Freitag, 28. März 2014

Markus 13:32 & Matthäus 24:36 - War Jesus doch nur ein Mensch? (Eine Exegese)

Gegner der Gottheit Christi zitieren bekanntlich gerne einen Vers, um zu beweisen, dass der Herr Jesus leugnete allwissend zu sein und somit natürlich auch nicht Gott sein kann. Es geht um Markus 13:32 oder auch Matthäus 24:36:

''Um jenen Tag aber und die Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch nicht der Sohn, sondern nur der Vater.''

Wie wir sehen spricht der Herr Jesus hier klare und deutliche Worte, die Implizieren, dass er leugnete allwissend zu sein. Somit kann er auch nicht Gott sein. So hört sich meist die Schlussfolgerung der Muslime an.

Aber ist dem so? Ich werde euch jetzt eine nähere Analyse des Verses geben und bezeugen, dass er die Gottheit Christi belegt. Es ist der letzte Vers den ein Gegner der Gottheit Christi dann noch zitieren möchte.
Wir bekommen außerdem schon Probleme, wenn wir zu diesem falschen Schluss der Kritiker kommen, da er dem eigentlichen Kontext widerspricht. Jesus wird an mehrfachen passage als Göttlich und allwissend beschrieben. Aber dazu später mehr. Wir werden uns diesen Vers jetzt einmal genauer anschauen und dabei beide Gehirnhälften anlassen, denn die meisten denken bei dem zitieren des Verses nicht mit, welches dann zu einem Mißverstädnis der Worte Christi führt.

''Um jenen Tag aber und die Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch nicht der Sohn, sondern nur der Vater.'' (Markus 13:32; Matthäus 24:36)

Wer den Vers nun einer sorgfältigen Kontrolle unterzieht, der wird festellen, dass sich der Herr Jesus besonders von den anderen beiden Geschöpfe abhebt. Wir lesen in Abschnitt 32a, dass niemand den Tag oder die Stunde weiß - hier ist die rede von den Menschen, welche auf der Erde leben. In Abschnitt 32b lesen wir: auch die Engel nicht - wir sehen eine ganz klare Differenzierung zwischen Vers 32a und 32b. Die Engel sind hier von dem Herrn Jesus höher gestellt. Jedoch lesen wir nun in Vers 32c: auch nicht der Sohn. Jesus hebt sich von den Menschen und den Engeln ab, da er sich am Ende seines Satzes selbst in einer besonderen Weise erwähnt, welches eine ganz klare anspielung auf Gottheit ist. Jesus differenziert zwischen sich und den Engel & Menschen. Somit muss er zwingend  im eigentlichen Wesen ein höheres Wesen sein. Weiter nennt sich der Herr Jesus, der Sohn, welches seine Anspielung auf Gottheit noch zusätzlich untermauert. Die Juden wollten ihn in Johannes 19:7 hinrichten, als sie dies zu Pilatus über Jesus sagten:

''Die Juden antworteten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach unserem Gesetz muß er sterben, weil er sich selbst zu Gottes Sohn (υἱὸν θεοῦ) gemacht hat!'' (Johannes 19:7)

Hier geht es um das Gesetz der Gotteslästerung (vgl. Levitikus 24:16) und impliziert somit, dass der Titel Sohn Gottes auf Jesu bezogen zwingend Göttlich sein muss. Diese Passage wird auch zusätzlich nochmal untermautert von Johannes 5:18, wo die Juden den Herrn töten wollten, weil er Gott seinen eigenen Vater nannte. All diese Passagen im Kontext implizieren, dass der Titel Sohn Gottes auf ihn bezogen eine Göttliche Rolle spielt. Es bezeugt die Wesensgleichheit zwischem dem Vater und dem Sohn. (Hebräer 1:1-12)

Wir machen weiter im eigentlichen Text. Jesus sagte doch klipp und klar, dass er die Stunde und den Tag nicht weiß an dem er wiederkommt. Wie kann er nun Gott sein?
Die Antwort finden wir ebenso in den Schriften:

''Wir sehen aber Jesus, der ein wenig niedriger gewesen ist als die Engel wegen des Todesleidens, mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt; er sollte ja durch Gottes Gnade für alle den Tod schmecken.'' (Hebräer 2:9)

''Geht so miteinander um, wie Christus es euch vorgelebt hat. Obwohl er Gott war, bestand er nicht auf seinen göttlichen Rechten. Er verzichtete auf alles; er nahm die niedrige Stellung eines Dieners an und wurde als Mensch geboren und als solcher erkannt. Er erniedrigte sich selbst und war gehorsam bis zum Tod, indem er wie ein Verbrecher am Kreuz starb. Deshalb hat Gott ihn in den Himmel gehoben und ihm einen Namen gegeben, der höher ist als alle anderen Namen. Vor diesem Namen sollen sich die Knie aller beugen, die im Himmel und auf der Erde und unter der Erde sind. Und zur Ehre Gottes, des Vaters, werden alle bekennen, dass Jesus Christus Herr ist.'' (Philipper 2:5-11)

