zur Zeit von Mose, als er das erste Buch Mose schrieb), weil die Chaldäer das Gebiet zu ihrem Einflussbereich machten. Allerdings besteht nicht die Möglichkeit, dass irgendein Uru in der Nähe Harans der chaldäischen Hegemonie angehörte, da die Chaldäer nie in diesen Teil des Nahen Ostens eingedrungen waren. (Die Vermutung, dass dies auf die Kassiten der kassitischen Dynastie in Babylon von 1500 - 1200 v.Chr. hindeuten könnte, hat kaum eine Grundlage. Dem Namen Kasi war nie ein drittes radikales d angegliedert).



Die Schriftstellen:

[1Mo 37,28] Als die midianitischen Händler herankamen, zogen sie Josef aus der Zisterne. Sie verkauften ihn für 20 Silberstücke an die Ismaëliter, die ihn nach Ägypten mitnahmen.

[1Mo 37,36] Die Midianiter brachten Josef nach Ägypten und verkauften ihn dort an Potifar, einen Hofbeamten des Pharao, den Befehlshaber der Leibwache.

Frage: Wem wurde Josef verkauft, den Ismaeliten oder Potifar?

Antwort: Die Ismaeliten verkauften Josef an Potifar.
Der vermeintliche Widerspruch gründet sich auf einem Missverständnis des hebräischen Textes (sie meint nicht die Ismaeliten sondern Josefs Brüder) und der damaligen Zeitgeschichte (siehe auch Antwort zu 1.Mose 37:36)

Die Schriftstellen:

[1Mo 37,28] Als die midianitischen Händler herankamen, zogen sie Josef aus der Zisterne. Sie verkauften ihn für 20 Silberstücke an die Ismaëliter, die ihn nach Ägypten mitnahmen.

[1Mo 37,36] Die Midianiter brachten Josef nach Ägypten und verkauften ihn dort an Potifar, einen Hofbeamten des Pharao, den Befehlshaber der Leibwache.

[1Mo 45,4] Da sagte Josef zu seinen Brüdern: "Kommt doch her!" Und als sie herantraten, sagte er: "Ich bin Josef, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt.

Frage: Wer brachte Josef nach Ägypten: Die Ismaeliten, die Midianiter oder Josefs Brüder?

Antwort: Die Brüder Josefs verkauften ihn an die Ismaeliter, die zum Stamm der Midianiter gehörten.
Man vergleiche 1. Mose 37,27 und Vers 28! Hier werden Ismaeliter und Midianiter synonym gebraucht. Natürlich verkauften ihn seine Brüder praktisch nach Ägypten, obwohl sie nicht selbst dorthin reisten.

Die Schriftstellen:

[1Mo 46,27] Dazu kommen die Söhne Josefs, die ihm in Ägypten geboren wurden, zwei Personen. Insgesamt waren 70 Personen von der Familie Jakobs nach Ägypten gekommen.

[Apg 7,14] Dann ließ Josef seinen Vater Jakob und die ganze Verwandtschaft zu sich rufen, 75 Menschen.

Frage: Wie viele Angehörige des Hauses Jakob kamen nach Ägypten?

Antwort: Beide Zahlen sind korrekt.
Stephanus zitierte die Zahl nach der griechischen Übersetzung des Alten Testaments (LXX), die nach 4. Mose 26,29.35-36 auch die später geborenen Enkel Josefs hinzuzählt und in 1Mo 46,27 und 2Mo 1,5 die Zahlen auf 75 korrigiert. Der Hebräische Text zählt nur die beiden Söhne Josefs hinzu und kommt deshalb auf 70.


2. Buch Mose

Die Schriftstellen:

[Apg 7,36] Gerade dieser Mose führte sie aus dem Land heraus. Er vollbrachte dabei Wunder und außergewöhnliche Zeichen in Ägypten, im Roten Meer und während der 40 Jahre in der Wüste.

[Hebr 11,29] Aufgrund des Glaubens zogen die Israeliten durch das Rote Meer als wäre es trockenes Land. Als die Ägypter das auch versuchten, gingen sie unter.

[2Mo 13,18] Aus diesem Grund ließ Gott das Volk einen Umweg machen und führte es den Wüstenweg zum Schilfmeer. Die Israeliten zogen wie ein Kriegsheer aus Ägypten.

[2Mo 15,4] Pharaos Wagen und seine ganze Macht, / die warf er ins Meer. / Die Elite seiner Wagenkämpfer / ist im Schilfmeer versunken.

Frage: Zogen die Israeliten trockenen Fußes durch das Rote Meer oder durch das Schilfmeer?

Antwort: Die Israeliten zogen durch das Schilfmeer, das zum Roten Meer gehörte.
Der Ausdruck jam suf (Schilfmeer) wird in der Bibel einmal für den Golf von Akaba (4Mo 33,10) gebraucht sonst für das Seengebiet, das vom Mittelmeer bis an den Golf von Suez reichte und schon im Altertum teilweise durch Kanäle verbunden war. Durch einen dieser riesigen Seen, wo der Horizont bis an den Himmel reicht, floh das Volk Israel trockenen Fußes vor den Ägyptern. In der LXX wird der Ausdruck jam suf grundsätzlich durch Rotes Meer wiedergegeben. Wobei die Griechen unter dem Ausdruck nicht nur das verstanden, was heute als Rotes Meer bezeichnet wird (einschließlich des Golfs von Akaba und des Golfs von Suez), sondern auch den Persischen Golf und das Arabische Meer. Lukas und der Hebräerbrief hatten die Bezeichnung der LXX vor Augen, als sie ihre Texte schrieben, was für die damaligen geografischen Bezeichnungen völlig korrekt war.

Die Schriftstellen

[2Mo 7,20] Mose und Aaron taten, was Jahwe ihnen aufgetragen hatte. Aaron hob den Stab und schlug vor den Augen des Pharao und seiner Hofbeamten auf das Wasser im Nil. Da verwandelte sich alles Wasser im Strom zu Blut. Die Fische starben, und das Wasser begann zu stinken, sodass die Ägypter das Nilwasser nicht mehr trinken konnten. Im ganzen Land war das Wasser zu Blut geworden.

[2Mo 7,22] Aber die ägyptischen Magier machten es mit ihren Zauberkünsten nach. Deshalb blieb der Pharao hart. Er hörte nicht auf Mose und Aaron, wie Jahwe es gesagt hatte.

[2Mo 7,24] Alle Ägypter aber gruben in der Umgebung des Nil nach Trinkwasser, denn das Nilwasser war ungenießbar geworden,

Frage: Konnten die ägyptischen Magier das Wasser in Blut verwandeln? Es war doch keins mehr da in Ägypten.

Antwort: Der Fragesteller hat den Text nicht richtig gelesen.
2. Mose 7,20 sagt ausdrücklich, dass sich das Nilwasser (also nicht alles Wasser in Ägypten) in Blut verwandelte, also doch nicht alles Wasser, und Vers 24 fügt hinzu, dass die Ägypter in der Nähe des Nil immer noch Trinkwasser fanden.


3. Buch Mose

Die Schriftstellen:

[3Mo 11,20] Alle geflügelten Kleintiere (= Insekten), die auf Vieren gehen, sollen euch ein Greuel sein.

Frage: Wieso spricht die Bibel von geflügelten Kleintieren, die auf vier Füßen gehen? Es gibt doch keine vierfüßigen Insekten.

Antwort: Gemeint sind: Alle geflügelten Insekten, die wie Vierfüßer laufen.
Die Einordnung der Tiere in der Bibel richtet sich nicht nach unserem modernen biologischen System. Obwohl das in den Schulen unterrichtet wird, ist es doch nicht vielen Menschen wirklich geläufig. Die Bibel bezieht sich auf einfache Alltagsbeobachtungen, die allen Menschen zugänglich waren. Denn sie mussten in ihrem Alltag Entscheidungen treffen, was sie essen durften und was nicht. Auch wenn diese Insekten mehr als vier Füße hatten, liefen sie doch wie Vierfüßer, und nicht wie Zweibeiner. Bei vielen dieser Insekten beobachtet man sogar eine spezielle tetrapode Gangart, bei der ständig vier Beine am Boden sind. Das ist besonders der Fall, wenn sie langsam oder unter hoher Last laufen.
Außerdem gibt es eine ganze Anzahl geflügelter Insekten, die nur vier Beine besitzen, auf denen sie stehen. Das Vorderpaar ist nur ein Stummel. Beispiele: Edelfalter, Augenfalter, Admiral, Tagpfauenauge, Trauermantel.




4. Buch Mose

Die Schriftstellen:

[4Mo 25,1.9] Als Israel sich in Schittim aufhielt, begann das Volk, sich sexuell mit moabitischen Frauen einzulassen. An dieser Plage waren bereits 24.000 Menschen gestorben.

[1Kor 10,8] Lasst uns auch keinen außerehelichen Sex haben, wie ein Teil von ihnen es machte und deshalb an einem einzigen Tag 23.000 Menschen umkamen.

Frage: Wie viele Israeliten kamen in Schittim um?

Antwort: In Schittim kamen 24.000 Israeliten um.
Die Zahl in 1Kor 10,8 bezieht sich gar nicht auf das Geschehen in Schittim. 1Kor 10,7 belegt, dass Paulus das Geschehen am Sinai meint, bei dem laut 2Mo 32,28 dreitausend Israeliten von Männern aus dem Stamm Levi mit dem Schwert getötet wurden und der Rest durch eine Plage Gottes starb (2Mo 32,35). Paulus nennt die Gesamtzahl von 23.000.

Wenn Paulus doch das Geschehen in Schittim meint, dann bezieht sich die Gesamtzahl der 24.000 Getöteten auf die, die durch die Plage Gottes starben plus die Anführer, die umgebracht wurden (4Mo 25,4).

Eine dritte Erklärungsmöglichkeit ist die, dass 23.000 an einem einzigen Tag starben, weil Paulus das besonders betont, und die anderen davor oder danach.


Das Buch Josua

Die Schriftstellen

[Jos 10,23] Man wälzte die Steine beiseite und brachte die Könige von Jerusalem, von Hebron, von Jarmut, von Lachisch und von Eglon heraus.

[Jos 10,40] So eroberte Josua das ganze Land, das Gebirge, den Negev im Süden, die Schefela und die östlichen Berghänge. Keiner, der dort lebte, entging dem Gericht Gottes. An allem vollstreckte er den Bann, wie es Jahwe, Israels Gott, befohlen hatte.

[Jos 15,63] Nur die Jebusiter, die in Jerusalem wohnten, konnten die Männer des Stammes Juda nicht vertreiben. Bis heute wohnen sie mit den Judäern zusammen.

Frage: Hat Josua mit den Israeliten Jerusalem erobert?

Antwort: In Jos 10 wird nicht berichtet, dass Josua die Stadt Jerusalem eroberte.
Es wird nur erwähnt, dass er ihren König, der sich mit anderen verbündet hatte, in offener Feldschlacht besiegte. Noch zur Richterzeit waren etliche Städte immer noch nicht erobert, vgl. Ri 1, 27-36.


Das erste Buch Samuel

Die Schriftstellen

[Mk 2,26] Wie er damals - als der Hohe Priester Abjathar lebte - ins Haus Gottes ging, von den geweihten Broten aß und auch seinen Begleitern davon gab, obwohl nach dem Gesetz doch nur die Priester davon essen dürfen?"

[1Sam 21,2.7] Auf seiner Flucht kam David nach Nob zum Priester Ahimelech. Dieser lief ihm aufgeregt entgegen und fragte: "Warum kommst du allein? Weshalb ist niemand bei dir?" ... Da gab der Priester ihm die heiligen Brote, die man eben vom Tisch im Heiligtum abgeräumt hatte, um frisches Brot aufzulegen. Andere Brote waren nicht da.

[1Sam 22,20] Es entkam nur ein Sohn von Ahimelech Ben-Ahitub, das war Abjatar. Er floh zu David.

Frage: Wer war der Hohe Priester als David die Schaubrote aß, Ahimelech oder Abjatar?

Antwort: In Markus 2:26 fragt Jesus seine Zuhörer, ob sie nicht gelesen hatten, was David zur Zeit Abjatars, des Hohepriesters, tat, als er und seine Männer hungrig waren und in Nob das Heiligtum aufsuchten und um Nahrung baten (1.Samuel 21:2-7). Allerdings ging David zu Abjatars Vater, Ahimelech, da dieser damals Hohepriester war. Irrte sich Jesus, als er sich auf den falschen Hohenpriester bezog? Eine sorgfältige Untersuchung von Markus 2.26 zeigt, dass Christus nicht wirklich andeutet, dass Abjatar zur Zeit von Davids Besuch bereits Hohepriester war. Er sagte nur ''Epi Abiatha archiereós'', was ''zur Zeit Abjatars, des Hohepriesters'' bedeutet. Wie sich herausstellte, ließ König Saul Ahimelech und all seine Priester schon bald von Doeg, dem Edomiter, umbringen (1.Samuel 22:18-19). Abjatar, Ahimelechs Sohn, war der Einzige, der entkam. Er floh, schloss sich David an (Vers 20) und diente ihm in den exilischen Jahren als Priester. Als David König wurde, ernannte er ihn natürlicherweise zum Hohepriester, und bis zu Davids Tod teilte er sich dieses Amt mit Zadok, dem Ernannten Sauls. Unter diesen Umständen war es absolut richtig, von Abjatar als dem Hohenpriester zu sprechen - auch wenn sich seine Ernennung erst nach dem Vorfall von Nob zutrug-, ebenso richtig, wie eine Begebenheit mit den Worten einzuleiten: ''Als König David ein Hirtenhunge war'', obwohl David noch nicht König war, als er Schafe hütete. Laut W.F. Arndt und F.W. Gingrich (A Greek-English Lexicon of the New Testament, Chicago: University of Chicago, 1957, S. 286) bedeutet epi im Genitiv einfach ''zur Zeit von''. Diese Bedeutung findet sich in Markus 2:26 (dieselbe Satzkonstruktion wie in Apg. 11:28 (''unter Klaudius'') und in Hebräer 1:2 (''am Ende dieser Tage'' (ep' eschatou tón hemeron touton)). Der Vorfall ereignete sich ''zur Zeit'' Abjatars. Er lebte nicht nur zu diesem Zeitpunkt, sondern er war auch anwesend, als es geschah, und kurz darauf wurde er Hoherpriester, weil Saul seinen Vater Ahimelech töten ließ. Wenn Jesus Worte so interpretiert werden, wie er sie meinte, weichen sie nicht von der historischen Tatsache ab.

Die Schrifstellen

[1Sam 15,10-11] Da kam das Wort Jahwes zu Samuel: "Es ist mir leid, Saul zum König gemacht zu haben, denn er hat sich von mir abgewandt und meine Befehle nicht befolgt." Samuel war tief betroffen und schrie die ganze Nacht zu Jahwe.

[1Sam 15,29] Er, der Ruhm seines Volkes Israel, lügt nicht, und es tut ihm auch nicht leid. Er ist nicht wie ein Mensch, der seine Entscheidung bereut."

[1Sam 15,35] Samuel sah Saul bis zu seinem Tod nicht mehr. Er trauerte um ihn, weil es Jahwe leid tat, dass er Saul zum König über Israel gemacht hatte.

[1Mo 6,6-7] Da beklagte Jahwe es, den Menschen erschaffen zu haben, und es schmerzte ihn bis in sein Innerstes hinein. Er beschloss: "Ich werde den Menschen, den ich geschaffen habe, vom Erdboden wegwischen, samt dem Vieh, den Kriechtieren und Vögeln, denn ich bedaure, sie gemacht zu haben."

Frage: Muss Gott etwas bereuen, das er falsch gemacht hat?

Antwort: Nein, Gott muss nichts bereuen.
Gott wusste, dass Saul als König Israels scheitern würde. Trotzdem erlaubte er ihm, König zu sein und gebrauchte ihn in dieser gefährlichen Situation für Israel dazu, seinen Willen zu tun. An dieser Stelle bewährte sich Saul auch. Aber Gott hatte schon lange vorher klar gemacht, dass sein König nicht aus dem Stamm Benjamin wie Saul, sondern aus dem Stamm Juda kommen würde (1. Mose 49,8-10).
Als es nun aber soweit war, tat es Gott leid um Saul. Das bedeutet das Wort bereuen. Es hat vor allem etwas mit dem Gefühl zu tun, wie es gerade auch 1. Mose 6,6 sehr schön ausdrückt. Gott freut sich nicht, sondern er ist bekümmert, wenn ein Mensch oder die ganze Menschheit versagt, und zwar obwohl er es vorher weiß.

Die Schriftstellen

[1Sam 17,23.50] Während er noch mit ihnen sprach, trat Goliat aus Gat, der Vorkämpfer der Philister, wieder vor. Er sagte das Gleiche wie zuvor, und David hörte es. So besiegte David mit Schleuder und Stein den Philister. Er hatte kein Schwert in der Hand.

