Freitag, 28. März 2014

Der Koran der Wissenschaften - Kritische Textforschung im Koran - Die Syro-Aramäische Leseart des Korans

Der Koran, die heilige Schrift des Islam, gilt nach islamischer Lehre als das dem Propheten Mohammed über rund 20 Jahre (ca. 612-632 n. Chr.) in "deutlicher arabischer Sprache" (nach Aussage des Koran) geoffenbarte Wort Gottes. Dennoch gestehen die namhaftesten arabischen Kommentatoren, die im großen (30 bändigen) Korankommentar von at-Tabari (838-923 n. Chr.) zu Wort kommen, ihre Ratlosigkeit bei der Deutung zahlreicher Ausdrücke und Passagen des Korantextes ein. Der Grund dafür wird auf die Eigentümlichkeiten der Sprache von Mekka zurückgeführt, die die späteren Araber nicht mehr kannten. Die ab etwa Mitte des 19. Jahrhunderts einsetzende abendländische Koranforschung hat sich ihrerseits der Problematik der Koransprache gewidmet. Über die etymologische Erklärung einer begrenzten Zahl von Fremdwörtern im Koran kam sie jedoch bisher nicht hinaus. Die letzen uns vorliegenden Standartübersetzungen der als Autoritäten anerkannten westlichen Koranforscher Rudi Paret (Deutschland), Régis Blachère (Frankreich) und Richard Bell (England) geben in weiten Teilen ihrer Deutungsversuche die Unsicherheiten der arabischen Kommentatoren wieder. Aus ihren Übertragungen werden die Grenzen deutlich, die einer effizienten westlichen Koranforschung gesetzt sind.
Hier setzt die neue Arbeit von Christoph Luxenberg ein. Von den dunklen Stellen" im Koran ausgehend, besteht sein Ansatz darin, den Korantext in seinem sprachhistorischen Kontext zu betrachten.

''Machen sie sich denn keine Gedanken über den Koran? Wenn er von jemand anderem als (von) Allah wäre, würden sie in ihm viel Widerspruch finden.'' Sure 4,82

Rudi Paret (1901-1983), prominenter Koranübersetzter, schreibt in der Einleitung zu seiner deutschen Übersetztung: ,,Wir haben keinen Grund anzunehmen, dass auch nur ein einziger Vers im ganzen Koran nicht von Mohammed stammen würde.'' Er, der sich in seiner Übersetztungsarbeit quasi täglich mit Widersprüchen, Unklarheiten, Fehlern, Ungereimtheiten logischer wie sprachlicher Natur herumschlagen musste: Woher weiß er das? Wie kommt er zu diesem Schluss?
Ähnlich meint Tilman Nagel, ,,Die Forschung muss sich an das halten, was als gesichert gelten kann, nämlich dass die Worte des Korans von Mohammed ausgingen...'', und füllt unter dieser nicht einmal im Ansatz gesicherten Prämisse sage und schreibe 1000 Seiten.
Wie kommen die beiden Wissenschaftler zu einer so unwissenschaftlichen Aussage? Sie geben die Meinung der  traditionellen Orientalistik wieder. Nachdem die Orientalistik des 19. Jhr. große Namen hervorgebracht hatte, sind bis auf ein paar erwähnenswerte Ausnahmen zumindest von ihrem Zweig der Islamforschung bis gegen Ende des 20. Jhr. keine Ruhmestaten zu berichten. Typischerweise forschte man systemimmanent und schien sich nicht im geringsten mit der Frage nach der Bonität von Quellen belästigen zu wollen. Man übersetzte zum Beispiel den Koran getreu der arabischen Vorlage ins Deutsche. Sehr präzise, sehr gewissenhaft, ja sogar so brilliant, dass manche Übersetztungen näher an der wahrscheinlichen Bedeutung sind als die arabischen Vorlage selber. Die Übersetztungen gerieten bisweilen schon zur Interpretation, aber der Autor konnte belegen, dass sich der arabische Bearbeiter (!) in diesem oder jenem Punkt wohl geirrt habe - wir kommen später auf einige Beispiele. Da hätten bei einem Wissenschaftler schon die Alarmglocken schrillen müssen, denn es handelte sich ja nicht um irgendeinen Text, sondern um eine göttliche Botschaft in angeblich reinstem Arabisch, die einen Wahrheitsanspruch erhob. Die Neugierung augenfälligster Ungereimtheiten und der unglaublich schlampige Umgang mit den Quellen haben die Orientalistik so in Verruf gebracht, dass sie in der Islamforschung negative Wissenschaftsgeschichte geschrieben hat.