Hier zitiert Paulus Jesaja 45:23, welcher über YHWH spricht und wendet diese Textpassage auf den Herrn Jesus an im Bezug auf jedes Knie wird sich dem Herrn Jesus beugen und alle bekennen... Paulus indentifiziert Jesus mit dem Gott des AT. Wie wir also sehen wusste Jesus in seinem menschlichen Sein's die Stunde nicht, da er seine Göttlichen Rechte ablegte, bzw. keinen gebrauch davon machte, es sei, es stand im Willen des Vaters.

Somit wäre das eigentliche Thema abgeschlossen, aber wie wir wissen ist dieser Vers eigentlich der Alptraum eines jeden Kritikers. Wir werden nun sehen warum.

Was würde es implizieren, wenn Jesus eine gewisse Sache weiß, die niemand anderes kennt?

''Seine Augen aber sind wie eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt sind viele Kronen, und er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur er selbst.'' (Offb. 19:12)

Wenn wir den Schlussfolgerungen der Kritiker folge leisten, dann kommen wir zu dem Entschluss, dass der Vater nicht allwissend ist. In diesem Vers kennt nur der Herr Jesus diesen Namen. Bedeutet dies jetzt, dass der Vater diesen Namen nicht kennt? Wohl kaum, da der Vater ebenso Gott und allwissend ist.

Wir wissen also eine Menge. Wie haben gesehen warum Jesus diesen Tag nicht kannte, da Er vollkommen Mensch war und von seinen Göttlichen Privilegien keinen Gebrauch machte. (vgl. Philipper 2:5-11; Hebräer 2:9) Ebenso haben wir auch gesehen, dass der Herr Jesus laut dieser Passage trotzdem Gott ist. Um dieses Argument nocheinmal zusätzlich zu untermauern schauen wir uns jetzt eine Passage aus dem AT an.

''Siehe, es kommt ein Tag für den Herrn, da wird man deine Beute verteilen in deiner Mitte! Da werde ich alle Heidenvölker bei Jerusalem zum Krieg versammeln; und die Stadt wird erobert, die Häuser werden geplündert und die Frauen geschändet werden; und die Hälfte der Stadt muß in die Gefangenschaft ziehen; der Überrest des Volkes aber soll nicht aus der Stadt ausgerottet werden. Aber der Herr wird ausziehen und gegen jene Heidenvölker kämpfen, wie [damals] am Tag seines Kampfes, am Tag der Schlacht. Und seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen, der vor Jerusalem nach Osten zu liegt; und der Ölberg wird sich in der Mitte spalten nach Osten und nach Westen hin zu einem sehr großen Tal, und die eine Hälfte des Berges wird nach Norden zurückweichen, die andere nach Süden. Da werdet ihr in das Tal meiner Berge fliehen; denn das Tal zwischen den Bergen wird bis nach Azel reichen; und ihr werdet fliehen, wie ihr geflohen seid vor dem Erdbeben in den Tagen Ussijas, des Königs von Juda. Dann wird der Herr, mein Gott, kommen, und alle Heiligen mit dir!
Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird es kein Licht geben; die glänzenden [Gestirne] werden sich verfinstern. Und es wird ein einziger Tag seiner ist dem Herrn bekannt –, weder Tag noch Nacht; und es wird geschehen: zur Abendzeit wird es licht werden.'' (Sacharja 14:1-7)

Hier ist von YHWH, dem Gott Arbahams, Isaaks und Jakobs die rede, welcher wiederkommt. Wenn wir uns jedoch diese Textstelle im zusammenhang mit dem NT genauer anschauen, dann ist es eigentlich Jesus, welcher wiederkommen wird, wie hier beschrieben steht. Jetzt ist Aufmerksamkeit gefordert.