[2Sam 21,19] Bei einem weiteren Kampf in Gob erschlug der Weber Elhanan Ben-Jaïr aus Bethlehem den Philister Goliat aus Gat, dessen Speer so dick wie ein Weberbaum war. 

Frage: Wer tötete Goliat, David oder Elhanan?

Antwort: Warum sollte David nicht zwei Namen haben, David und Elhanan? Salomo hatte jedenfalls zwei Namen (2. Samuel 12:24-25). Könnte es nicht zwei Goliats geben? Im unmittelbaren Zusammenhang (21:20) wird ein zweiter Riese aus Gat erwähnt. Könnte in Vers 19 ein paar Worte, z.B. ''der Bruder des'' aus dem Text entfallen sein? Alle diese Lösungen wären gleich wahrscheinlich und würden einen Irrtum ausschließen. Angesichts der bestätigen Glaubhaftigkeit der gesamten Bibel sind sie vorzuziehen.

Die Schriftstellen

[1Sam 31,4-5] Da sagte Saul zu seinem Waffenträger: "Zieh dein Schwert und töte mich, damit nicht diese Unbeschnittenen es tun und ihren Spott mit mir treiben!" Sein Waffenträger aber wollte es nicht tun, er scheute sich davor. Da nahm Saul sein Schwert und stürzte sich hinein. Als der Waffenträger sah, dass Saul tot war, stürzte auch er sich in sein Schwert und starb neben ihm.

[2Sam 1,2.6-10] Am dritten Tag kam einer von Sauls Leuten aus dem Heerlager. Seine Kleider waren zerrissen und er hatte Erde auf dem Kopf. Als er zu David kam, warf er sich ehrfürchtig auf den Boden vor ihn. Der junge Mann berichtete: "Ich geriet zufällig auf die Berge von Gilboa. Da sah ich Saul stehen, wie er sich auf seinen Speer stützte. Die Streitwagen hatten ihn schon fast erreicht. Da drehte er sich um, sah mich und rief mich zu sich. 'Ja, Herr', sagte ich. 'Wer bist du?', fragte er. 'Ein Amalekiter', antwortete ich. Da sagte er zu mir: 'Komm her und gib mir den Todesstoß! Mit mir geht es zu Ende.' Da trat ich zu ihm und gab ihm den Todesstoß, denn ich sah, dass er seinen Fall nicht überleben würde. Dann nahm ich ihm den Stirnreif und die Armspange ab. Hier sind sie, Herr."

Frage: Wer tötete Saul, ein Amalekiter oder Saul selbst?

Antwort: Saul tötete sich selbst. Der Amalekiter hatte wahrscheinlich dem toten Saul Stirnreif und Armspangen abgenommen, um sich dadurch eine Belohnung zu verdienen. Denn die Philister hatten Sauls Leichnam immerhin erst am nächsten Tag entdeckt (1. Samuel 31,8). So wollte sich der Amalekiter mit einer Lüge eine Belohnung verdienen. Das allerdings kostete ihn selbst das Leben.


Das zweite Buch Samuel

Die Schriftstellen

2. Samuel 5-6

1. Chronik 13-15

Frage: Wann brachte David die Bundeslade nach Jerusalem, vor oder nach dem Sieg über die Philister?

Antwort: Die erfolgreiche Überführung der Bundeslade fand nach dem Sieg über die Philister statt (1Chr 15!) Es gab zwei Versuche Davids, die Bundeslade nach Jerusalem zu bringen. Dazwischen lagen drei Monate (2Sam 6,11). In dieser Zwischenzeit, also nach dem ersten erfolglosen Versuch, fanden die beiden Schlachten mit den Philistern statt. Samuel berichtet hier nicht chronologisch, sondern fasst beide Versuche zur Überführung in Kapitel 6 zusammen.

Die Schriftstellen

[2. Sam 8,4] David nahm 1700 Reiter und 20000 Fußsoldaten von ihm gefangen. Alle Streitwagen ließ er unbrauchbar machen, nur 100 behielt er für sich.

[1Chr 18,4] David nahm 1000 Wagen, 7000 Reiter und 20000 Fußsoldaten von ihm gefangen. Alle Streitwagen ließ er unbrauchbar machen, nur 100 behielt er für sich.

Frage: Wie viele Reiter nahm David gefangen, als er den König von Zoba bei Hamat schlug?

Antwort: David nahm 7000 Reiter gefangen.
Es handelt sich um einen Kopierfehler, der durch die versehentliche Weglassung eines Wortes entstand. Die LXX, einige Texte vom Toten Meer und 1Chr 18,4 haben die richtige Zahl.

Die Schriftstellen

[2. Sam 12,31] Die Bevölkerung der Stadt ließ David Zwangsarbeiten verrichten. Er stellte sie an Steinsägen, eiserne Pickel, eiserne Beile und Ziegelformen. So machte er es auch mit den anderen Städten der Ammoniter. Dann kehrte er mit dem ganzen Heer nach Jerusalem zurück.

Die alte Lutherbibel (und sinngemäß die nichtrevidierte Elberfelder) übersetzte:
Aber das Volk drinnen führte er heraus und legte sie unter eiserne Sägen und Zacken und eiserne Keile und verbrannte sie in Ziegelöfen. So tat er allen Städten der Kinder Ammon. Da kehrte David und alles Volk wieder gen Jerusalem.

[1Chr 20,3] Die Bevölkerung der Stadt ließ David Zwangsarbeiten verrichten. Er stellte sie an Steinsägen, eiserne Pickel und Beile. So machte er es auch mit den anderen Städten der Ammoniter. Dann kehrte er mit dem ganzen Heer nach Jerusalem zurück.

Die alte Lutherbibel (und sinngemäß die nichtrevidierte Elberfelder) übersetzte:
Aber das Volk drinnen führte er heraus und zerteilte sie mit Sägen und eisernen Dreschwagen und Keilen. Also tat David in allen Städten der Kinder Ammon. Und David zog samt dem Volk wider nach Jerusalem.
 
Frage: Warum übersetzte man früher, dass David Gefangene zersägen und verbrennen ließ, während die neueren Übersetzungen hier Zwangsarbeiten beschreiben?

Antwort:
  • Die Übersetzung "zersägen" und "verbrennen" beruht einem sprachlichen Missverständnis.
  • Sie entspricht weder dem Zusammenhang des Textes noch den zeitgeschichtlichen Gegebenheiten.
Die alte Fassung geht auf ein Missverständnis in 1. Chronik 20,3 zurück. Das nur an dieser Stelle vorkommende Verb "wjjsr" wurde als "zersägen" gedeutet. Wahrscheinlich liegt hier ein früher Überlieferungsfehler vor und es ist zu lesen: "wjjsn" (Zwangsarbeit leisten). Beide Verben unterscheiden sich nur durch den letzten Buchstaben. Von daher kam das Zersägen in die alte griechische und lateinische Übersetzung (Septuaginta und Vulgata) hinein. Und von daher wurde auch der Paralleltext 2. Samuel 12,31 von den alten Übersetzern missverstanden.
Das "verbrannte in Ziegelöfen" heißt wörtlich: "ließ sie durch Ziegelformen gehen". Ziegelöfen gab es in Israel nicht. Die verwendeten Lehmziegel wurden wie in Ägypten an der Luft getrocknet.
Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass die Israeliten Kriegsgefangene mit zivilen, nicht-kriegerischen Geräten umständlich umbrachten. Dagegen war es üblich, Kriegsgefangene Zwangsarbeiten verrichten zu lassen (siehe 2. Samuel 20,24).

Die Schriftstellen

2Sam 23,8: Es folgen die Namen der Elitetruppe Davids: Jischbaal aus der Sippe Hachmoni, Haupt der Wagenkämpfer. Er schwang seinen Speer über 800 Mann, die er in einer Schlacht durchbohrte.

1Chr 11,11: Es folgt die Aufzählung der Elitetruppe Davids: Joschobam Ben-Hachmoni, Haupt der Offiziere. Er schwang seinen Speer über 300 Mann, die er in einer Schlacht durchbohrt hatte.

Frage: Wieviel Gegner erschlug Joschobam aus der Elitetruppe Davids in einer einzigen Schlacht?

Antwort:Wahrscheinlich 800. 300 scheint ein Kopierfehler zu sein, der eventuell durch Vers 20 oder durch eine Verwechslung bei althebräischen Zahlzeichen hervorgerufen wurde.

Die Schriftstellen

2Sam 24,1: Da flammte der Zorn Jahwes wieder gegen Israel auf. Er verleitete David, Israel und Juda zu zählen, und zwar zum Schaden seines Volkes. Der König sagte also zu Joab, seinem Heerführer ...

1Chr 21,1: Der Satan stellte sich gegen Israel und verleitete David, das Volk zu zählen. David sagte zu Joab ... 

Frage: Wer verleitete David, Israel zu zählen?

Antwort: Beide waren an dieser Glaubensprüfung beteiligt.
Gott prüfte David, um ihm eine Lehre zu erteilen und benutzte dazu den Satan, der seinerseits dem Volk Gottes so viel Schaden wie möglich zufügen wollte. Man kann es auch umgekehrt sagen: Obwohl Satan David verleitete, um ihm zu schaden, erlaubte Gott Satan, diese Provokation auszuführen, weil er David demütigen und ihm und seinem Volk eine geistliche Lektion erteilen wollte. In seinen Jugendjahren hatte sich David völlig auf Gott verlassen. Doch in den späteren Jahren seines Königtums verließ er sich mehr und mehr auf materielle Mittel und begann, seine Stärke mehr in Zahlen und Reichtum zu messen. Das veranlasste Gott zum Handeln. Im hebräischen Denken gilt übrigens: Was Gott zu tun erlaubt, tut letztlich Gott. Ähnlich war es bei Hiob (siehe Kapitel 1-2 und Hiobs Klage) und auch bei unserem Herrn (Mt 4,1). Und so ist es beim Leiden verfolgter Christen (vgl. 1Pt 4,19; 5,8-9).

Die Schriftstellen

2Sam 24,9: Joab teilte dem König das Ergebnis der Musterung mit: die Gesamtzahl der wehrfähigen Männer, die mit dem Schwert umgehen konnten, betrug in Israel 800000 und in Juda 500000.

1Chr 21,5-6: Joab teilte dem König das Ergebnis der Zählung mit: die Gesamtzahl der Männer, die mit dem Schwert umgehen konnten, betrug in ganz Israel 1100000 und in Juda 470000. Die Stämme Levi und Benjamin hatte er nicht gezählt, denn der Befehl des Königs war Joab ein Gräuel.

Frage: Wie kann es zu diesen erheblich unterschiedlichen Zahlen kommen?

Antwort: Es gab 1.100.000 Wehrfähige in Israel.
Die Zahl bei Samuel schließt nicht das stehende Heer von 288.000 Mann (1Chr 27,1-15) ein, möglicherweise auch nicht die 12.000 Reiter, die um Jerusalem herum stationiert waren (2Chr 1,14), oder die Zahl war einfach auf 300.000 gerundet. Es gab 500.000 Wehrfähige in Juda.
1Chr 21,6 berichtet, dass Joab die Zählung nicht zu Ende geführt hatte. Der Bericht in Samuel umfasst offenbar die bereits bekannte Zahl von 30.000 Männern in Benjamin. Benjamin wurde auch nach der Reichsteilung immer zu Juda gerechnet.

Die Schriftstellen

2Sam 24,13: Gad kam zu David und überbrachte die Botschaft. "Soll eine siebenjährige Hungersnot über das Land kommen?", sagte er. "Oder willst du drei Monate vor deinen Verfolgern fliehen? Oder soll drei Tage lang die Pest in deinem Land wüten? Überleg es dir gut und sag mir, welche Antwort ich dem überbringen soll, der mich gesandt hat."

1Chr 21,12: "Soll eine dreijährige Hungersnot kommen? Oder willst du drei Monate vor deinen Verfolgern fliehen und zugrunde gerichtet werden, wenn das Schwert dich einholt? Oder soll drei Tage lang das Schwert Jahwes, die Pest, im Land wüten, dass der Engel Jahwes im ganzen Gebiet Israels Verderben bringt?" Nun sag mir, welche Antwort ich dem überbringen soll, der mich gesandt hat.
 

Frage: Wieviel Jahre Hungersnot drohte Gott an? 

Antwort: Gott drohte drei Jahre Hungersnot an.
In 2. Samuel wird wahrscheinlich die dreijährige Hungersnot, die gerade vergangen war (2. Samuel 21,1), mitgezählt und wegen der inklusiven Zählweise der Juden (das aktuelle Jahr zählt mit) ergibt das zusammen mit den angedrohten drei Jahren insgesamt sieben Jahre Hungersnot. Es kann sich in 2Sam 24,13 aber auch um den Fehler eines frühen Kopisten handeln, denn es sollte wohl "drei Jahre … drei Monate … oder drei Tage …" heißen. Denn auch die Septuaginta und alte lateinische Übersetzungen haben hier "drei" statt "sieben" stehen.



Das erste Buch Könige

Die Schriftstellen

[1Kö 5,6] Salomo hatte 40.000 Stallplätze für seine Streitwagengespanne und 12000 Pferde.

[2Chr 9,25] Salomo hatte 4000 Stallplätze für seine Pferde und Streitwagen sowie 12000 Pferde. Er stationierte sie in den Wagenstädten und bei sich in Jerusalem.

Frage: Wie viele Stallplätze oder Wagenpferde hatte Salomo?

Antwort: Salomo hatte 4000 Stallplätze bzw. Wagenpferde.
Die Zahl 40.000 in 1Kö 5,6 geht auf einen Kopierfehler zurück.

Die Schriftstellen

[1Kö 5,30] Dazu kamen 3300 Aufseher, die den Vögten unterstellt waren und die Arbeiten überwachten.

[2Chr 2,1] Dazu ließ er 70000 Lastträger und 80000 Steinhauer in den Bergen antreten. 3600 Mann setzte er als Aufseher über sie ein.

Frage: Wie viele Aufseher hatte König Salomo für den Bau des Tempels berufen?

Antwort: Salomo hatte insgesamt 3850 Aufseher.
Zu den in 2Chr 2,1 genannten 3600 müssen noch die 250 Männer von 2Chr 8,10 hinzugerechnet werden. Das ergibt 3850 Aufseher. Zu den in 1Kö 5,30 genannten 3300 kommen noch die 550 Männer von 1Kö 9,23 hinzu, was wiederum 3850 Aufseher ergibt.

Die Schriftstellen

[1Kö 7,26] Der Rand des Beckens war wie bei einem Kelch oder einer Lilienblüte nach außen gewölbt und etwa eine Handbreit dick. Das Becken fasste 44000 Liter (2000 Bat).

[2Chr 4,5] Der Rand des Beckens war wie bei einem Kelch oder einer Lilienblüte nach außen gewölbt und etwa eine Handbreit dick. Das Becken fasste 66000 Liter (3000 Bat).

Frage: Wie groß war das Wasserbecken Salomos nun?

Antwort: Der Wasserbehälter Salomos fasste 2000 Bat.
Die Zahl von 3000 Bat in 2Chr 4,5 muss auf einen Kopierfehler zurückgehen.

Die Schriftstellen

[1Kö 8,46] Wenn sie gegen dich sündigen - denn es gibt keinen Menschen, der nicht sündigt - und du über sie zornig wirst und sie ihren Feinden auslieferst, und diese sie in ein fernes oder nahes Land verschleppen,

[1Jo 1,8-10] Wenn wir behaupten, ohne Schuld zu sein, betrügen wir uns selbst und verschließen uns der Wahrheit. Doch wenn wir unsere Sünden bekennen, zeigt Gott sich treu und gerecht: Er vergibt uns die Sünden und reinigt uns von allem Unrecht. Wenn wir behaupten, wir hätten nicht gesündigt, machen wir Gott zum Lügner. Dann lebt sein Wort nicht in uns.

[1Jo 3,8-9] Wer in der Sünde lebt, stammt vom Teufel, denn der sündigte von Anfang an. Der Sohn Gottes ist jedoch erschienen, um die Taten des Teufels zu vernichten. Wer aus Gott geboren ist, lebt nicht mehr in der Sünde, weil das Erbgut seines Vaters jetzt in ihm wirkt. Deshalb kann er nicht immer weiter sündigen, denn er stammt von Gott.

Frage: Sündigen alle Menschen, ja oder nein?