Nach traditioneller islamischer Überlieferung also verkündigte der Prophet Muhamad zwischen 610 und 632 Offenbarungen und gründete damit eine neue Religion. Zu seinen Lebzeiten existierten nur mündliche Überlieferungen, aber sein dritter Nachfolger, der Kalif Othman, soll nach traditioneller islamischer Auffassung das Material 20 Jahre später zu einem Buch zusammengefügt haben, dem sogenannten ,,Othmanischen Koran''. Dieser soll bereits die endgültige orthografische und inhaltliche Autorität repräsentiert haben. In wenigen Jahren soll sich Buch wie Religion über Syrien, Arabien, Irak, Persien, Zentralasien, Ägypten und Nordafrika verbreitet haben. Ein epochaler Vorgang von unglaublicher Geschwindigkeit.
Wenn es denn so war...
Wer behauptet das? Oder andersherum: Wie sehen die Quellen aus? Von Islamischer Seite haben wir keinerlei zeitgenössische Belege. Wir haben keinen Othmanischen Urkoran,keinerlei andere zeitnahe Angeben, der erste bekannte Koran stammt aus dem Ende des 9. Jhr. , auch die bisher bekannten Fragmente reichen nicht in die Zeit eines behaupteten Kalifen Othman zurück. Der Herausgeber des Urkoran, der ominöse Kalif Othman, ist historisch nicht fassbar. Es gibt nicht einen einzigen außerislamischen Hinweis auf ihn, von seinem Nachweis gar nicht zu reden. Erst zwei Jhr. nach den behaupteten Ereignissen setzten die ersten islamischen Berichte über Muhamad und sein Buch ein, die meisten sind drei Jhr. danach entstanden. Der Wissenschaft allerdings sind Materialien aus der Zeit vor dem Propheten bekannt, die später im endgültigen Koran wieder auftauchten.  Nach der Schätztung des Koranforschers Günter Lüling macht das vormohammedanische Material nicht weniger als dreißig Prozent des späteren Korans bekannt, die aus der Zeit Muhamads und davor datieren. Koranschriften aus der Zeit vor dem Gründer des Islam?
Theodor Nöldeke hatte bereits 1909 einen Katalog zahlreicher Fehler und Eigentümlichkeiten der Koransprache erstellt. Er erwähnt Überschneidungen mit der syro-aramäischen Sprache, ohne aber weiter darauf einzugehen. Der im Irak gebürtige Handschriftenforscher Alphonse Hormizd Mingana stellte 1927 als Erster die starke Durchmischung des Koranarabisch mit dem Syro-Aramäischen heraus.  Lüling bestätigt und vertieft später diese Ergebnisse.
Es gibt auch zahlreiche Koranpassagen, die sogenannten ,,dunklen Stellen'', die auch für arabische Interpreten nicht vernüftig lesbar sind. Dies führte dann zu den vielen - oft völlig unterschiedlichen - Interpretationen, die für die Islamische Lehre kennzeichnend sind. Nach Islamischer Meinung ist ja die Sprache Gottes selber Arabisch. Wer diese Passagen nicht lesen könne, beherrsche demnach ganz einfach nicht das perfekte Arabisch Gottes.
Diese Erklärung mag Gläubige Muslime befriedigen, nicht jedoch Wissenschaftler. Der Semitist und Sprachforscher Christoph Luxenberg nahm sich  einige der ,,dunklen Stellen'' vor. Er begann, diese unklaren und scheinbar sinnlosen Koranpassagen in der Sprache der Ursprungszeit zu lesen. Diese Sprache war Syro-Aramäisch. Und er kam zu sehr erstaunlichen Ergebnissen.