''Und als er dies gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf von ihren Augen weg. Und als sie unverwandt zum Himmel blickten, während er dahinfuhr, siehe, da standen zwei Männer in weißer Kleidung bei ihnen, die sprachen: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr hier und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird in derselben Weise wiederkommen, wie ihr ihn habt in den Himmel auffahren sehen!
Da kehrten sie nach Jerusalem zurück von dem Berg, welcher Ölberg heißt, der nahe bei Jerusalem liegt, einen Sabbatweg entfernt.'' (Apostelgeschichte 1:9-12)

Der Text sagt, dass der Herr Jesus wiederkommen wird. Wo waren die Männern oder wo standen sie? Auf dem Berg, welcher Ölberg heißt. Was sagten die beiden Männern die ihn weiß gekleidet waren? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird in derselben Weise wiederkommen, wie ihr ihn habt in den Himmel auffahren sehen!  Wo sagten sie das? Auf dem Berg, welcher Ölberg heißt.  Was sagt Sacharja 14:1-7? Wer wird wiederkommen und auf dem Ölberg stehen? Und seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen.. Dann wird der Herr, mein Gott, kommen, und alle Heiligen mit dir! Wir sehen hier eine ganz klare Identifikation zwischen Jesus und YHWH in diesen beiden Textpassagen. Es ist YHWH der beim Ölberg seine Füße aufsetzten wird, jedoch laut NT ist es eigentlich Jesus, wie die beiden Männer in weiß bezeugen. Wie wir auch an vielen und zahlreichen weiteren Passagen im Alten Testament sehen, ist es Gott, der am Ende wiederkommt. Laut NT ist es Jesus. Ebenso verstand der Hohepriester den Anspruch Christi in Markus 14:60-64 und beschuldigte ihn der Gotterlästerung. Es ergibt alles einen Sinn im entsprechendem Kontext und sogar einen sehr weisen und Göttlichen. Eine bestimmte Sache noch. In Sacharja 14:7 steht klar und deutlich geschrieben, dass der Tag der Widerkunft des Herrn, dem Herrn bekannt ist. Somit muss Jesus diese Stunde in Markus 13:32/Matthäus 24:36 zwingend wissen, jedoch in seiner Menschlichkeit nicht.

Wie ich auch noch darlegen wollte ist, dass die Heilige Schrift im Kontext belegt und dem Herr Göttliche Attribute zuschreibt.
 Jesus ist laut diesen Passagen allwissend; Matthäus 16:21; Matthäus 24:2 (der gleiche Text wo auch Matthäus 24:36 erscheint); Lukas 6:8; Lukas 11:17; Johannes 4:29

Wie wir also bis jetzt gesehen haben bestätigen und belegen Matthäus 24:36/Markus13:36 die Gottheit Christi, wenn man sie im eigentlichen Kontext ausführlich auslegt. 

Auf eine Sache würde ich gerne noch eingehen. Ich zitiere hier einen Bruder:

''Worüber ich mir noch den Kopf zerbreche ist nach wie vor Mt 24, 36 zwar ist mir klar, dass nach Hebr. 2, 9 Jesus für kurze Zeit unterhalb die Engel erniedrigt war und deswegen als Mensch die Stunde nicht wissen konnte, warum weiß diese aber nur der Vater alleine und nicht der Heilige Geist?''     

Das ist eine sehr berichtigte Frage, aber diese klären wir jetzt. 
Schauen wir uns an, was der inspiriete Korintherbrief sagt:

''Uns aber hat es Gott geoffenbart durch seinen Geist; denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes. Denn wer von den Menschen kennt die [Gedanken] des Menschen als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? So kennt auch niemand die [Gedanken] Gottes als nur der Geist Gottes. Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, so daß wir wissen können, was uns von Gott geschenkt ist; und davon reden wir auch, nicht in Worten, die von menschlicher Weisheit gelehrt sind, sondern in solchen, die vom Heiligen Geist gelehrt sind, indem wir Geistliches geistlich erklären.'' (1.Korinther 2:10-13)

Wie dieser Text stark und deutlich impliziert ist der Heilige Geist allwissend. Deshalb ist es eine selbstverständlichkeit, dass er natürlich auch den Tag und die Stunde wusste. Warum Jesus ihn aber nicht erwähnte in seiner Aussage in Markus 13:32? Das ist eine andere Frage. Wie wir jedoch Wissen geht der HG vom Vater aus und könnte somit dazu gezählt haben. Ebenso ging es Jesus in diesem besonderem Kontext um  etwas anderes. Zudem ist es interesannt Offenbarung 19:12 mit 1.Kor2:10-13 zu vergleichen. 

Danke für's aufmerksame lesen! Der Herr Jesus möge euch segnen!

Römer 3:23 ''Denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten,so daß sie ohne Verdienst gerechtfertigt werden durch seine Gnade aufgrund der Erlösung, die in Christus Jesus ist.  Ihn hat Gott zum Sühnopfer bestimmt, [das wirksam wird] durch den Glauben an sein Blut, um seine Gerechtigkeit zu erweisen, weil er die Sünden ungestraft ließ, die zuvor geschehen waren, als Gott Zurückhaltung übte, um seine Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit zu erweisen, damit er selbst gerecht sei und zugleich den rechtfertige, der aus dem Glauben an Jesus ist.''

 
Lieben Gruß, 

Tom 

 

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