Antwort: Ja, alle Menschen sündigen.
Dass Christen überhaupt nicht mehr sündigen würden, ist ein Missverständnis, das von einer Übersetzungsschwierigkeit herrührt. Gemeint ist: Ein Christ will nicht mehr sündigen. Man lese folgenden Text aus 1. Johannes 3,4-10 im Zusammenhang, einschließlich Anmerkungen:
Wer absichtlich sündigt[ 1 ], lehnt sich gegen Gottes Ordnung auf, denn Sünde ist Auflehnung gegen Gott. Und ihr wisst, dass Jesus auf der Erde erschien, er, der selbst ganz ohne Sünde ist, um die Sünden der Menschen wegzunehmen. Wer mit ihm verbunden lebt, der sündigt nicht bedenkenlos weiter[ 2 ]. Wer gewohnheitsmäßig sündigt, hat ihn nie gesehen und nie begriffen wer er ist. Meine Kinder, lasst euch doch von niemand verführen! Nur wer das Rechte tut, ist gerecht, und kann wie Christus vor Gott bestehen. Wer in der Sünde lebt, stammt vom Teufel, denn der sündigte von Anfang an. Der Sohn Gottes ist jedoch erschienen, um die Taten des Teufels zu vernichten. Wer aus Gott geboren ist, lebt nicht mehr in der Sünde, weil das Erbgut seines Vaters jetzt in ihm wirkt. Deshalb kann er nicht immer weiter[ 3 ] sündigen, denn er stammt von Gott. Man kann also erkennen, wer ein Kind Gottes und wer ein Kind des Teufels ist: Wer Unrecht tut, stammt nicht von Gott, und wer seinen Bruder und seine Schwester nicht liebt, auch nicht.
[ 1 ]: absichtlich sündigt. Wörtlich: „der die Sünde Tuende“. Es kann auch übersetzt werden: „Wer gewohnheitsmäßig sündigt“.
[ 2 ] bedenkenlos weiter. Der Zusatz ergibt sich aus der grammatischen Form des Verbs. Ebenso die Beifügung „gewohnheitsmäßig“ im nächsten Satz.
[ 3 ] : immer weiter. Der Zusatz ergibt sich aus der grammatischen Form des Verbs. Gemeint ist: Er kann in seinem Leben keine Sünde mehr dulden

Die Schrifstellen

[1Kö 16,6.8] Als Bascha starb, wurde er in Tirza begraben. Sein Sohn Ela wurde sein Nachfolger. Im 26. Regierungsjahr des Königs Asa von Juda wurde Ela Ben-Bascha König über Israel. Er regierte zwei Jahre lang in Tirza.

[2Chr 16,1] Im 36. Regierungsjahr Asas baute König Bascha von Israel die Stadt Rama zur Festung aus, um die Wege von und nach Juda kontrollieren zu können.

Frage: Wenn König Bascha von Israel im 26. Regierungsjahr Asas starb, wie kann er dann noch im 36. Jahr Asas noch am Leben sein?

Antwort: Bascha stirbt im 26. Regierungsjahr Asas.
Die Zahl in 2Chr 16 bezieht sich wahrscheinlich auf das Jahr des Reiches, das Asa regierte. Und das bestand nach der Reichsteilung seit 36 Jahren.


Das Zweite Buch Könige

Die Schrifstellen

2Kö 8,26: Er war bei Herrschaftsantritt 22 Jahre alt und regierte nur ein Jahr in Jerusalem. Seine Mutter Atalja war eine Enkelin des Königs Omri von Israel.

2Chr. 22,2: Ahasja war bei Herrschaftsantritt 42 Jahre alt und regierte ein Jahr in Jerusalem. Seine Mutter war Atalja, die Enkeltochter Omris.

Frage: Wie alt war Ahasja, als er König wurde?

Antwort: Ahasja war 22 Jahre alt, als er König wurde.
Joram, der Vater Ahasjas, war bei seinem Herrschaftsantritt 32 Jahre alt, und er starb acht Jahre später (2Kö 8,17) im Alter von 40 Jahren. Demzufolge kann sein Sohn nicht 42 Jahre alt gewesen sein, als er König wurde. Es handelt sich um einen Kopierfehler, der leicht passieren konnte, weil sich hier zwei hebräische Buchstaben nur durch einen Strich unterschieden.

Die Schriftstellen

2Kö 24,8: Jojachin war bei Herrschaftsantritt 18 Jahre alt, und regierte drei Monate in Jerusalem. Seine Mutter hieß Nehuschta und war die Tochter Elnatans aus Jerusalem.

2Chr 36,9: Jojachin war bei Herrschaftsantritt 8 Jahre alt und regierte drei Monate und zehn Tage in Jerusalem. Auch er tat, was Jahwe missfiel.

Frage: Wie alt war Jojachin, als er König in Jerusalem wurde und wie lange regierte er?

Antwort: Jojachin war 18 Jahre alt und regierte rund drei Monate.
Die Septuaginta und einige hebräische Handschriften lesen hier achtzehn, statt acht wie der masoretische Text. So geben es auch neuere Übersetzungen wieder.


Das erste Buch Chronik

Die Schriftstellen

[Mt 1,11] Josia wurde der Vater von Jojachin und seinen Brüdern. Damals wurde das Volk in die Verbannung nach Babylon geführt.

[1Chr 3,16] Die Söhne von Jojakim waren Jechonja und Zidkija.

Frage: Wer war der Vater von Jechonja (Jojachin)? Jojakim oder Josia?

Antwort: Der Vater von Jechonja hieß Jojakim, sein Großvater Josia.
Der Vater-Sohn-Begriff überspannt in der Bibel häufig mehrere Generationen.

Die Schriftstellen

[Mt 1,13] Serubbabel der von Abihud, Abihud der von Eljakim, Eljakim der von Asor,

[Lk 3,27] Johanan, Resa, Serubbabel, Schealtiel, Neri,

[1Chr 3,19-20] Die Söhne von Serubbabel: Meschullam und Hananja; ihre Schwester war Schelomit. Fünf weitere Söhne von ihm waren: Haschuba, Ohel, Berechja, Hasadja und Juschab-Hesed.

Frage: Welcher Sohn Serubbabels war ein Vorfahr von Jesus? Abihud oder Resa? Aber in 1Chr 3,19-20 kommen weder Abiud noch Resa vor.

Antwort: Resa war der Vorfahr von Jesus (über Maria). Abiud ist entweder der Zweitname eines der Söhne Serubbabels oder ein in 1Chr 3 nicht genannter Sohn.


Das zweite Buch Chronik

Die Schrifstellen

[2Chr 13,2] Er regierte drei Jahre lang in Jerusalem. Seine Mutter hieß Michaja und war die Tochter von Uriël aus Gibea. Auch Abija führte Krieg gegen Jerobeam.

[2Chr 11,20] Danach heiratete er Maacha, die Tochter Abschaloms. Von ihr wurden ihm Abija, Attai, Sisa und Schelomit geboren.

[2Sam 14,27] Drei Söhne hatte Abschalom und eine Tochter namens Tamar. Sie war eine sehr schöne Frau.

Frage: Wie hieß die Mutter von König Abija?

Antwort: a) Maacha hatte einen zweiten Namen. Das kommt häufig in der Bibel vor, z.B. Ahasja = Joahas; Reguël = Jitro; Milkom = Moloch; Jechonja = Jojachin usw.
b) Tochter kann in der Bibel immer auch Enkelin meinen. Ebenso wie Sohn in vielen Fällen auch Enkel oder Nachkomme allgemein bedeuten kann, meint Tochter in 2. Chronik 11,20 offenbar Enkelin (ebenso Vers 22). Maacha war also wahrscheinlich eine Tochter von Abschaloms Tochter Tamar, die mit Uriel verheiratet war; siehe 2. Chronik 13,2. (Übrigens hieß auch Abschaloms Schwester Tamar (2. Samuel 13,1)

Die Schriftstellen

[Mt 1,8] Asa der von Joschafat, Joschafat der von Joram, Joram der (Vater) von Usija.

[2Chr 26,1] Das ganze Volk Judas hatte Usija Ben-Amazja schon mit 16 Jahren zum König gemacht. Er trat nun die Nachfolge seines Vaters an.

Frage: Wer war der Vater von Usija? Amazja oder Joram?
  
Antwort: Usias Vater hieß Amazja. Joram war einer seiner Vorfahren.
Matthäus bietet nur eine selektive Chronologie, deshalb sind nicht alle Namen aufgeführt. Der Vater-Sohn-Begriff überspannt in der Bibel häufig mehrere Generationen.


Das Buch Esra

Die Schriftstellen 

[Esr 2,6] Pahat-Moab, die Nachkommen von Jeschua und Joab: 2812,
[Neh 7,11] Pahat-Moab, die Nachkommen von Jeschua und Joab 2818,

[Esr 2,8] Sattu: 945,
[Neh 7,13] Sattu 845,

[Esr 2,12] Asgad: 1222,
[Neh 7,17] Asgad 2322,

[Esr 2,15] Adin: 454,
[Neh 7,20] Adin 655,

[Esr 2,19] Haschum: 223,
[Neh 7,22] Haschum 328,

[Esr 2,28] aus Bet-El und Ai: 223,
[Neh 7,32] aus Bet-El und Ai 123,

[Esr 2,65] dazu kamen noch 7337 Sklaven und Sklavinnen und 200 Sänger und Sängerinnen.
[Neh 7,67] dazu kamen 7337 Sklaven und Sklavinnen und 245 Sänger und Sängerinnen.

Frage: Wie viele Nachkommen von Jeschua und Joab kehrten aus der babylonischen Gefangenschaft nach Israel zurück? Und ähnliche Fragen.

Antwort: Esra stellte seine Liste in Babylonien auf und trug alle ein, die sich zur Rückwanderung bereit erklärten. Manche mögen sich später noch angeschlossen haben, andere wieder abgesprungen sein. Die Liste Nehemias wurde mehr als 90 Jahre nach der ersten Ankunft der Siedler in Israel erstellt und führt die Sippen auf, die tatsächlich im Land ankamen und auch dort blieben. So erklären sich die Differenzen.

Die Schriftstellen

[Esr 2,64] Insgesamt kehrten 42360 Israeliten in die Heimat zurück.

[Neh 7,66] Die ganze Versammlung zählte 42360 Personen,

Frage: Die Einzelzählungen ergeben jedoch andere Summen: 29818 bei Esra, 31089 bei Nenemia.

Antwort: Die Differenz zwischen dein Einzelsummen bei Esra und Nehemia erklärt es sich mit der Antwort zu Esra 2,6. Die Unterschiede zur Gesamtsumme könnte man so verstehen: Offenbar wurden nur die Nachkommen aus den Stämmen Juda und Benjamin aufgezählt. Die Differenzsumme betraf Menschen aus den anderen Stämmen, von denen ja etliche zu Juda übergelaufen waren, vgl. 2Chr 15,9; 31,6.


Die Sprüche Salomos

Die Schriftstellen

[Mk 10,45] Auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben als Lösegeld für viele zu geben."

[1Tim 2,6] und sich selbst als Lösegeld für alle ausgeliefert hat. Damit wurde zur rechten Zeit das Zeugnis erbracht, dass Gott die Menschen retten will.

[Spr 21,18] Der Schuldige zahlt das Lösegeld für den Gerechten, / der Betrüger muss für den Redlichen büßen.

Frage: Wer kann wen erlösen, der Ungerechte den Gerechten oder umgekehrt?

Antwort:
Selbstverständlich kann der unschuldige Christus Menschen erlösen.
Das wird in der Bibel überall vorausgesetzt. Muslime leugnen allerdings, dass jemand für die Sünden eines anderen bezahlen oder einen anderen auslösen kann. Sprüche 21,18 spricht von einer Erlösung wie sie in Jesaja 43,3 beschrieben ist:
    "Denn ich bin Jahwe, dein Gott, / ich bin Israels heiliger Gott, / und ich rette dich! / Ägypten gebe ich als Lösegeld für dich, / Nubien und Seba noch dazu."
So hatte Gott sein Volk Israel erkauft. Doch für uns gab er seinen Sohn. Wir sind mit dem kostbaren Blut eines reinen und makellosen Opferlammes, dem Blut von Christus, erlöst worden (1. Petrus 1,18-19).


Der Prophet Jeremia

Die Schriftstellen

[Lk 1,32] Er wird große Autorität haben und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott wird ihn die Königsherrschaft seines Stammvaters David weiterführen lassen.

[Mt 1,11] Joschija wurde der Vater von Jojachin und seinen Brüdern. Damals wurde das Volk in die Verbannung nach Babylon geführt.

[1Chr 3,16] Die Söhne von Jojakim waren Jechonja (=Jojachin) und Zidkija.

Jer 36,30] Darum spricht Jahwe über König Jojakim von Juda: Er wird keinen Nachkommen haben, der ihm auf dem Thron Davids folgt, und seine Leiche wird einfach irgendwo hingeworfen werden und der Hitze des Tages und der Kälte der Nacht ausgesetzt sein.

[2Chr 36,9-10] Jojachin war bei seinem Herrschaftsantritt 18 Jahre alt und regierte drei Monate und zehn Tage in Jerusalem. Auch er tat, was Jahwe missfiel. Um die Jahreswende ließ König Nebukadnezzar ihn und die kostbaren Gegenstände aus dem Haus Jahwes nach Babylon holen. Zum König über Juda und Jerusalem setzte er Zidkija, einen Verwandten Jojakims, ein.

Frage: Wird Jesus den Thron Davids erben, wenn er doch ein Nachkomme Jojakims war, der von Gott verflucht wurde, sodass keiner seiner Nachkommen den Thron Davids erben sollte?

Antwort: Jesus wird die Königsherrschaft seines Stammvaters David weiterführen.
Es war so: Gott kündigte Jojakim an, dass keiner seiner Söhne die davidische Dynastie fortführen würde. So hat es sich auch erfüllt. Tatsächlich wurde Jojakims Sohn drei Monate nach dem Tod seines Vaters von den Babyloniern abgesetzt (2Chr 36,9-10). Und keiner seiner Nachkommen war jemals wieder König von Juda - bis auf den Messias Jesus, der rechtlich gesehen als Sohn Davids die Königsherrschaft Davids in Jerusalem weiterführen wird, wenn er in Macht und Herrlichkeit wiederkommt. Doch auch schon bei seinem ersten Kommen erfüllte er die Weissagung des Amos: "‚Danach will ich zurückkehren, sagt der Herr, und die zerfallene Hütte (= das Königtum) Davids wieder aufbauen. Aus ihren Trümmern werde ich sie wieder errichten, damit auch die übrigen Menschen nach mir fragen, die Menschen aller Völker, die ich zu meinem Eigentum erklärt habe. Ich, der Herr, werde tun'[ 1 ] , was ich von jeher angekündigt habe." (Apostelgeschichte 15,16-18)

Ergänzung von Andreas Küttler:
Dieser Widerspruch ist es wert etwas näher betrachtet zu werden. Denn seine Lösung führt uns zu einem wahren Glanzstück der messianischen Authentizität von Jesus.
Im Königreich Juda war man damals der festen Überzeugung, dass die davidische Königslinie gar nicht aufhören kann zu existieren. In den Aussagen einiger Prophezeiungen wie z.B. 2.Sam.7,13ff; Ps.132,11; Jes.9,6 war dies scheinbar ja regelrecht festgeschrieben. Und bisher hatte es ja auch nie an einen legitimen Nachfolger aus dem Hause Davids gefehlt. Da verwundert es nicht, dass viele die Sukzession der jüdischen Königsherrschaft gleichsam als Siegelring der göttlichen Verheißung ansahen (Jer.22,24; 14,13).
Und da kommt nun dieser Jeremia und macht mit seiner Weissagung der schönen Vorstellung einer unauflöslichen Dynastie ein Ende. Die besondere Brisanz dieser Weissagung Jeremias wird oft übersehen. Wenn es in Jer.22,30 heißt:
    "Denn von seinen Nachkommen (Konja bzw. Jojachin) wird es nicht einem gelingen, auf dem Thron Davids zu sitzen und weiterhin über Juda zu herrschen",
dann bedeutet dies nach menschlichem Ermessen, dass diese Dynastie ein für alle mal abgeschnitten ist. Die Schriftgelehrten waren von nun an sicher sehr ratlos und fragten sich wie Gott wohl seine Verheißung von der davidischen Thronfolge aufrecht erhalten will.
Immerhin dieser Sohn und Thronerbe Davids, der da kommen soll, musste als legitimer Thronfolger in der Linie Jojachins stehen, ohne von diesem leiblich abzustammen. Wie soll das zugehen?
Dieses "göttliche Rätsel" konnte nur in den besonderen Umständen der Herkunft von Jesus eine perfekte Lösung finden. Ein leiblicher Nachkomme Davids war Jesus durch seine Mutter Maria. Das Anrecht auf die Thronfolge Davids aber erhielt er durch seinen Pflegevater Josef der seinerseits von Geburt an in der Königslinie Davids stand. Indem Josef die Maria noch vor der Geburt von Jesus ehelichte, bekam Jesus als "Sohn" Josefs das gesetzliche Recht auf den Thron Davids, ohne ein leiblicher Nachkomme Jojachins zu sein. Diese Feststellung muss für die Schriftgelehrten der Zeit von Jesus schockierend gewesen sein. Denn diese Bedingungen zu erfüllen ist ein sehr starkes Zeichen.