Die Sure 19 (Surat Maryam/Marien-Sure) ist solch eine Passage. Zunächst beschreibt sie die Empfängnis Marias und kommt dann zu ihrer Verzweiflung über die uneheliche Geburt ihres Sohnes Jesus, sie wünscht sich deswegen den Tod herbei.
Im Vers 24 dieser Sure heißt es in der traditionellen Übersetztung:
,,Und es rief er (Jesus) unter ihr: Bekümmere dich nicht, dein Herr hat unter dir ein Bächlein fließen lassen!''
In Syro-Aramäisch gelesen heißt der Vers hingegen:
,,Da rief er (Jesus) ihr nach der Niederkunft zu: Sei nicht traurig, der Herr hat deine Niederkunft legitim gemacht.''
Ein vormals eigenartiger Satz bekommt plötzlich einen Sinn! (Am Sprachgenie des Baby-''Jesus''darf man sich nicht stören, es wird in mehreren Koranstellen bemüht. Und, man streiche sich das geistig rot an, so finden wir das auch im THOMASEVANGELIUM!) :D
Auch die Huris, die Paradiesjungfrauen, die der Koran den Märtyrern im Dutzend verspricht, sehen bei Luxenberg ganz anders aus.
Im Koran liest sich das in der traditionellen Übersetztung so:
Sure 44:54: ,,Und wir geben ihnen (den Gläubigen) großäugige Huris als Gattinnen.''
Dieser Vers heißt in der autorisierten arbaischen Version: ''wa-zawwag-nahum bi-hur inin'' und kann nach Luxenberg im klassischen Arabisch gelesen werden als verheiratet. Aber nur dann, wenn man über das ''r'' und unter das ''h'' einen diakritischen Punkt setzt, der anzeigt, wie der Buchstabe präzise zu lesen ist. Diese diakritischen Punkte gab es aber nicht in den frühen Texten. Und ohne die Punkte ließt sich das Wort  ''rawwah-na-hum'', was im Arabischen ''ausruhen lassen'' bedeutet.
''Hur'' ist zweifelos der Plural von weiblich ''hawra'', heißt also ''weiße''.  ''In'' ist in Arabisch nicht verstehbar, deswegen interpretieren die arabischen Bearbeiter des Korans ''in'' als Plural von ''ain'' (Auge, Brunnen), obwohl es korrekt ''uyun'' bzw. ''ayun'' heißen müsste.
''Hur in''  wären also ''weiße Augen''. Dies aber ist auch im Arabischen in diesem Zusammenhang Unsinn (an anderer Stelle im Koran, Sure 12:84, bedeutet ''weiße Augen'' denn auch ''erblindet''). Deswegen bieten die arabischen Koraninterpreten ''großäugige Weiße'' an. Daraus wurden ''großäugige Huris'' - die ''Paradiesjungfrauen'' waren geboren.
Luxenberg weist jedoch durch koranische wie außerkoranische Querverweise nach, dass mit den ''Weißen'' im Paradieskontext zweifelsfrei Weintrauben gemeint sind. Das arabisch unverstandene Wort ''in'' bedeutet in Aramäisch ''kristallklar, glänzend, prachtvolles Aussehen''. Die ''hur in''sind also keine Wesen, schon gar nicht ''Huris'', sondern kristallklare, prachtvolle Weintrauben. Und zuletzt  meint ''bi'' nicht das arabische ''mit'', sonders das aramäische ''unter''. Der Gläubige wird also nicht mit den Huris verpaart, sondern er rastet unter den ''hur in'', also ''unter'' den ''Weintrauben''.
Sure 44:54 liest sich nach Luxenberg also richtig:
''Wir werden es ihnen unter prachtvollen Weintrauben behaglich machen.''
Ein nicht unbeachtlicher Unterschied, muss man konstatieren (und mit nicht unerheblichen Konsequenzen für die ''Märtyrer'').
Den ''Huris'' dichten die Interpreten in verschiedenen Versen diverse Attribute an.
Sure 2:25: ''Im Paradies warten gereinigte Gattinnen auf sie.''
In Wirklichkeit ist die Rede von ''allerlei Arten von reinen Früchten''.
