Was macht Kains Opfergabe unannehmbar für Gott? War es die Opfergabe selbst oder Kains Haltung?
Anscheinend war es beides: Kains Haltung und sein Opfer, das er dem Herrn präsentierte. Kains Opfer bestand aus Feldfrüchten aus seinem Garten (1.Mose 4:3) statt aus einem Blutopfer, wie es sein jüngerer Bruder Abel dem Herrn dargebracht hatte.
Dass Abel im Glauben ein Blutopfer brachte (vgl. Hebräer 11:4), lässt deutlich darauf schließen, dass er Gottes Verheißung der Gnade in Anspruch nahm, als er sein Lamm auf den Altar legte - eine Verheißung, von der ihm seine Eltern erzählt hatten. Deshalb hatte Gott Gefallen an Abels Opfergabe (1.Mo4:4) und gab ihm seine Zustimmung, im Gegensatz zu Kains Opfergabe. Es scheint,als wäre Kain seinem eigenen Urteil gefolgt, als er ein blutloses Opfer aussuchte. Er missachtete die Bedeutung des Blutes, wie Gott sie Adam und Eva erklärt hatte, und ignorierte den Grundsatz der stellvertretenden Sühnung, der später seine vollständige Erfüllung in der Kreuzigung Christi fand. Kains eigenwilligem Tausch - das Werk seiner eigenen Hände gegen sühnende Gnade - folgte brennende Eifersucht und tiefer Groll auf seinen jüngeren Bruder (1.Mose 4:5). Das führte zu Abels Ermordung auf dem Feld, wo Kain annahm, ungesehen zu bleiben. Sein stolzer Eigenwille machte ihn zum Mörder, und seine Nachkommen bewahrten über viele zukünftige Generationen etwas von seiner menschenzentrierten, Gott verleugnenden Haltung (s. 1.Mose 4:18-24; vgl. die Töchter der Menschen in 1Mo6:2).
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