Fußnote

[ 1 ] Jakobus zitiert Amos 9,11-12 nach der LXX und wendet den Text auf die aktuelle Situation an.


Der Prophet Sacharja 

Die Schriftstellen

Mt 23,35] So werdet ihr schließlich an der Ermordung aller Gerechten mitschuldig, angefangen vom gerechten Abel bis hin zu Secharja (=Sacharja) Ben-Berechja, den ihr zwischen dem Brandopferaltar und dem Haus Gottes umgebracht habt.

[Sach 1,1] Es war Ende Oktober im zweiten Regierungsjahr des Darius, als der Prophet Sacharja Ben-Berechja, der Enkel von Iddo, eine Botschaft Jahwes erhielt:

[2Chr 24,20-21] So kam der Geist Gottes über Secharja (=Sacharja) Ben-Jojada, den Sohn des Priesters. Er trat vor das Volk und sagte: "So spricht Gott: 'Warum übertretet ihr die Gebote Jahwes und bringt euch selbst um euer Glück?' Weil ihr Jahwe verlassen habt, hat er auch euch verlassen." Darauf taten sie sich gegen ihn zusammen und steinigten ihn auf Befehl des Königs im Vorhof des Hauses Jahwes.

Frage: Verwechselte Jesus den Märtyrer Sacharja Ben-Jojada mit dem Propheten Sacharja Ben Berechja?

Antwort: Nein, er meinte den Märtyrer von 2Chr 24,20f.
Einige Ausleger denken zwar, dass Jesus den Propheten gemeint hätte, von dessen Märtyrertod im Alten Testament zwar nichts berichtet wird, der aber doch so stattgefunden haben könnte.
Dagegen spricht,
1. dass Jesus vom Blut aller Gerechten spricht und den ersten und den letzten in der hebräischen Bibel genannten Märtyrer erwähnt.
2. dass Jesus diese Märtyrer als den Juden bekannt voraussetzt, sonst wäre die Erwähnung Sacharjas nutzlos gewesen.
3. dass der Ort des Martyriums genannt wird (der Vorhof des Tempels).
4. dass Jesus die jüdische Überlieferung aufgreift, die den genauen Ort des Verbrechens nennt: den Vorhof der Priester wo der Altar stand.
Wieso heißt dann aber der Vater Jojada?
Hier vermuten die meisten Ausleger, dass — wie machmal im Alten Testament — der Name des viel bekannteren Großvaters statt dem des unbekannten und ungenannten Vaters Berechja aufgeschrieben wurde. Ben Jojada bedeutet im Hebräischen nicht nur Sohn Jojadas, sondern kann auch Enkel oder Urenkel usw. meinen. Vergleiche Jesus als Sohn Davids, z.B. Mt 9,27; 12,23.

Die Schriftstellen

[Mt 21,2.4-7] "Geht in das Dorf", sagte er, "das ihr dort vor euch seht! Gleich, wenn ihr hineingeht, werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los und bringt sie her. Das geschah, weil sich erfüllen sollte, was der Prophet gesagt hat: "Sagt der Tochter Zion: Dein König kommt zu dir. / Er ist sanftmütig und reitet auf einem Esel, / und zwar auf dem Fohlen, / dem Jungen des Lasttiers." Die beiden machten sich auf den Weg und führten alles so aus, wie Jesus es ihnen aufgetragen hatte. Sie brachten die Eselin und das Fohlen. Dann legten sie ihre Umhänge über die Tiere, und er setzte sich auf das Fohlen.

[Mk 11,2.7] "Geht in das Dorf", sagte er, "das ihr dort vor euch seht! Gleich, wenn ihr hineingeht, werdet ihr ein Fohlen angebunden finden, auf dem noch nie jemand geritten ist. Bindet es los und bringt es her. Dann brachten sie das Jungtier zu Jesus und warfen ihre Umhänge darüber. Jesus setzte sich darauf.

[Lk 19,35] Dann brachten sie das Jungtier zu Jesus, warfen ihre Mäntel darüber und ließen Jesus aufsteigen.

[Sach 9,9] Freue dich du Zionsstadt! Jubelt laut, ihr Leute von Jerusalem! Seht, euer König kommt zu euch! Er ist ein Gerechter, und er bringt die Rettung. Er ist demütig und reitet auf einem Fohlen, dem männlichen Jungtier einer Eselin.

Frage: Ritt Jesus mit einem oder zwei Tieren in Jerusalem ein?

Antwort: Jesus ritt auf einem Tier, und zwar auf dem Fohlen in die Stadt.
So beschreiben es alle drei Evangelien. Markus erwähnt 11,2, dass auf dem Fohlen noch nie jemand geritten war. Matthäus ergänzt als Augenzeuge, dass die Jünger das Muttertier mitbrachten (sonst wäre es nicht möglich gewesen, das nicht zugerittene Fohlen überhaupt mitzubringen oder gar zu reiten) und ihre Kleider auf beide Tiere legten. Matthäus erklärt auch, dass dieses Geschehen eine Erfüllung der Weissagung Sacharjas (9,9) ist und dass es sich um ein männliches Fohlen handelte. Die Evangelien beschreiben nicht, mit wieviel Tieren Jesus in die Stadt ritt (wie die Frage suggeriert), sondern auf welchem. Sie widersprechen sich keinesfalls.


Der Prophet Malaechi

Die Schriftstellen

[Mt 11,14] Und wenn ihr es sehen wollt: Er ist Elija, dessen Kommen vorausgesagt ist.

[Mt 17,10-13] Da fragten ihn die Jünger: "Warum behaupten die Gesetzeslehrer, dass Elija zuerst kommen muss?" "Das stimmt schon, Elija kommt zuerst", erwiderte Jesus, "und er wird alles wiederherstellen. Aber ich sage euch, Elija ist schon gekommen, doch sie haben ihn nicht erkannt, sondern mit ihm gemacht, was sie wollten. Genauso wird auch der Menschensohn durch sie zu leiden haben." Da verstanden die Jünger, dass er von Johannes dem Täufer sprach.

[Joh 1,19-21] Folgende Begebenheit macht klar, wie Johannes auf ihn hinwies: Die Juden von Jerusalem hatten Priester und Leviten zu ihm geschickt, die ihn fragen sollten, wer er sei. "Ich bin nicht der Messias", machte er ihnen unmissverständlich klar. "Was denn?", fragten sie weiter. "Bist du Elija?" - "Nein, der bin ich auch nicht", erwiderte er. "Bist du der Prophet?" - "Nein!"

[Mal 3,23-24] "Gebt Acht! Bevor der große und schreckliche Tag Jahwes kommt, sende ich euch den Propheten Elia. Er wird das Herz der Väter den Söhnen zuwenden und das Herz der Söhne den Vätern. Er wird sie miteinander versöhnen, damit ich nicht den Bann am Land vollstrecken muss, wenn ich komme."

Frage: War Johannes der Täufer der von den Schriftgelehrten erwähnte Elia, der kommen müsse?

Antwort: Johannes der Täufer erfüllte den Auftrag Elijas. Der angekündigte Elia wird noch kommen.
Johannes der Täufer sollte das Kommen des Messias im Geist und in der Kraft Elijas vorbereiten (Lukas 1,17). Weil aber Jesus von seinem Volk als Messias abgelehnt wurde, wird er ein zweites Mal in Macht und Herrlichkeit wiederkommen. Dann wird der eigentliche Elija als Person wiederkommen. Darauf hat Jesus in Matthäus 17,11 deutlich hingewiesen. Johannes der Täufer ist nur eine Vorerfüllung der Zusage aus Maleachi 3,23-24, wie das häufig bei prophetischen Worten der Fall ist. Schließlich war zurzeit des Täufers auch die von Maleachi angekündigte Aufhebung des Generationenkonflikts noch nicht erfüllt.


Neues Testament

Das Matthäus Evangelium

Die Schriftstellen

[Mt 1,6] und Isai der von König David. David wurde der Vater von Salomo ...

[Lk 3,31] Melea, Menna, Mattata, Natan, David ... (diese Genealogie läuft rückwärts)

Frage: Von welchem Sohn Davids stammt Jesus ab? Von Natan oder von Salomo?

Antwort: Biologisch (über Maria) stammt Jesus von Natan ab, rechtlich (über seinen Pflegevater Josef) von Salomo. Siehe auch bei Mt 1,16

Die Schriftstellen

[Mt 1,12] Danach wurde Jojachin der Vater von Schealtiel, Schealtiel der von Serubbabel,

[Lk 3,27] Johanan, Resa, Serubbabel, Schealtiel, Neri (diese Genealogie läuft rückwärts)

Frage: Wer war der Vater von Schealtiel? Neri oder Jojachin?

Antwort: Es handelt sich um einen anderen Schealtiel, dessen Sohn auch Serubbabel hieß. Es sind verschiedene Genealogien. Es gibt es eine interessante Analogie und eine Parallele dazu: Sowohl der König von Juda, als auch der König von Israel nannten ihre Söhne Joram und Ahasja (2. Könige 1,17; 8,16.25). Sowohl in der 12. als auch in der 18. Dynastie Ägyptens gab es eine Reihe von Königen mit Namen Amenenhet/Sesostris bzw. Amenophis/Tutmosis für Vater und Sohn.

Die Schriftstellen

[Mt 1,16] Jakob wurde der Vater von Josef, dem Mann der Maria. Sie wurde die Mutter von Jesus, der auch Christus genannt wird.

[Lk 3,23] Als Jesus öffentlich zu wirken begann, war er ungefähr dreißig Jahre alt. Man hielt ihn für den Sohn Josefs, dessen Vater Eli hieß.

Frage: Wer war der Vater von Josef, dem Ehemann der Maria? Jakob oder Eli?

Antwort: Josefs Vater hieß Jakob. Eli war offenbar sein Schwiegervater.
In Lukas 3 handelt es sich offenbar um das Geschlechtsregister von Maria, der Mutter des Herrn. Der Bericht von der Empfängnis Marias Lukas 1,26-38 und die Formulierung in 3,23 "Jesus war … wie man meinte, ein Sohn Josefs" zeigen, dass Jesus dass Lukas nicht Josefs Linie folgte, sondern der Marias. Nur von Maria konnte Jesus biologisch gesehen abstammen. Matthäus hat dagegen das Geschlechtsregister von Josef aufgeschrieben, der rechtlich gesehen der Vater von Jesus war.

Die Schriftstellen

[Mt 1,11] Josia wurde der Vater von Jojachin und seinen Brüdern. Damals wurde das Volk in die Verbannung nach Babylon geführt.

[Mt 1,12] Danach wurde Jojachin der Vater von Schealtiel, Schealtiel der von Serubbabel,

[Mt 1,17] Insgesamt sind es also von Abraham bis David vierzehn Generationen, von David bis zum Beginn der Verbannung nach Babylon vierzehn und von da an bis zum Messias noch einmal vierzehn Generationen.

Frage: Wie viele Generationen gab es zwischen dem babylonischen Exil und Christus? 14 oder 13?

Antwort: Beides ist richtig. Jechonja ist in beiden Listen aufgeführt, weil er vor und nach der Gefangenschaft lebte. Es werden so genau 14 Generationen vor und vierzehn nach der Gefangenschaft aufgeführt. Aber es steht nicht da, dass es 14 Generationen vor und nach Jechonja waren (Mt 1,17).

Die Schrifstellen

[Jes 7,14] Deshalb wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben. Seht, die unberührte junge Frau wird schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen, den sie Immanuel (Gott mit uns) nennt.

[Mt 1,21] Sie wird einen Sohn zur Welt bringen, den du Jesus, Retter, nennen sollst, denn er wird sein Volk von seinen Sünden retten.

[Mt 1,23] 'Seht, das unberührte Mädchen wird schwanger sein und einen Sohn zur Welt bringen. Man wird ihn Immanuel nennen.'" Immanuel bedeutet: Gott ist mit uns.

Frage: Warum wurde der Messias nicht "Immanuel" genannt, sondern "Jesus"?

Antwort: Der Messias sollte nach dem Willen Gottes den Namen Jesus, Retter, tragen und der Immanuel sein. Er würde in Person das sein, was Immanuel bedeutet, nämlich "Gott ist mit uns". In der Person von Jesus, dem Messias (= Christus) war Gott mitten unter dem Volk Israel.

Die Schriftstellen

[Mt 2,13-16] Nachdem die Sterndeuter abgereist waren, erschien auch Josef im Traum ein Engel, der zu ihm sagte: "Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter, und flieh nach Ägypten! Und bleib dort, bis ich dir neue Weisung gebe. Denn Herodes will das Kind suchen und umbringen lassen." Da stand Josef auf und brach noch in der Nacht mit dem Kind und seiner Mutter nach Ägypten auf. Dort blieb er dann bis zum Tod von Herodes. So erfüllte sich, was der Herr durch den Propheten vorausgesagt hat: "Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen." Als Herodes merkte, dass die Sterndeuter ihn hintergangen hatten, war er außer sich vor Zorn. Er befahl, in Bethlehem und der ganzen Umgebung alle Jungen im Alter von zwei Jahren und darunter zu töten. Das entsprach dem Zeitpunkt, den er von den Sterndeutern in Erfahrung gebracht hatte.

[Lk 2,21-22.39] Als das Kind acht Tage später beschnitten wurde, gab man ihm den Namen Jesus, den Namen, den der Engel genannt hatte, noch bevor Maria schwanger war. Und als dann die im Gesetz des Mose festgelegte Zeit der Reinigung vorüber war, trugen Josef und Maria das Kind nach Jerusalem, um es dem Herrn zu weihen. Als Maria und Josef alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn verlangte, kehrten sie nach Galiläa in ihre Heimatstadt Nazaret zurück.
 



Frage: War das Leben des neugeborenen Jesus in Jerusalem gefährdet?


Antwort: Ja, denn Josef und Maria flohen mit dem Jesuskind nach Ägypten.
Das geschah aber erst zwei Jahre nach der erfolgten Beschneidung. Bis dahin lebten sie friedlich in Bethlehem. Die Sterndeuter hatten Herodes den Geburtstermin des Messias verraten (Matthäus 2,16). Erst nach ihrer Rückkehr aus Ägypten siedelte sich die Familie in Nazaret an. Lukas überspringt dieses Geschehen komplett (siehe auch Antwort zu Galiläa). Die Aussagen von Lukas und Matthäus ergänzen sich.

Die Schriftstellen

[Mt 3,13-14] Dann kam Jesus aus Galiläa zu Johannes an den Jordan, um sich von ihm taufen zu lassen. Aber Johannes versuchte ihn davon abzubringen und sagte: "Ich hätte es nötig, von dir getauft zu werden, und du kommst zu mir?"

[Joh 1,32-33] Dann machte Johannes diese Aussage: "Ich sah den Geist Gottes wie eine Taube vom Himmel herabschweben und auf ihm bleiben. Ich hätte nicht gewusst, wer es war, aber der, der mir den Auftrag gab, mit Wasser zu taufen, hatte mir gesagt: 'Wenn du den Geist auf jemand herabschweben und auf ihm bleiben siehst, dann ist das der, der mit dem Heiligen Geist tauft.'

Frage: Kannte Johannes der Täufer Jesus bevor er ihn getauft hatte?

Antwort: Natürlich kannte Johannes Jesus, denn er war ja mit ihm verwandt.
Johannes 1,32-33 macht aber deutlich, dass Johannes der Täufer vor der Taufe von Jesus noch nicht sicher gewusst hatte, dass er wirklich der Messias ist.

Die Schriftstellen

[Mt 4,18-22] Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er Fischer, die ihre runden Wurfnetze auswarfen. Es waren Simon und sein Bruder Andreas. Jesus sagte zu ihnen: "Auf, mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen." Sofort ließen sie die Netze liegen und folgten ihm. Als er ein Stück weitergegangen war, sah er wieder zwei Brüder, Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus. Sie waren mit ihrem Vater im Boot und brachten die Netze in Ordnung. Auch sie forderte er auf, mit ihm zu kommen. Da verließen sie das Boot und ihren Vater und folgten ihm.

[Joh 1,42-43] Dann brachte er ihn zu Jesus. Jesus sah ihn an und sagte: "Du bist Simon Ben-Johannes. Man wird dich einmal Kephas nennen." - Kephas bedeutet "Fels", griechisch: "Petrus". Als Jesus am nächsten Tag nach Galiläa aufbrechen wollte, traf er Philippus und sagte zu ihm: "Komm, folge mir!"

Frage: Wo hat Jesus Simon Petrus und Andreas getroffen? Am galiläischen Meer oder am Jordan?

Antwort: Jesus traf die beiden Brüder das erste Mal in der Nähe des Jordan. Später, am See von Galiläa, berief er sie zum Dienst. Es wird nicht berichtet, dass Petrus und Andreas mit Jesus nach Galiläa reisten. Sie trafen ihn erst später dort wieder.