Aus Sure 38:52 leiten die arabischen Koraninterpreten das Alter der Huris ab. Sie sind zunächst ''gleichaltrig'', dann aber werden sie ''jung'', ''immerwährend jung'', und in späteren Interpretationen wird ihnen sogar ein Alter zugewiesen: ''33 Jahre''. Nichts davon steht im Koran.
Es geht um das Wort ''atrab'', das im Arabischen nicht verständlich ist und deshalb mit den genannten Interpretationen versehen wurde. Die aramäische Wurzel bedeutet ''saftig'', Fruchtfleisch.
Aus Sure 38:52 nach traditioneller Leseart:
,,Während sie gleichaltige (ewig,junge, 33-Jährige) Huris bei sich haben die Augen niedergeschlagen...''
wird in der korrekten aramäischen Übersetztung:
,,Bei ihnen werden niederhängende, saftige Früchte sein.''
Den Vogel schießen die Interpreten mit Sure 55:56 und 74 ab, wo die Huris schließlich zu Jungfrauen ernannt werden. In weiteren Interpretationen bleiben sie sogar ewig Jungfrauen, auch wenn sie den Gläubigen bereits zur Verfügung gestanden hatten:
Sure 55:56: ,,Darin ( in den Gärten) befinden sich auch, die Augen niedergeschlagen, weibliche Wesen (die huris), die vor ihnen noch niemand (weder Mensch noch Dschinn) entjungfert hat.''
Die Interpretation des Ausdrucks '' lam yatmithunna'' als ''entjungfern'' stammt vom Koraninterpreten at Tabari und wurde kritiklos weitergeführt, wobei die syro-aramäische Wurzel ohne Zweifel lediglich ''verunreinigen, beflecken'' bedeutet.
Der ganze Satz heißt demnach: ,,Darin befinden sich herabhängende Früchte, die noch niemand angerührt hat''.
Luxenberg merkt zu dieser Stelle an: ,,Mit der Interpretation, entjungfern' ist der Gipfel erreicht. Wer den Koran mit etwas Verständnis liest, muss an dieser Stelle geradezu die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Nicht nur Unwissenheit ist daran schuld, es gehört schon eine gute Portion Dreistigkeit dazu, bei einer ''heiligen Schrift'' sich so etwas auszudenken und dies dem Koran zu unterstellen.''
Man möchte hinzufügen: Da ist die schmutzige Fantasie mit den bärtigen Männern durchgegangen.
Aber es geht in diesem Stil weiter..
Wir wissen von den Huris bereits, dass sie hübsch, 33 Jahre alt und ewig jungfräulich sind. In Sure 78:33 erfahren wir ein weiteres Detail - sie sind vollbusig: ,,(Die Gottesfürchtigen erwarten) junge Huris mit schwellenden Brüsten und einem Becher mit Wein, bis an den Rand gefüllt.''
Die schwellenden Brüste sind in Wirklichkeit üppige, saftige Früchte, wie Luxenberg ausführlich nachweist.
Die Huris entstammen also vollkommen dem Reich der Fantasie, aber damit nicht genug, es gibt auch noch ewig junge Knaben im Paradies, die den Frommen zur Verfügung stehen.
Sure 76:19: ,,Ewig junge Knaben (wildanun muhalladuna) machen die Runde unter ihnen (den Gläubigen)...''
Die ,,Knaben'' weißt Luxenberg als aramäisch für ,,Saft'' oder ,,Wein'' nach (,,Kind oder Weinrebe'' = Erzeugnis der Weinrebe = Saft oder Wein).
''Muhalladuna'' bekommt durch Umsetzten eines einzigen Punktes (Unterpunkt statt Oberpunkt, aus ''h'' wird ''g'') seine aramäische Originalbedeutung, nämlich ''eiskalt, eisgekühlt''. Es machen also statt ewig junger Knaben in Wirklichkeit eisgekühlte Früchte die Runde.
Eklatante Fehlübersetztungen der arabischen Editoren schufen ein Paradiesbild, das nicht nur für anzügliche Bemerkungen von Ungläubigen sorgte, nicht nur Hunderttausende Glaubenskämpfer erwartungsvoll in den Tod gehen ließ, sondern auch diametral zur ursprünglichen und wirklichen Aussage des Korans steht..