Die Schriftstellen

[Mt 8,5] Als Jesus in Kafarnaum eintraf, trat der dort stationierte Hauptmann an ihn heran.

[Lk 7,3.6] Als der Hauptmann von Jesus hörte, schickte er einige von den jüdischen Ältesten zu ihm. Sie sollten ihn bitten zu kommen und seinem Sklaven das Leben zu retten. Jesus ging mit ihnen. Als er nicht mehr weit vom Haus entfernt war, schickte der Hauptmann einige seiner Freunde zu ihm und ließ ihm sagen: "Herr, bemühe dich nicht! Ich bin es nicht wert, dass du unter mein Dach kommst.

[Joh 4,1] Jesus erfuhr, dass die Pharisäer auf ihn aufmerksam wurden, weil er mehr Menschen zu Jüngern machte und taufte als Johannes. - Er taufte allerdings nicht selbst; das taten seine Jünger.

Frage: Bat der Hauptmann persönlich um die Heilung seines Knechts? Ja oder nein?

Antwort: Der Hauptmann bat Jesus durch die Ältesten.
Wenn eine Geschichte in Kurzfassung berichtet wird, wie es Matthäus tut, dann beschränkt man sich auf das Wesentliche. Außerdem galt in biblischer Zeit: Der Bote steht für den, der ihn gesandt hat. Ein gutes Beispiel dafür ist Johannes 4,1-2 wo berichtet wird, dass Jesus taufte, obwohl er das nicht selbst tat, sondern seine Jünger, wie ausdrücklich vermerkt wird. Lukas will in seinem Evangelium stärker die Glaubwürdigkeit der Jesus-Geschichte für einen Nichtjuden herausstellen. Deshalb berichtet er die Details, die für einen Juden in Israel uninteressant waren.

Die Schriftstellen

[Mt 9,18] Während Jesus ihnen das erklärte, kam einer der führenden Männer des Ortes zu ihm. Er warf sich vor ihm nieder und rief: "Meine Tochter ist eben gestorben. Aber komm bitte und lege ihr die Hand auf, dann wird sie wieder leben!"

[Mk 5,23] und bat ihn sehr: "Meine kleine Tochter liegt im Sterben. Komm und leg ihr die Hände auf, damit sie gesund wird und am Leben bleibt."

[Lk 8,42] weil seine einzige Tochter, ein Mädchen von zwölf Jahren, im Sterben lag.

Frage: War die Tochter des Jairus bereits tot, als dieser Jesus traf?

Antwort: Die Tochter starb, als Jesus auf dem Weg zu Jairus war.
Matthäus berichtet zusammenfassend und lässt die Details mit den Boten weg, weil er die ganze Geschichte so prägnant wie möglich berichten will. Markus und Lukas berichten die Einzelheiten der Geschichte.

Die Schriftstellen

[Mt 10,1-4] Jesus rief die zwölf Jünger zusammen und gab ihnen Vollmacht, die bösen Geister auszutreiben und jede Krankheit und jedes Leiden zu heilen. Die Namen der zwölf Apostel sind folgende: An erster Stelle Simon, der Petrus genannt wird, und sein Bruder Andreas, Jakobus Ben-Zebedäus und sein Bruder Johannes, Philippus und Bartholomäus, Thomas und der Zöllner Matthäus, Jakobus Ben-Alphäus und Thaddäus, Simon, der zu den Zeloten gehört hatte, und Judas, der ein Sikarier gewesen war und Jesus später verraten hat.

[Mk 3,13-19] Dann stieg Jesus auf einen Berg und rief die zu sich, die er bei sich haben wollte. Sie traten zu ihm, und er wählte zwölf von ihnen aus, die er ständig um sich haben und später aussenden wollte, damit sie predigten und in seiner Vollmacht Dämonen austrieben. Die Zwölf, die er dazu bestimmte, waren: Simon, den er Petrus nannte, Jakobus Ben-Zebedäus und Johannes, sein Bruder - die er übrigens Boanerges nannte, das heißt "Donnersöhne" -, Andreas, Philippus und Bartholomäus, Matthäus, Thomas und Jakobus Ben-Alphäus, Thaddäus, Simon, der zu den Zeloten gehört hatte, und Judas, der ein Sikarier gewesen war und ihn später verraten hat.

[Lk 6,12-16] In jener Zeit zog Jesus sich auf einen Berg zurück, um zu beten. Er betete die ganze Nacht. Als es Tag wurde, rief er seine Jünger herbei und wählte zwölf von ihnen aus. Er nannte sie Apostel. Es waren: Simon, dem er den Namen Petrus gab, und Andreas, sein Bruder, Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus, Matthäus, Thomas und Jakobus Ben-Alphäus, Simon, der zu den Zeloten gehört hatte, Judas Ben-Jakobus und Judas, der ein Sikarier gewesen war und ihn später verraten hat.

Frage: Wer war der zehnte Apostel in der Liste der zwölf?

Antwort: Thaddäus war der Rufname von Judas Ben-Jakobus
Thaddäus, der Geliebte, ist identisch mit Judas Ben Jakobus und wurde so genannt, um ihn von Judas, dem Verräter zu unterscheiden. So etwas war damals durchaus üblich. So wurde Thomas auch Didymus, Zwilling genannt, Levi auch Matthäus, Kephas auch Petrus und andere mehr.

Die Schriftstellen

[Mt 9,9] Als Jesus weiterging und an der Zollstelle vorbeikam, sah er dort einen Mann sitzen, der Matthäus hieß. Er sagte zu ihm: "Folge mir nach!" Matthäus stand auf und folgte ihm.

[Mk 2,14] Als er weiterging und an der Zollstelle vorbei kam, sah er Levi, den Sohn von Alphäus, dort sitzen und sagte zu ihm: "Komm, folge mir!" Der stand auf und folgte ihm.

[Lk 5,27] Später, als Jesus die Stadt verließ, sah er am Zollhaus einen Steuereinnehmer sitzen. Er hieß Levi. Jesus sagte zu ihm: "Komm, folge mir nach!"

Frage: Jesus sah einen Menschen am Zoll sitzen und fordert ihn auf ihm zu folgen. Wie hieß dieser Apostel - Levi oder Matthäus?

Antwort: Dieser Apostel hieß Levi Ben-Alphäus und wurde später Matthäus genannt.
Von solchen Namensänderungen wird häufig im Neuen Testament berichtet, so zum Beispiel Saulus - Paulus (siehe auch diese Antwort).

Die Schriftstellen

[Mk 6,8] und befahl ihnen, außer einem Wanderstab nichts mitzunehmen, kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld.

[Mt 10,9-10] Besorgt euch kein Reisegeld, weder Gold noch Silberstücke oder Kupfermünzen! Besorgt euch auch keine Vorratstasche, kein zweites Hemd, keine Sandalen und keinen Wanderstab. Denn wer arbeitet, hat Anspruch auf seinen Lebensunterhalt.

[Lk 9,3] "Nehmt nichts mit auf den Weg", sagte er ihnen, "keinen Wanderstab, keine Vorratstasche, kein Brot, kein Geld und auch nicht zwei Hemden!

Frage: Hat Jesus seinen Jüngern erlaubt einen Stab bei sich zu tragen?

Antwort: Ja, wenn sie schon einen besaßen.
Matthäus und Lukas schreiben ausdrücklich, dass sich die Jünger aber nichts zusätzlich besorgen sollten.

Die Schriftstellen

[Joh 1,32-33] Dann machte Johannes diese Aussage: "Ich sah den Geist Gottes wie eine Taube vom Himmel herabschweben und auf ihm bleiben. Ich hätte nicht gewusst, wer es war, aber der, der mir den Auftrag gab, mit Wasser zu taufen, hatte mir gesagt: 'Wenn du den Geist auf jemand herabschweben und auf ihm bleiben siehst, dann ist das der, der mit dem Heiligen Geist tauft.'

[Mt 11,2] Johannes der Täufer hörte im Gefängnis vom Wirken des Messias und schickte einige seiner Jünger zu ihm. Er ließ ihn fragen: "Bist du wirklich der, der kommen soll, oder müssen wir auf einen anderen warten?"

Frage: Kannte Johannes der Täufer Jesus nachdem er ihn getauft hatte?

Antwort: Ja. Matthäus macht nur deutlich, dass Johannes immer noch zweifelte, ob der Jesus, den er kannte, wirklich der Messias ist. Das lag auch daran, dass Johannes inzwischen im Gefängnis saß.

Die Schriftstellen

[Joh 18,20] Jesus erklärte: "Ich habe immer offen vor aller Welt geredet und nie im Geheimen gelehrt, sondern immer in den Synagogen und im Tempel, wo alle Juden zusammenkommen.

[Mk 4,34] Er verwendete immer Gleichnisse, wenn er zu den Leuten sprach. Aber seinen Jüngern erklärte er alles, wenn er mit ihnen allein war.

[Mt 13,10-11] Da kamen seine Jünger zu ihm und fragten: "Warum sprichst du in Gleichnissen zu ihnen?" Er erwiderte: "Euch hat Gott die Geheimnisse des Reiches anvertraut, das der Himmel regierts, ihnen ist es nicht gegeben.

[Mt 13,14-17] An ihnen erfüllt sich die Prophezeiung Jesajas: 'Hört nur zu, ihr versteht doch nichts; / seht nur hin, ihr werdet trotzdem nichts erkennen. Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt, / ihre Ohren hören schwer, / und ihre Augen sind zu. / Sie wollen mit ihren Augen nichts sehen, / mit ihren Ohren nichts hören / und mit ihrem Herz nichts verstehen. / Sie wollen nicht umkehren, dass ich sie heile.' Ihr aber seid glücklich zu preisen! Denn eure Augen sehen und eure Ohren hören. Denn ich versichere euch: Viele Propheten und Gerechte hätten gern gesehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen; gern hätten sie gehört, was ihr hört, doch sie haben es nicht gehört.

Frage: Hat Jesus doch etwas im Verborgenen geredet?

Antwort: Nein, Jesus hat seine Lehre öffentlich vorgetragen.
Dass er seinen Jüngern einige Gleichnisse auf ihre Fragen hin erklärt, hat nichts mit Geheimlehren zu tun, sondern damit, dass sich an vielen seiner Zuhörer Gottes Gericht vollzog, weil sie Jesus als Messias ablehnten (Mt 13,14-17) und sie deshalb die Gleichnisse nicht verstehen konnten.

Die Schriftstellen

[Mt 14,2] "Das ist niemand anderes als Johannes der Täufer", sagte er zu seinen Leuten. "Er ist von den Toten auferstanden, deshalb gehen solche Kräfte von ihm aus."

[Mk 6,16] Doch Herodes sagte, als er von ihm hörte: "Das ist Johannes, den ich enthaupten ließ. Und jetzt ist er auferweckt worden."

[Lk 9,9] Herodes sagte: "Johannes habe ich enthaupten lassen. Aber wer ist das, von dem ich solche Dinge höre?" Und er wollte ihn unbedingt sehen.

Frage: Dachte Herodes, dass Jesus der wiederauferstandene Johannes der Täufer war?

Antwort:
Ja, Herodes hat das gedacht.
Lukas widerspricht dem aber nicht, sondern schildert nur den Zweifel des Herodes. Die Berichte der drei Evangelien ergänzen sich etwa so:
    König Herodes Antipas, der Fürst von Galiläa, hörte bald darauf, was man über Jesus erzählte, denn überall sprach man von ihm. Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Denn die einen sagten: "Johannes der Täufer ist von den Toten auferweckt worden, deshalb kann er solche Wunder tun." Andere meinten: "Elija ist wieder erschienen." Wieder andere sagten: "Einer der früheren Propheten ist wieder auferstanden." Herodes meinte: "Johannes habe ich enthaupten lassen. Aber wer ist das, von dem ich solche Dinge höre?" Doch dann sagte er: "Das ist Johannes, den ich enthaupten ließ. Er ist von den Toten auferstanden, deshalb gehen solche Kräfte von ihm aus." Und er wollte ihn unbedingt sehen.


Die Schriftstellen

[Mt 14,5] Herodes hätte ihn am liebsten umgebracht, fürchtete aber das Volk, das Johannes für einen Propheten hielt.

[Mk 6,20] denn Herodes hatte Hochachtung vor ihm. Er wusste, dass Johannes ein gerechter und heiliger Mann war, und schützte ihn deshalb. Er wurde zwar sehr unruhig, wenn er mit ihm sprach, hörte ihm aber trotzdem gern zu.

Frage: Wollte Herodes den Tod von Johannes dem Täufer?

Antwort: Ja und Nein.
Herodes hatte Johannes auf Betreiben der Herodias gefangen nehmen lassen, um ihn irgendwann gänzlich mundtot zu machen (Mt 14,3.5). Nun hielt er ihn schon fast ein Jahr im Gefängnis fest (April 28 - März 29 n.Chr.). Während dieser Zeit hatte er sich ab und zu mit ihm unterhalten. Dabei war seine Hochachtung vor Johannes gestiegen (Mk 6,20). Deshalb war er bestürzt (Mt 14,9; Mk 6,26), als Herodias ihn durch das unbedachte Versprechen bei seinem Geburtstag zwang, Johannes enthaupten zu lassen.

Die Schriftstellen

[Mt 14,33] Und alle, die im Boot waren, warfen sich vor ihm nieder. "Du bist wirklich Gottes Sohn!", sagten sie.

[Mk 6,51-52] Dann stieg er zu ihnen ins Boot, und der Wind legte sich. Da gerieten sie vor Entsetzen ganz außer sich, denn selbst nach dem Wunder mit den Broten hatten sie noch nichts begriffen, weil ihre Herzen immer noch verschlossen waren.

Frage: Als Jesus über das Wasser ging, wie reagierten die Jünger darauf?

Antwort: Sie entsetzten sich und fielen vor ihm nieder und sagten: "Du bist wirklich Gottes Sohn."
Beide Berichte ergänzen sich bestens.

Die Schriftstellen

[Mt 16,17] Darauf sagte Jesus zu ihm: "Wie glücklich bist du, Simon Ben-Jona; denn das hat dir mein Vater im Himmel offenbart. Von einem Menschen konntest du das nicht haben.

[Joh 1,40-41] Einer von den beiden, die Jesus gefolgt waren, weil sie das Zeugnis von Johannes gehört hatten, war Andreas, der Bruder von Simon Petrus. Der fand gleich darauf seinen Bruder Simon und sagte zu ihm: "Wir haben den Messias gefunden!" - "Messias" ist das hebräische Wort für "Christus". -

Frage: Wie fand Simon Petrus heraus, dass Jesus der Messias ist? Durch seinen Bruder oder durch Gott?

Antwort: Petrus hörte zuerst von seinem Bruder, dass Jesus der Messias wäre. Die Überzeugung aber wurde ihm von Gott geschenkt. Die erste Begegnung fand im März 28 n.Chr. in der Nähe des Jordan statt. Die Frage, für wen die Jünger Jesus hielten, stellte Jesus im Sommer 29 in Cäsarea Philippi.

Die Schriftstellen

[Mt 21,12] Jesus ging in den Tempel und fing an, die Händler und die Leute, die bei ihnen kauften, hinauszujagen. Die Tische der Geldwechsler und die Sitze der Taubenverkäufer stieß er um.

[Mk 11,11-17] So zog Jesus in Jerusalem ein. Dann ging er in den Tempel und sah sich alles genau an. Weil es aber schon spät geworden war, ging er mit den zwölf Jüngern nach Betanien zurück. Als sie am nächsten Morgen Betanien wieder verließen, hatte Jesus Hunger. Da sah er von weitem einen Feigenbaum, der schon Blätter trug. Er ging hin, um zu sehen, ob auch Früchte dran wären. Er fand aber nur Blätter, denn es war nicht die Jahreszeit für Feigen. Da sagte Jesus zu dem Baum: "Nie wieder soll jemand von dir Früchte essen." Seine Jünger konnten es hören. In Jerusalem angekommen, ging Jesus in den Tempel und fing an, die Händler und die Leute, die bei ihnen kauften, hinauszujagen. Die Tische der Geldwechsler und die Sitze der Taubenverkäufer stieß er um. Er duldete auch nicht, dass jemand etwas über den Tempelhof trug und rief: "In der Schrift heißt es: 'Mein Haus soll ein Ort des Gebets für alle Völker sein. Aber ihr habt eine Räuberhöhle daraus gemacht.'"

Frage: Hat Jesus den Tempel am selben Tag gereinigt, an dem er Jerusalem betrat?

Antwort: Jesus hat den Tempel am nächsten Tag gereinigt.
Matthäus berichtet wieder zusammenfassend wie wir schon bei der Antwort zur Frage von der Tochter des Jairus gesehen haben. Markus zeigt in seinem ganzen Evangelium, dass er einen Blick für die Einzelheiten hat.

Die Schriftstellen

[Mt 21,19] Da sah er einen einzelnen Feigenbaum am Weg stehen. Er ging auf ihn zu, fand aber nur Blätter daran. Da sagte Jesus zu dem Baum: "Nie wieder sollst du Früchte tragen!" Und augenblicklich verdorrte der Feigenbaum.

[Mk 11,20] Als sie am nächsten Morgen wieder an dem Feigenbaum vorbeikamen, sahen sie, dass er bis zu den Wurzeln verdorrt war.

Frage: Verwelkte der Feigenbaum, den Jesus verfluchte, sofort?

Antwort: Der Feigenbaum verwelkte gleich.
Als die die Jünger aber am nächsten Tag wieder vorbeikamen war er bis zu den Wurzeln verdorrt. Matthäus berichtet wieder komprimiert. (Siehe die Frage zur Tempelreinigung)

Die Schriftstellen

[Mt 26,36-46] Dann kamen sie zu einem Olivenhain namens Getsemani. Dort sagte Jesus zu seinen Jüngern: "Setzt euch hier her und wartet, bis ich gebetet habe!" Petrus und die beiden Zebedäussöhne jedoch nahm er mit. Auf einmal wurde er von schrecklicher Angst und von Grauen gepackt und sagte zu ihnen: "Die Qualen meiner Seele bringen mich fast um. Bleibt hier und wacht!" Er ging noch ein paar Schritte weiter, warf sich nieder, mit dem Gesicht zur Erde, und betete: "Mein Vater, wenn es möglich ist, lass diesen bitteren Kelch an mir vorübergehen! Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst." Als er zurückkam, fand er die Jünger schlafend und sagte zu Petrus: "Konntet ihr nicht eine einzige Stunde mit mir wachen? Seid wachsam und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt! Der Geist ist willig, aber der Körper ist schwach." Danach ging er ein zweites Mal weg und betete: "Mein Vater, wenn es nicht anders sein kann und ich diesen Kelch trinken muss, dann geschehe dein Wille!" Als er zurückkam, fand er sie wieder eingeschlafen. Sie konnten ihre Augen vor Müdigkeit nicht offen halten. Er ließ sie schlafen, ging wieder weg und betete zum dritten Mal dasselbe. Dann kehrte er zu den Jüngern zurück und sagte zu ihnen: "Schlaft ihr denn immer noch? Ruht ihr euch immer noch aus? Genug damit, es ist so weit! Die Stunde ist gekommen. Jetzt wird der Menschensohn den Sündern in die Hände gegeben. Steht auf, lasst uns gehen! Der Verräter ist schon da."

[Mk 14,32-42] Sie kamen in einen Olivenhain namens Getsemani. Dort sagte Jesus zu seinen Jüngern: "Setzt euch hier her, bis ich gebetet habe." Petrus, Jakobus und Johannes jedoch nahm er mit. Auf einmal wurde er von schrecklicher Angst und von Grauen gepackt und sagte zu ihnen: "Die Qualen meiner Seele bringen mich fast um. Bleibt hier und wacht!" Er selbst ging noch ein paar Schritte weiter, warf sich auf die Erde und bat Gott, ihm diese Leidensstunde zu ersparen, wenn es möglich wäre. "Abba, Vater", sagte er, "dir ist alles möglich. Lass diesen bitteren Kelch an mir vorübergehen! Aber nicht, wie ich will, sondern wie du willst." Als er zurückging, fand er die Jünger schlafend. "Simon", sagte er zu Petrus, "du schläfst? Konntest du nicht eine einzige Stunde mit mir wachen? Seid wachsam und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt! Der Geist ist willig, aber der Körper ist schwach." Danach ging er wieder weg und betete noch einmal dasselbe. Als er zurückkam, fand er sie wieder eingeschlafen. Sie konnten ihre Augen vor Müdigkeit nicht offen halten und wussten nicht, was sie ihm antworten sollten. Als er das dritte Mal zurückkam, sagte er zu ihnen: "Schlaft ihr denn immer noch? Ruht ihr euch immer noch aus? Genug damit, es ist so weit! Die Stunde ist gekommen. Jetzt wird der Menschensohn den Sündern in die Hände gegeben. Steht auf, lasst uns gehen! Der Verräter ist schon da."

[Lk 22,39-46] Dann verließ er die Stadt und ging wie gewohnt zum Ölberg. Die Jünger folgten ihm. Als er dort war, sagte er zu seinen Jüngern: "Betet darum, dass ihr nicht in Versuchung geratet." Dann zog er sich ungefähr einen Steinwurf weit von den Jüngern zurück. Er kniete sich hin und betete: "Vater, wenn du willst, erspare es mir, diesen bitteren Kelch zu trinken! Doch nicht mein Wille soll geschehen, sondern der deine." Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und stärkte ihn. Jesus betete mit solcher Anspannung, dass sein Schweiß wie Blut auf den Erdboden tropfte. Als er vom Gebet aufstand und wieder zu den Jüngern kam, fand er sie vor Kummer eingeschlafen. "Wie könnt ihr nur schlafen?", sagte er. "Steht auf und betet, dass ihr nicht in Versuchung geratet!"

Frage: Wie oft entfernte sich Jesus von seinen Aposteln in Getsemani, um zu beten? Dreimal oder einmal?

Antwort: Jesus entfernte sich dreimal von seinen Jüngern.
Lukas hält es nicht für wichtig zu erwähnen, wie oft Jesus sein Gebet unterbrochen hat. Er sagt auch nicht, dass Jesus nur einmal gebetet hätte. Ihm kommt es vielmehr auf das Gebet selbst und seinen Inhalt an.

Die Schriftstellen

[Mt 26,39] Er ging noch ein paar Schritte weiter, warf sich nieder, mit dem Gesicht zur Erde, und betete: "Mein Vater, wenn es möglich ist, lass diesen bitteren Kelch an mir vorübergehen! Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst."

[Mk 14,36] "Abba, Vater", sagte er, "dir ist alles möglich. Lass diesen bitteren Kelch an mir vorübergehen! Aber nicht, wie ich will, sondern wie du willst."

[Lk 22,42] "Vater, wenn du willst, erspare es mir, diesen bitteren Kelch zu trinken! Doch nicht mein Wille soll geschehen, sondern der deine."

[Joh 12,27] Ich bin jetzt voller Angst und Unruhe. Soll ich beten: 'Vater, rette mich vor dem, was auf mich zukommt'? Aber deswegen bin ich ja gerade in diese Zeit hineingekommen.

Frage:Hat Jesus Gott gebeten, ihn vor der Kreuzigung zu bewahren?

Antwort: Jesus hat nie gebetet, vor der Kreuzigung bewahrt zu werden.
Matthäus, Markus und Lukas berichten von der Situation im Garten Getsemani, kurz vor der Gefangennahme des Herrn. Der Herr wurde von schrecklicher Angst und Grauen gepackt, denn er wusste, was auf ihn zukam. Aber er gehörte nicht zu denen, die das Martyrium stolz oder krankhaft suchen. Deshalb betete er vor allem darum, dass er Gottes Willen tun kann.
Johannes 12 ist eine völlig andere Situation. Es war zwei Tage vorher. Jesus machte in aller Öffentlichkeit klar, dass er wusste, was auf ihn zukam und bat den Vater, dabei seine Herrlichkeit zu offenbaren.

Die Schriftstellen

[Mk 14,39] Danach ging er wieder weg und betete noch einmal dasselbe.

[Mt 26,42] Danach ging er ein zweites Mal weg und betete: "Mein Vater, wenn es nicht anders sein kann und ich diesen Kelch trinken muss, dann geschehe dein Wille!''

Frage: Betete Jesus in Gestsemani immer genau dasselbe?

Antwort: Auch Matthäus meint, dass Jesus jedes Mal dasselbe betete (V. 44).
Bei Matthäus und Markus steht wörtlich: "Er betete und sprach dasselbe Wort" (Einzahl, nicht Mehrzahl). Beide überliefern aber mehrere Worte. Gemeint ist also von Matthäus und Markus nicht der Wortlaut im Einzelnen, sondern der Inhalt des Gebets.

Die Schriftstellen

[Mt 26,48] Der Verräter hatte ein Zeichen mit ihnen verabredet: "Der, den ich zur Begrüßung küssen werde, der ist es. Den müsst ihr festnehmen." Judas ging gleich auf Jesus zu. "Sei gegrüßt, Rabbi!", sagte er und küsste ihn. Jesus entgegnete ihm: "Dazu bist du gekommen, Freund?" Da traten die Männer heran, packten Jesus und nahmen ihn fest.

[Joh 18,3-12] Und Judas kam jetzt dorthin. Er wurde von einem Trupp römischer Soldaten begleitet und von Männern der Tempelwache, die ihm die Hohen Priester und Pharisäer zur Verfügung gestellt hatten. Sie waren bewaffnet und trugen Laternen und Fackeln. Jesus wusste, was nun mit ihm geschehen würde, und ging ihnen bis vor den Eingang des Gartens entgegen. "Wen sucht ihr?", fragte er sie. "Jesus von Nazaret", gaben sie ihm zur Antwort. "Ich bin es", sagte er. Der Verräter Judas stand bei ihnen. Als nun Jesus zu ihnen sagte: "Ich bin es", wichen sie zurück und fielen zu Boden. Da fragte er sie noch einmal: "Wen sucht ihr?" - "Jesus von Nazaret", antworteten sie wieder. "Ich habe euch doch gesagt, dass ich es bin", entgegnete Jesus. "Wenn ihr also mich sucht, dann lasst diese hier gehen." So sollte sich das Wort erfüllen, das Jesus selbst gesagt hatte: "Von denen, die du mir gegeben hast, habe ich keinen verloren." Plötzlich zog Simon Petrus das Schwert, das er bei sich hatte, und hieb damit auf den Sklaven des Hohen Priesters ein. Dabei schlug er ihm das rechte Ohr ab. Der Mann hieß Malchus. "Steck das Schwert weg!", befahl Jesus seinem Jünger. "Soll ich den Kelch etwa nicht austrinken, den mir der Vater gegeben hat?" Die Soldaten, ihr Befehlshaber und die Männer der jüdischen Tempelwache nahmen Jesus fest.

Frage: Hat Judas Jesus geküsst?

Antwort: Judas hat Jesus geküsst.
Johannes, der sein Evangelium als Letzter schrieb, ergänzt manche Dinge (das Hinstürzen der Soldaten), die die anderen nicht berichtet haben, und lässt weg (zum Beispiel den Kuss), was schon allgemein bekannt war.

Die Schriftstellen

[Mt 27,5] Und er warf die Silberlinge in den Tempel und machte sich davon und ging hin und erhängte sich.

[Apg 1,18] Dieser nun hat zwar von dem Lohn der Ungerechtigkeit einen Acker erworben, ist aber kopfüber gestürzt, mitten entzweigeborsten, und alle seine Eingeweide sind ausgeschüttet worden.

Frage: Wie starb Judas? Erhängte er sich oder platzte sein Leib beim Absturz auf?

Antwort:
Judas hat sich erhängt und ist dabei abgestürzt.
Nach der örtlichen Tradition hat Judas sich an einem Baum über dem steilen Hinnomtal aufhängen wollen und stürzte dabei mit großer Wucht in den Abgrund. Beim Aufprall platzte der Körper auf.
Eine neuere Erklärung[ 1 ] lautet so: Judas erhängte sich in der Stadt. Nach jüdischem Gesetz war die ganze Stadt unrein, wenn zwischen der ersten Nacht und dem Tag des Passafestes ein Leichnam in Jerusalem war. Deshalb nahmen die Juden nach einem weiteren Gesetz den Körper und warfen ihn über die Stadtmauer ins Hinnomtal.

[ 1 ] nach Fruchtenbaum



Die Schriftstellen


[Apg 1,18] Von der Belohnung, die er für seine Untat bekam, wurde dann in seinem Namen ein Acker gekauft[ 1 ]. Er selbst wurde ja kopfüber hinabgestürzt, sodass sein Leib zerbarst und alle seine Eingeweide heraustraten.

[Mt 27,5-8] Da nahm Judas das Geld und warf es in den Tempel. Dann ging er weg und erhängte sich. Die Hohen Priester nahmen die Silberstücke an sich und sagten: "Das Geld darf man nicht zum Tempelschatz tun, weil Blut daran klebt." Sie beschlossen, den sogenannten "Töpferacker" dafür zu kaufen, als Friedhof für die Ausländer. Deshalb heißt dieses Stück Land heute noch "Blutacker".

Frage: Was tat Judas mit dem Blutgeld für seinen Verrat?

Antwort:
Judas warf das Geld in den Tempel.
Matthäus beschreibt alle Einzelheiten des Geschehens. Die Priester kauften sozusagen im Namen von Judas diesen Acker. Petrus erwähnt in seiner Rede (Apg 1) nur die Kurzfassung mit dem Ergebnis, weil seine Zuhörer die Einzelheiten schon kannten.

[ 1 ] Wörtlich: Hat er einen Acker erworben.

Die Schrifstellen

[Mt 27,7-8] Sie hielten aber Rat und kauften dafür den Acker des Töpfers zum Begräbnis für die Fremden. Deswegen ist jener Acker Blutacker genannt worden bis auf den heutigen Tag.

[Apg 1,19] Und es ist allen Bewohnern von Jerusalem bekanntgeworden, so daß jener Acker in ihrer eigenen Mundart Hakeldamach, das ist Blutacker, genannt worden ist.

Frage: Warum wird das Feld Blutacker genannt?

Antwort: Beide Texte sagen, dass das Feld mit Blutgeld gekauft wurde.
Apostelgeschichte 1,18 sagt ja gerade aus, dass das Feld mit dem Geld des Judas gekauft wurde (siehe Antwort zum Blutgeld). Und beide Texte machen deutlich, dass es aufgrund des blutigen Todes von Judas geschah.

Die Schrifstellen

[Mt 27,31] Als sie genug davon hatten, ihn zu verspotten, nahmen sie ihm den Umhang wieder ab, zogen ihm seine eigenen Gewänder an und führten ihn ab, um ihn zu kreuzigen. Unterwegs begegnete ihnen ein Mann namens Simon. Er stammte aus Zyrene. Die Soldaten zwangen ihn, das Kreuz für Jesus zu tragen.

[Joh 19,17] Er trug sein Kreuz selbst und schleppte sich aus der Stadt hinaus zu dem sogenannten Schädelplatz, der auf Hebräisch "Golgota" heißt.

Frage: Hat Jesus sein Kreuz getragen?

Antwort: Ja, bis zur Stadt hinaus.
Jesus trug sein Kreuz zur Stadt hinaus. Unterwegs zwangen die Soldaten einen gewissen Simon aus Zyrene, das Kreuz für Jesus weiterzutragen, weil Jesus offenbar zusammengebrochen war. Johannes sagt nicht, dass Jesus das Kreuz persönlich bis zum Schädelplatz schleppte.

Die Schriftstellen

[Mt 27,37] Über seinem Kopf hatten sie ein Schild angebracht, auf dem der Anklagegrund für seine Hinrichtung stand: "Das ist Jesus, der König der Juden."

[Mk 15,26] Als Grund für seine Hinrichtung hatten sie auf ein Schild geschrieben: "Der König der Juden."

[Lk 23,38] Über ihm hatte man eine Tafel angebracht. Darauf stand: "Dies ist der König der Juden."

[Joh 19,19] Pilatus ließ auch ein Schild an das Kreuz von Jesus nageln, auf dem stand: "Jesus von Nazaret, König der Juden."

Frage: Was genau stand über dem Kreuz geschrieben?

Antwort: Auf dem Kreuz stand: "Jesus von Nazaret, König der Juden".
Johannes berichtet, dass die Kreuzinschrift in drei Sprachen abgefasst war: auf Hebräisch, Lateinisch und Griechisch (Johannes 19,20). Welcher Evangelist die Inschrift nach welcher Sprache zitierte, wissen wir nicht. Sicher ist aber, dass der wichtigste und anstößigste Teil der Inschrift von jedem Evangelisten zitiert wird: "König der Juden".

Die Schriftstellen

[Mt 27,46] Dann, gegen drei Uhr, schrie Jesus laut: "Eli, Eli, lema sabachthani?" Das heißt: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?"

[Mk 15,34] Dann, gegen drei Uhr, schrie Jesus laut: "Eloi, Eloi, lema sabachthani?" Das heißt: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?"

Frage: "Mein Gott, mein Gott..." Sagte Jesus das auf Hebräisch oder Aramäisch?

Antwort: Jesus sprach Hebräisch und Aramäisch.
Matthäus hat nur bei Eli den hebräischen Wortlaut aufbewahrt. Deshalb kam es zu dem Missverständnis bei den Zuhörern, er würde Elija rufen. Die folgenden Worte lema sabachtani sind aramäisch. Markus gibt alle Worte aus Psalm 22,2 auf aramäisch wieder. Warum, wissen wir nicht.