In der späteren Version nimmt dieses recht bescheidene Paradies persische Ausmaße an.
Der nächste Punkt.
Wir kommen zum Kopftuch. Im Koran gibt es nur eine einzige Stelle, die scheinbar auf das Kopftuch bezug nimmt.
Es ist die Sure 24:31:
Der ganze fragliche Satz lautet:
,,Und sprich zu den gläubigen Frauen, dass sie ihre Blicke niederschlagen und ihre Scham hüten und dass sie ihr Tuch über ihren Busen schlagen und ihre Reize nur ihren Ehegatten zeigen oder ihren Vätern oder den Vätern ihrer Ehegatten oder irehn Söhnen oder den Söhnen ihrer Ehegatten oder ihren Brüdern oder den Söhnen ihrer Brüder oder den Söhnen ihrer Schwestern oder ihren Frauen oder denen, die ein Recht auf sie besitzten, oder ihren Dienern, die keinen Trieb haben, oder Kindern, die ihre Blöße nicht beachten.''
Die Kernpassage hat Max Henning bereits recht frei übersetzt mit ,,ihr Tuch über ihren Busen schlagen''. Wörtlich übersetzt heißt diese Passage im arabischen Koran: ,,Sie sollen sich ihre ''chumur'' über ihre Taschen schlagen.'' Was sind nun diese ''chumur'', und welchen Sinn sollen die Taschen ergeben? Tabari übersetzt ''chumur'' mit ''Kopftuch'' und setzt, ohne Referenzen zu nennen oder Gründe anzugeben, hinzu, dass dieses Kopftuch Haar, Hals und Ohrgehänge zu bedecken habe.
Luxenberg weist nun die ominösem ''chumur'' (Singluar chimar) als das verschriebene aramäische ''gmar'' = Band, Gürtel nach.  Weiter weißt es nach, dass das Wort ''schlagen'' im Zusammenhang mit den Begriffen ''Band, Gürtel'' verwandt wurde, also keine Phrase bilden, die im Übrigen im heutigen Aramäisch noch in Gebrauch ist: ''Das Band, den Stoffgürtel umschlagen.'' Und zwar um die Lenden und nicht um die ''Taschen''.
Der Satz heißt also in Wirklichkeit: ,,Sie sollen sich ihre Gürtel um die Lenden binden.''
Der Perser und arabischen Philologe Tabari hatte nachträglich, um das Jahr 900, also 300 Jahre nach der kolportierten Zeit der Enstehung, in seinem Korankommentar das im Arabischen nicht existente Wort  ''chumur/chirmar'' schlicht nicht verstanden. Ihne eine Erklärung zu liefern, interpretiert er es als ''Kopftuch'' und fügt hinzu, dieses Kopftuch ''solle Hals, Haare und Ohrringe'' verdecken. Von da an nahm die Islamische Welt das Gebot zum Kopftuch als Befehl Gottes an. Es ist in Wirklichkeit nichts weiter als die persönliche Meinung at-Tabaris.  Der Bedeutungswandel dieses Begriffs wird auf bemerkennswerte Weise in einem Hadith dargestellt. Danach sollten Aischa, die jüngste Frau des Propheten, und andere Frauen ihre Stoffgürtel in Kopftüchern umgearbeitet haben, als der entsprechende Vers offenbart worden war. Hier spiegelt sich wohl im Zeitraffer die historisch-etymologische Begriffsverdrehung des Wortes ''chimar'' wider: vom Stoffgürtel zum Kopftuch.
Nach Luxenberg ,,wären muslimische Frauen demnach berechtigt, die Authenzität des koranischen Wortlaufts wiederherzustellen und aus den Kopftüchern, die man ihnen seit Jahrhunderten zu Unrecht aufgezwungen hat, wieder Gürtel zu machen.'' Wie kan es dazu kommen, dass arabischen Editoren offentsichtlich so große Probleme mit einem arabischen Text habe?
Nunja, es gibt noch sehr viel mehr solcher ''dunklen Stellen''.Weiteres mag in Zukunft folgen!

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