Die Schriftstellen

[Mt 27,50-51] Jesus aber stieß einen lauten Schrei aus und starb. In diesem Augenblick riss der Vorhang im Tempel von oben bis unten entzwei. Die Erde fing an zu beben, Felsen zerrissen ...

[Mk 15,37-38] Jesus aber stieß einen lauten Schrei aus und starb. In diesem Augenblick riss der Vorhang im Tempel von oben bis unten entzwei.

[Lk 23,45-46] Die Sonne hatte sich verfinstert. Dann riss der Vorhang im Tempel mitten entzwei und Jesus schrie: "Vater, in deine Hände gebe ich meinen Geist." Mit diesen Worten starb er.

Frage: Wann zerriss der Vorhang im Tempel, vor oder nach dem Sterben von Jesus?

Antwort:
Während des Schreiens von Jesus.
Alle drei Evangelien berichten übereinstimmend, dass der Vorhang im Tempel während der letzten geschrienen Worte von Jesus, die nur Lukas berichtet, in zwei Stücke zerriss.

Die Schriftstellen

[Lk 23,47] Als der Hauptmann ihn so sterben sah, gab er Gott die Ehre und sagte: "Dieser Mann war wirklich ein Gerechter!"

[Mk 15,39] Als der Hauptmann, der vor dem Kreuz stand, Jesus so sterben sah, sagte er: "Dieser Mann war wirklich Gottes Sohn."

[Mt 27,54] Der Hauptmann und die Soldaten, die mit ihm Jesus bewachten, erschraken sehr, als sie das Erdbeben erlebten und die anderen Dinge wahrnahmen. "Dieser Mann war wirklich Gottes Sohn", sagten sie.

Frage: Was sagte der Hauptmann als Jesus starb, dass Jesus ein Gerechter oder Gottes Sohn war?

Antwort: Der Hauptmann sagte beides.
Matthäus überliefert nämlich, dass der Hauptmann mit den Soldaten zusammen sagte, dass Jesus Gottes Sohn gewesen ist (Mt 27,54). Wenn man die drei Berichte zusammenstellt, verlief es wahrscheinlich so:
Als der Hauptmann ihn so sterben sah, gab er Gott die Ehre und sagte: "Dieser Mann war wirklich ein Gerechter!" - "Ja, dieser Mann war wirklich Gottes Sohn", sagten auch die Soldaten, die mit ihm Jesus bewachten, denn sie waren sehr erschrocken, als sie das Erdbeben erlebten und die anderen Dinge wahrnahmen.

Die Schriftstellen

[Mt 28,1] Nach dem Sabbat, in der Dämmerung des ersten Tages der neuen Woche machten sich Maria aus Magdala und die andere Maria auf den Weg, um nach dem Grab zu sehen.

[Mk 16,2] Sehr früh am Sonntagmorgen machten sie sich auf den Weg zum Grab. Die Sonne war gerade aufgegangen, als sie dort ankamen.

[Lk 24,1] Am ersten Tag der neuen Woche, ganz in der Frühe, nahmen die Frauen die wohlriechenden Öle, die sie zubereitet hatten, und gingen zur Felsengruft.

[Joh 20,1] Früh, am ersten Wochentag, als es noch dunkel war, ging Maria aus Magdala zum Grab. Sie sah, dass der Stein, der den Eingang zur Grabhöhle verschloss, weggerollt war.

Frage: Besuchten die Frauen das Grab von Jesus in der Morgendämmerung oder als die Sonne aufging?

Antwort: Als die Frauen sich aufmachten, war es noch dunkel. Doch unterwegs, kurz vor dem Grab, ging die Sonne auf.

Die Schriftstellen

[Mk 16,1] Am nächsten Abend, als der Sabbat vorüber war, kauften Maria aus Magdala, Salome und Maria, die Mutter von Jakobus, wohlriechende Öle, um zum Grab zu gehen und den Leichnam von Jesus zu salben.

[Mt 28,1] Nach dem Sabbat, in der Dämmerung des ersten Tages der neuen Woche machten sich Maria aus Magdala und die andere Maria auf den Weg, um nach dem Grab zu sehen.

[Joh 20,1] Früh, am ersten Wochentag, als es noch dunkel war, ging Maria aus Magdala zum Grab. Sie sah, dass der Stein, der den Eingang zur Grabhöhle verschloss, weggerollt war.

Frage: Wollten die Frauen den Leichnam einbalsamieren oder nur das Grab sehen?

Antwort: Siehe Antwort zum Einbalsamieren.
Die Evangelien ergänzen sich wie Zeugenaussagen. Nicht jedes berichtet jede Einzelheit.

Die Schriftstellen

[Mk 16,4] Doch als sie jetzt hinblickten, sahen sie, dass der riesige Stein zur Seite gewälzt war.

[Lk 24,2] Da sahen sie, dass der Stein, der den Eingang verschlossen hatte, weggewälzt war.

[Joh 20,1] Früh, am ersten Wochentag, als es noch dunkel war, ging Maria aus Magdala zum Grab. Sie sah, dass der Stein, der den Eingang zur Grabhöhle verschloss, weggerollt war.

[Mt 28,1-6] Nach dem Sabbat, in der Dämmerung des ersten Tages der neuen Woche machten sich Maria aus Magdala und die andere Maria auf den Weg, um nach dem Grab zu sehen. Plötzlich gab es ein starkes Erdbeben. Ein Engel des Herrn war vom Himmel gekommen und zum Grab getreten. Er wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. Seine Gestalt flammte wie ein Blitz, und sein Gewand war weiß wie Schnee. Da zitterten und bebten die Wächter vor Angst und fielen wie tot zu Boden. Aber zu den Frauen sagte der Engel: "Ihr müsst nicht erschrecken! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier, er ist auferstanden, wie er es gesagt hat. Kommt her, und seht euch die Stelle an, wo er gelegen hat.

Frage: Wo war der Stein am Grab als die Frauen eintrafen?

Antwort: Der Stein war weg.
Matthäus sagt nicht, dass die Frauen zusehen konnten, wie der Engel den Stein zur Seite rollte, sondern er berichtet, was am Grab geschah, als die Frauen noch unterwegs waren.

Die Schriftstellen

[Mt 28,7] Und nun geht schnell zu seinen Jüngern und sagt ihnen, dass er von den Toten auferstanden ist. Er geht euch nach Galiläa voraus. Dort werdet ihr ihn sehen. Ihr könnt euch auf meine Worte verlassen!"

[Mk 16,6] Der sprach sie gleich an und sagte: "Erschreckt nicht! Ihr sucht Jesus von Nazaret, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Seht, das ist die Stelle, wo sie ihn hingelegt hatten.

[Lk 24,5] Die Frauen erschraken und blickten zu Boden. Doch die beiden Männer sagten zu ihnen: "Was sucht ihr den Lebendigen bei den Toten?

[Joh 20,2] Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem anderen Jünger, den Jesus besonders lieb hatte, und sagte: "Sie haben den Herrn aus der Gruft weggenommen, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingebracht haben."

Frage: Hat jemand den Frauen am Grab gesagt, dass Jesus auferstanden ist?

Antwort: Ja, den Frauen ist es gesagt worden.
Wenn man auf alle vier Zeugen hört, wird deutlich, dass die Frauen den weggewälzten Stein sahen und das leere Grab. Nach einem flüchtigen Blick lief Maria aus Magdala schnell zu Petrus und Johannes, während die anderen Frauen die Grabhöhle betraten. Erst dort erschienen ihnen die Engel, die ihnen sagten, was mit dem Leib von Jesus geschehen war. Maria aus Magdala erfuhr es dann bei ihrem zweiten Gabbesuch.

Die Schriftstellen

[Mt 28,9] Auf einmal kam Jesus ihnen entgegen. "Seid gegrüßt!", sagte er. Da liefen sie zu ihm hin, warfen sich nieder und umfassten seine Füße.

[Joh 20,11.14.16] aber Maria stand inzwischen wieder draußen an der Grabhöhle und weinte. Weinend beugte sie sich vor, um in die Gruft hineinzusehen. ... Als sie über die Schulter zurückblickte, sah sie auf einmal Jesus dastehen, erkannte ihn aber nicht. ... "Maria!", sagte Jesus. Da drehte sie sich um und rief: "Rabbuni!" Das ist Hebräisch und heißt: Mein Lehrer!

Frage: Wann traf Maria aus Magdala den auferstandenen Herrn: vor dem Grab oder auf dem Weg in die Stadt?

Antwort: Maria aus Magdala trifft den Herrn bei ihrem zweiten Besuch am Grab.
Als die anderen Frauen vom Grab zurückkehrten, war Maria nicht bei ihnen, denn sie war ja zu den Jüngern gelaufen, was Matthäus nicht extra erwähnt.

Die Schriftstellen

[Joh 20,17] "Lass mich los!", sagte Jesus zu ihr. "Ich bin noch nicht zum Vater im Himmel zurückgekehrt. Geh zu meinen Brüdern und sag ihnen von mir: Ich kehre zurück zu meinem und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott."

[Mt 28,10] "Habt keine Angst!", sagte Jesus zu ihnen. "Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen! Dort werden sie mich sehen."

Frage: Was sollten den Aposteln mitgeteilt werden, dass Jesus zum Vater geht oder dass sie nach Galiläa gehen sollten?

Antwort: Jesus ließ den Jüngern durch verschiedene Frauen zwei unterschiedliche Botschaften vermitteln, die beide zutrafen. Zuerst sollten die Jünger ihn in Galiläa treffen, was mehr als eine Woche später geschah. 40 Tage nach seiner Auferstehung fuhr der Herr dann zum Himmel auf.

Die Schriftstellen

[Mt 28,17] Als sie ihn dort sahen, warfen sie sich vor ihm nieder, doch einige andere zauderten.

[Lk 24,49] Und seid gewiss: Was mein Vater euch versprochen hat, werde ich zu euch herabsenden. Bleibt so lange hier in der Stadt, bis ihr mit der Kraft aus der Höhe ausgerüstet worden seid."

[Apg 1,3-4] Diesen Männern hatte er sich nach seinem Leiden gezeigt und ihnen viele sichere Beweise dafür geliefert, dass er wieder am Leben war. Vierzig Tage lang ließ er sich unter ihnen sehen und redete mit ihnen über die Herrschaft Gottes. Einmal aß er mit ihnen zusammen. Dabei wies er sie an, Jerusalem nicht zu verlassen. "Wartet bis die Zusage des Vaters in Erfüllung geht, die ihr von mir vernommen habt:

Frage: Wann gingen die Apostel zurück nach Galiläa, sofort oder erst nach 40 Tagen?

Antwort: Die Frage stützt sich auf falsche Annahmen.
Diese und andere Fragen versuchen aus dem Schweigen des einen Evangelisten einen Widerspruch zu einem anderen Evangelium zu erzeugen. Der Fragesteller will nicht verstehen, dass jedes Evangelium andere Schwerpunkte setzt und von daher aus den vielen Begebenheiten bewusst auswählt. Erst wenn man alle Zeugen hört, kann man daraus einen chronologischen Ablauf der Geschichte konstruieren. Die Evangelien und die anderen Angaben aus dem Neuen Testament ergänzen sich also.
Matthäus sagt übrigens nicht, dass die Jünger sofort nach Galiläa aufbrachen und Lukas meint auch nicht, dass der Herr noch am Sonntagabend zu ihnen sagte, sie sollten in Jerusalem bleiben. Es gab viele Begegnungen des Auferstandenen mit einzelnen Jüngern, mit allen zusammen oder einer Gruppe von ihnen oder in einer großen Gruppe (siehe auch 1. Korinther 15,5-7). Jesus zeigte sich seinen Jüngern in und bei Jerusalem, in Emmaus, in Galäläa am See Gennesaret und auf dem Berg. Offenbar fand dort die Begegnung statt, wo der Herr mehr als 500 Brüdern auf einmal erschien (von denen einige zweifelten, also noch unsicher waren).

Die Schriftstellen

[1Kor 15,5] Er ist dem Kephas erschienen, dann dem Kreis der Zwölf.

[Mt 28,16] Die elf Jünger gingen dann nach Galiläa und stiegen auf den Berg, auf den Jesus sie bestellt hatte.

[Mk 16,14] Schließlich zeigte sich Jesus den elf Jüngern selbst, als sie beim Essen waren. Er rügte ihren Unglauben und Starrsinn, weil sie denen nicht hatten glauben wollen, die ihn als Auferstandenen gesehen hatten.

Frage: Wie vielen Aposteln ist Jesus nach seiner Auferstehung erschienen, elf oder zwölf?

Antwort: Jesus ist nach seiner Auferstehung elf Jüngern erschienen, die man später, nach der Nachwahl des Matthias (Apostelgeschichte 1,21-26) immer "die Zwölf" (1. Korinther 15,5) nannte.


Das Markus Evangelium

Die Schriftstellen

[Mk 1,12-13] Bald darauf (nach seiner Taufe) wurde Jesus vom Geist gedrängt, in die Wüste hinauszugehen. Vierzig Tage blieb er dort und in dieser Zeit versuchte der Satan, ihn zur Sünde zu verführen. Jesus lebte bei den wilden Tieren, und Engel dienten ihm.

[Joh 1,35-37.43] Am nächsten Tag war Johannes mit zwei von seinen Jüngern wieder dort. Als er Jesus vorbeigehen sah, sagte er: "Seht, das Opferlamm Gottes!" Die zwei Jünger hörten das und gingen Jesus nach. Als Jesus am nächsten Tag nach Galiläa aufbrechen wollte, traf er Philippus und sagte zu ihm: "Komm, folge mir!"

[Joh 2,1-2] Am dritten Tag fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt. Die Mutter von Jesus nahm daran teil, und auch Jesus war mit seinen Jüngern dazu eingeladen.

Frage: Wo war Jesus drei Tage nach seiner Taufe, in der Wüste oder auf einer Hochzeit?

Antwort: Nach seiner Taufe war Jesus zunächst in der Wüste.
Das steht nicht im Widerspruch zu Johannes, denn gerade Johannes 1,19-28 macht deutlich, dass Johannes der Täufer die Taufe von Jesus bereits als vor einiger Zeit geschehen ansieht.

Die Schriftstellen

[Mk 14,12-17] Am ersten Tag der Festwoche der "Ungesäuerten Brote", an dem die Passalämmer geschlachtet wurden, fragten die Jünger Jesus: "Wo sollen wir das Passamahl für dich vorbereiten?" Jesus schickte zwei von ihnen los und sagte: "Geht in die Stadt! Dort werdet ihr einen Mann sehen, der einen Wasserkrug trägt. Folgt ihm, bis er in ein Haus hineingeht. Sagt dort zu dem Hausherrn: 'Unser Rabbi lässt fragen, wo der Raum ist, in dem er mit seinen Jüngern das Passamahl feiern kann.' Er wird euch einen großen Raum im Obergeschoss zeigen, der für das Festmahl ausgestattet und hergerichtet ist. Dort bereitet alles für uns vor." Die Jünger machten sich auf den Weg in die Stadt und fanden alles genauso, wie Jesus es ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Passa vor. Am Abend kam Jesus mit den Zwölf.

[Joh 13,1] Das Passafest stand jetzt unmittelbar bevor. Jesus wusste, dass die Zeit für ihn gekommen war, diese Welt zu verlassen und zum Vater zu gehen. Nun bewies er den Seinen in dieser Welt das ganze Ausmaß seiner Liebe.

[Joh 13,26] "Ich werde ein Stück Brot in die Schüssel tauchen", erwiderte Jesus, "und es dem geben, der es ist." Er nahm ein Stück Brot, tauchte es in die Schüssel und gab es Judas Ben-Simon, dem Sikarier.

[Joh 18,28] Frühmorgens führten sie Jesus von Kajafas zum Prätorium, dem Amtssitz des römischen Statthalters. Sie selbst betraten das Amtsgebäude nicht, um sich nicht zu verunreinigen, denn sonst hätten sie nicht Passamahl teilnehmen dürfen.

Frage:Wurde Jesus vor oder nach dem Passafest gekreuzigt?
Judas nahm einen Bissen und ging hinaus. Und es war Nacht. (Johannes 13,30). Die anderen Apostel dachten er gehe raus um Notwendiges für das Passafest zu besorgen oder dass er den Armen etwas gäbe (Johannes 13,29). Als Jesus vor das Richthaus geführt worden ist, betraten die Juden dieses nicht, da sie nicht unrein werden wollten vor dem Passafest (Johannes 18,28). Als das Urteil über Jesus gesprochen wurde, war es die 6. Stunde am Rüsttag zum Passafest (Johannes 19,14)

Antwort: Jesus wurde vor dem Passafest gekreuzigt.
Nach Johannes 18,28 hatten der Hohe Priester und seine Anhänger im Gegensatz zu anderen Juden das Passamahl also noch vor sich (siehe auch Johannes 19,14). Das hatte seinen Grund vermutlich in Kalenderstreitigkeiten zwischen den Pharisäern und den Sadduzäern, die erst mit der Zerstörung des Tempels endeten. Wenn das stimmt, dann hätte Jesus mit seinen Jüngern wie die Pharisäer das Passamahl einen Tag vorher gefeiert wie es die Markus und die anderen Synpotiker berichten und dann wären viele Passalämmer im Tempel gerade zu der Zeit geschlachtet worden, als Jesus außerhalb der Stadt am Kreuz hing und starb.

Die Schriftstellen

[Joh 13,38] "Dein Leben willst du für mich lassen?", erwiderte Jesus. "Ja, ich versichere dir: Noch bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen."

[Mk 14,30] "Ich versichere dir", erwiderte Jesus, "noch heute Nacht, noch bevor der Hahn zweimal gekräht hat, wirst du mich dreimal verleugnen."

[Mk 14,72] In diesem Augenblick krähte der Hahn zum zweiten Mal. Da erinnerte sich Petrus an das, was Jesus zu ihm gesagt hatte: "Bevor der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen." Da fing er an zu weinen.

Frage: Hat Petrus den Herrn dreimal verleugnet, bevor der Hahn das erste Mal krähte?

Antwort:
Beide Evangelisten bezogen sich auf den Zeitpunkt, der Hahnschrei genannt wurde, etwa drei Uhr morgens.
Als der Hahn einmal krähte waren die drei Leugnungen von Petrus noch nicht vorbei (siehe Markus 14,72). Aber Jesus meinte offensichtlich den eigentlichen Hahnschrei, der den Beginn der vierten Nachtwache gegen drei Uhr morgens markierte. Diese vierte Nachtwache wurde von den Römern secundum gallicunum, zweiter Hahnenschrei, genannt. Ausführlich ist die ganze Problematik in "Bibel und Gemeinde" 1/2009 S. 5-20 dargestellt.

Die Schriftstellen

[Mk 15,25-27.33] Es war neun Uhr morgens, als sie ihn kreuzigten. Als Grund für seine Hinrichtung hatten sie auf ein Schild geschrieben: "Der König der Juden." Zusammen mit Jesus kreuzigten sie zwei Verbrecher, einen rechts und einen links von ihm ... Um zwölf Uhr mittags wurde der Himmel über dem ganzen Land plötzlich finster. Das dauerte drei Stunden.

[Joh 19,14] Das war am Freitag der Passawoche gegen zwölf Uhr mittags. Pilatus sagte zu den Juden: "Da, seht euren König!"

Frage: Wo war Jesus zur sechsten Stunde am Tage der Kreuzigung, am Kreuz oder als Gefangener vor Pilatus?

Antwort: Innerhalb der 6. Stunde, also zwischen 11 und 12 Uhr, wurde Jesus von Pilatus zur Hinrichtungsstätte gebracht und lebendig angenagelt.
Es war also genügend Zeit vorhanden, denn Johannes schreibt außerdem, dass es ungefähr die 6. Stunde war, als Jesus noch vor Pilatus stand. Die ersten drei Evangelien sind sich darin einig, dass dann von 12 bis 15 Uhr eine dreistündige Finsternis über das ganze Land kam und dass Jesus danach starb.[ 1 ]

[ 1 ] Ein Problem ist aber Mk 15,25. Dort wird der Zeitpunkt der Kreuzigung mit 9 Uhr angegeben. Dafür gibt es bis jetzt noch keine plausible Lösung. Die Annahme, dass Johannes, der von 12 Uhr spricht, die römische Zeiteinteilung benutzte, während Markus die jüdische gebraucht hätte, scheitert schon an Johannes 4,6. Es ist auch nicht einzusehen, warum Johannes, der sein Evangelium im kleinasiatischen Ephesus verfasste, die römische Stundenzählung benutzt haben sollte, und Markus, der sein Evangelium in Rom für die Römer schrieb, die jüdische.

Die Schriftstellen

[Mk 15,32] Der Messias, der König von Israel möge doch jetzt vom Kreuz herabsteigen. Wenn wir das sehen, werden wir an ihn glauben!" Auch die Männer, die mit ihm gekreuzigt waren, beschimpften ihn.

[Lk 23,39-43] Einer der beiden Verbrecher höhnte: "Bist du nun der Messias oder nicht? Dann hilf dir selbst und auch uns!" Doch der andere fuhr ihn an: "Nimmst du Gott immer noch nicht ernst? Du bist doch genauso zum Tod verurteilt wie er, aber du bist es mit Recht! Wir beide bekommen den Lohn für das, was wir getan haben, aber der da hat nichts Unrechtes getan." Dann sagte er: "Jesus, denk an mich, wenn du deine Herrschaft antrittst!" Jesus erwiderte ihm: "Ich versichere dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein."

Frage: Haben beide Verbrecher am Kreuz Jesus verspottet?

Antwort: Zuerst spotteten beide Verbrecher, dann kam einer zur Besinnung.

Die Schriftstellen

[Joh 19,39] Auch Nikodemus, der Jesus einmal in der Nacht aufgesucht hatte, kam dazu. Er brachte eine Mischung von Myrrhe und Aloë mit, ungefähr 33 Kilogramm. Sie wickelten den Leib unter Beigabe der wohlriechenden Öle in Leinenbinden, wie es der jüdischen Begräbnissitte entsprach.

[Mk 16,1] Am nächsten Abend, als der Sabbat vorüber war, kauften Maria aus Magdala, Salome und Maria, die Mutter von Jakobus, wohlriechende Öle, um zum Grab zu gehen und den Leichnam von Jesus zu salben.

Frage: Wurde der Leib von Jesus einbalsamiert oder nur in Leinentücher gewickelt, als man ihn bestattete?


Antwort: Die Frauen wollten den Leib von Jesus weiter einbalsamieren.
Markus 16 sagt nirgends, dass der Leib des Herrn nur in Leinentücher eingewickelt war. Der Text besagt nur, dass die Frauen am Samstagabend nach 18 Uhr weitere Balsamstoffe kauften, um die Salbung zu vollenden, denn sie hatten sehr wohl die erste Salbung beobachtet (Lukas 23,55), die wegen des beginnenden Sabbat am Freitag 18 Uhr sehr hastig vonstatten gehen musste.

Die Schriftstellen

[Mk 16,1] Am nächsten Abend, als der Sabbat vorüber war, kauften Maria aus Magdala, Salome und Maria, die Mutter von Jakobus, wohlriechende Öle, um zum Grab zu gehen und den Leichnam von Jesus zu salben.

[Lk 23,55-24,1] Die Frauen aus Galiläa waren Josef gefolgt. Sie sahen die Grabhöhle und schauten zu, wie der Leichnam von Jesus hineingelegt wurde.Nachdem sie in die Stadt zurückgekehrt waren, bereiteten sie wohlriechende Öle und Salben zu. Doch den Sabbat verbrachten sie in Ruhe, wie es das Gesetz vorschreibt. Am ersten Tag der neuen Woche, ganz in der Frühe, nahmen die Frauen die wohlriechenden Öle, die sie zubereitet hatten, und gingen zur Felsengruft.

Frage: Kauften die Frauen die Salben und Öle vor oder nach dem Sabbat?

Antwort: Nachdem die Frauen die Bestattung und vorläufige Salbung beobachtet hatten, bereiteten sie noch vor dem Sabbatbeginn die wohlriechende Salben und Öle vor, die sie zu Hause hatten, und kauften nach dem Sabbatende noch welche dazu.


Das Lukas Evangelium

Die Schriftstellen

[Lk 23,43] Jesus erwiderte ihm: "Ich versichere dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein."

[Joh 20,17] "Lass mich los!", sagte Jesus zu ihr. "Ich bin noch nicht zum Vater im Himmel zurückgekehrt. Geh zu meinen Brüdern und sag ihnen von mir: Ich kehre zurück zu meinem und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott."

Frage: War Jesus noch am Tag der Kreuzigung im Paradies?

Antwort: Ja, sein Geist war noch am selben irdischen Tag im Paradies, einem jenseitigen Ort (Lukas 23,46)
Er ist aber körperlich wieder auferstanden, wie alle Evangelien bezeugen. Das geschah am dritten Tag nach irdischer Zeit. Doch war er seit seiner Auferstehung nicht mehr an Zeit und Materie gebunden (Lukas 24,36ff). Er ließ sich aber noch 40 irdische Tage lang unter den Jüngern sehen (Apostelgeschichte 1,3). Erst danach fuhr er auf zum Vater und wurde auf den Ehrenplatz auf seiner rechten Seite erhöht (Philipper 2,9; Apostelgeschichte 2,33; 7,55-56). Paradies meint im Neuen Testament keinen irdischen Ort wie die Zeugen Jehovas meinen. Das irdische Paradies ist seit dem Sündenfall verschlossen (1Mo 3,23-24). Vor allem Paulus macht deutlich, dass damit ein jenseitiger Ort gemeint ist, den er auch als dritten Himmel bezeichnet: 2. Kor 12,2-4. Vergleiche auch Offb 2,7.

Die Schriftstellen

[Lk 23,46] Jesus schrie: "Vater, in deine Hände gebe ich meinen Geist." Mit diesen Worten starb er.

[Joh 19,30] Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sagte er: "Es ist vollbracht!" Dann ließ er den Kopf sinken und starb.

Frage: Was waren die letzten Worte von Jesus als er starb?

Antwort: Die letzten Worte waren: "Vater, in deine Hände gebe ich meinen Geist."
Johannes, der Augenzeuge war, behauptet nicht, dass "Es ist vollbracht" die letzten Worte von Jesus waren. Er beschreibt nur mit eigenen Worten genau dasselbe, was Lukas als wörtliche Rede des Herrn überliefert hat. Vollständig lautet Johannes 19,30 nämlich: "Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und übergab den Geist."


Das Johannes Evangelium

Die Schriftstellen

[Joh 5,31] Wenn ich als Zeuge für mich selbst auftreten würde, wäre mein Zeugnis nicht glaubwürdig.

[Joh 8,14] Jesus erwiderte: "Auch wenn ich als Zeuge für mich selbst spreche, ist meine Aussage dennoch wahr. Denn ich weiß, woher ich gekommen bin und wohin ich gehe. Aber ihr wisst nicht, woher ich komme und wohin ich gehe.

Frage: Ist das Zeugnis von Jesus über sich selbst wahr oder nicht?

Antwort: Was Jesus von sich sagte, war immer wahr.
Im ersten Fall ging des um das Zeugenrecht in Israel: "Wenn ich als Zeuge für mich selbst auftreten würde, wäre mein Zeugnis nicht glaubwürdig." Im zweiten Fall spricht Jesus von seiner himmlischen Herkunft und betont, dass er immer die Wahrheit sagt, auch dann, wenn er für sich selbst aussagt.


Die Apostelgeschichte 

Die Schriftstellen

[Apg 9,7] Die Männer, die ihn auf der Reise begleiteten, standen sprachlos da. Sie hörten zwar eine Stimme, sahen aber niemand.

[Apg 22,9] Meine Begleiter sahen zwar das Licht, verstanden aber nicht, was die Stimme sagte.

Frage: Haben die zwei Begleiter des Paulus vor Damaskus auch die Stimme gehört?

Antwort: Die Begleiter haben die Stimme gehört, aber nicht verstanden, was sie sagte.
In Kapitel 22,9 macht die Formulierung deutlich, dass es um den Inhalt des Gesagten ging. (… die Stimme dessen, der mit mir redete …). Das Griechische macht einen Unterschied zwischen dem Hören einer Stimme als Geräusch und dem Hören einer Stimme, die eine Botschaft vermittelt. Übrigens steht nirgendwo, dass Paulus gerade zwei Begleiter hatte.

Die Schriftstellen

[Apg 26,16-18] Doch jetzt steh auf! Denn ich bin dir erschienen, um dich zu meinem Diener zu machen. Du sollst mein Zeuge von dem sein, was du heute erlebt hast und was ich dir noch offenbaren werde. Ich werde dich zu deinem Volk und zu fremden Völkern senden und dich vor ihnen beschützen. Du sollst ihnen die Augen öffnen, dass sie umkehren, dass sie aus der Finsternis zum Licht kommen, aus der Gewalt Satans zu Gott. So werden ihnen die Sünden vergeben, und sie erhalten ein ewiges Erbe zusammen mit denen, die durch den Glauben an mich zu Gottes heiligem Volk gehören.'

[Apg 9,7-8] Die Männer, die ihn auf der Reise begleiteten, standen sprachlos da. Sie hörten zwar eine Stimme, sahen aber niemand. Saulus richtete sich vom Boden auf und öffnete seine Augen - doch er konnte nichts sehen. Man musste ihn an der Hand nach Damaskus führen.

[Apg 22,10] Ich fragte: 'Was soll ich tun, Herr?' 'Steh auf und geh nach Damaskus', erwiderte der Herr. 'Dort wirst du alles erfahren, was dir zu tun aufgetragen ist.'

Frage: Erfuhr Paulus von dieser Stimme, was seine Aufgaben seien?

Antwort: Nein, Paulus erfuhr die Einzelheiten erst später.
In Kapitel 26 spricht Paulus zusammenfassend von seinem Auftrag, den er schon bei seiner Bekehrung erhielt, dann von Ananias und schließlich durch eine Vision im Tempel (22,17-21).

Die Schriftstellen

[Apg 26,14] Wir alle stürzten zu Boden, und ich hörte eine Stimme auf Hebräisch zu mir sagen: 'Saul, Saul, warum verfolgst du mich? Du schlägst vergeblich gegen den Ochsenstachel aus!'

[Apg 9,7] Die Männer, die ihn auf der Reise begleiteten, standen sprachlos da. Sie hörten zwar eine Stimme, sahen aber niemand.

Frage: Stürzten auch die Begleiter von Paulus zu Boden?

Antworten: Ja, sie fielen zunächst alle zu Boden.
Lukas berichtet dreimal von dieser Begebenheit in den Kapiteln 9, 22 und 26 und sieht keinen Widerspruch in ihnen. Jeder der Berichte hat einen anderen Akzent. In Kapitel 9 und 22 wird nicht berichtet (wie die obige Frage voraussetzt), dass die Begleiter stehen blieben, während Paulus niederstürzte, sondern einfach nur, dass sie starr vor Staunen waren, zwar ein Licht sahen, aber niemand erkannten, zwar eine Stimme hörten, aber nichts verstanden.


Der Hebräerbrief

Die Schriftstellen

[2Tim 3,16] Die ganze Schrift ist von Gottes Geist gegeben und von ihm erfüllt. Ihr Nutzen ist entsprechend: Sie lehrt uns die Wahrheit zu erkennen, überführt uns von Sünde, bringt uns auf den richtigen Weg und erzieht uns zu einem Leben, wie es Gott gefällt.

[Hebr 7,18] Damit wird die frühere Bestimmung außer Kraft gesetzt, weil sie schwach und nutzlos war.

[Apg 13,38-39] Ihr sollt deshalb wissen, liebe Brüder: Durch diesen Jesus wird euch Vergebung der Sünden angeboten. Das Gesetz des Mose konnte euch nicht von ihnen freisprechen. Durch Jesus aber ist das möglich. Jeder, der an ihn glaubt, wird von aller Schuld freigesprochen.

Frage: Ist auch das Gesetz des Mose nützlich?

Antwort:
Die ganze Schrift ist nützlich, aber einige frühere Bestimmungen wurden durch Christus außer Kraft gesetzt.
Die Frage missachtet die Heilsgeschichte und versteht nicht den Unterschied zwischen dem alten und dem neuen Bund. Die Aussage in 2. Timotheus 3 bezieht sich grundsätzlich auf alles, was von Gott kommt. Die Aussage des Hebräerbriefes bezieht sich auf ein besonderes Gebot, das nur für ein besonders Volk in einer bestimmten Zeit galt, nämlich dem Volk Israel während der Zeit der Stiftshütte, des Tempels und der Tieropfer, also des alten Bundes unter dem Gesetz. Durch das einmalige Opfer von Jesus Christus ist dies alles aufgehoben und durch etwas Besseres ersetzt, wie der Hebräerbrief an vielen Stellen sagt. Das wird auch von Paulus bestätigt:
    Durch diesen Jesus wird euch Vergebung der Sünden angeboten. Das Gesetz des Mose konnte euch nicht von ihnen freisprechen. Durch Jesus aber ist das möglich. Jeder, der an ihn glaubt, wird von aller Schuld freigesprochen. (Apostelgeschichte 13,38-39).

Quellen: Die Bibel verstehen - Das Handbuch systematischer Theolgie für Jedermann
               Schwer zu Verstehen? - Gleason L. Archer
               Karl V-Heiden: 101 angebliche Widersprüche von Shabir Ally  
              Wikipedia: Kontraktion

 


 


 




 


 




 


 



 



  


 


 

 


 


 


 


 


 


 
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